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Mein Schwangerschaftsupdate aus der 26. Schwangerschaftswoche

 

 

Beide meine Kinder sind zuhause geboren. In unserem Bett.

Es waren zwei wundervolle Familienereignisse.

Abgesehen von meinen persönlichen Geburtserlebnissen bedeuteten sie auch für meinen Mann und dann beim zweiten Mal für meinen Sohn eindrucksvolle und wichtige Erfahrungen innerhalb unserer Familiengeschichte, die immer in Erinnerung bleiben werden.

Geburt ist ein Familienereignis. Eine Geburt schafft schließlich Familie.

Aber wie bereitet man seine Kinder auf die Geburt eines Geschwisterkindes vor? Vor allem, wenn eine Hausgeburt geplant ist?

 

In meiner zweiten Schwangerschaft war mein Sohn um die 2 Jahre alt.

Auch damals haben wir ihn auf die Geburt vorbereitet. Denn es war klar, dass er – wenn es für mich und für ihn in der Geburtssituation passend wäre – bei der Ankunft seiner kleinen Schwester dabei sein kann.

Wir schauten viele kinderfreundliche Geburtsvideos zusammen.

Und mir fiel auf, dass Finn besonders die recht ‘graphischen’ Geburtsszenen gefielen. Also die Szenen, in denen man sehr deutlich Geschlechtsteile und den hervortretenden Kopf sehen konnte. Ihn holte das in seiner Faszination ‘Ausscheidung’ ab, war er doch in einem Alter, wo der eigene Stuhlgang schon auf der ‘großen’ Toilette zelebriert wurde. Abgesehen davon, dass auch mein eigener Toilettengang damals nur selten ‘unbetreut’ und von ihm unbeobachtet stattfand, schließlich wollte er sehen, wie die Mama das denn so macht.

Wir lasen entsprechende Kinderliteratur zum Thema Geburt, wobei es damals (2011) nicht viele Bücher gab, die eine Familiengeburt zuhause thematisierten. Zwei Bücher, die ich immer wieder verlesen sollte, waren: “Klopft da wer?” und “Süße Milch für Jules Bruder”.

Nachdem ich in meiner zweiten Schwangerschaft täglich meditierte und Tiefenentspannungen machte, hörte Finn viele geführte Meditationen mit – besonders die Hypnobirthing Regenbogenentspannung -, was sich sehr positiv auf die Tiefe seines Mittagsschlafes auswirkte.

Das abendliche Kuscheln nutzte ich öfters, um verschiedene Atemtechniken zu üben und so kam es, dass auch Finn des Öfteren auf der Toilette kräftig nach unten atmete und dies kommentierte mit: “Baby raus”.

Der große Bruder war also bestens vorbereitet.

 

Die Geburt selbst fand dann in der Nacht statt, als er schlief. Mein Körper wusste also, dass ich Ruhe und Ungestörtheit brauchte. Ich hatte zwar den ganzen Tag lang immer wieder leichte Wellen, aber der Startschuss war dann wirklich erst, nachdem er eingeschlafen war. Danach wurden die Geburtswellen intensiv und effektiv.

Erst um 5 Uhr in der Früh wachte Finn auf, tapste zu uns ins Schlafzimmer und bestaunte seine kleine Schwester, die ein paar Stunden zuvor geschlüpft war. Dann kuschelten wir zu viert im Bett. Es war eine wundervolle Erfahrung!

 

Nun sind die Kinder älter, Finn ist 7 und Mia ist 5 Jahre alt.

Die Vorbereitung auf die Familiengeburt zuhause ist nun anders – aber auch wieder sehr schön.

Durch meine Arbeit mit den schwangeren Frauen haben die Kinder über die Jahre viel über Schwangerschaft und Geburt lernen dürfen, allerdings wird mir jetzt, wo ich selbst wieder schwanger bin, erst so richtig bewusst, wie tief dieses Wissen bereits sinken konnte.

Die Kinder zeigen sehr viel Verständnis und Einfühlungsvermögen. Ich werde viel gestreichelt und massiert. Außerdem sprechen wir viel über die vergangenen Geburtserfahrungen, also wie die Geburten damals bei Finn und Mia abgelaufen sind.

Dann stellen sie Fragen, wie es im Bauch so ausssieht, wie sich das wohl anfühlt, ob das Baby auch schon pupsen kann und ob es lacht.

Besonders Finn hat eine starke Bindung zum Baby. Bei jeder Gelegenheit kuschelt er sich an den Bauch, streichelt und spricht mit dem Baby.

Ich habe dieses Mal kein Bedürfnis meinen Kindern Geburtsvideos zu zeigen (sie haben wirklich schon viele gesehen!).

Ich ziehe es vor, selbst davon zu erzählen, wie Babys auf die Welt kommen und was da die Mamas so brauchen können. Sie sollen wissen, wie meine Bedürfnisse unter der Geburt ausschauen können und was sie dann tun können.

Fast täglich fragen sie, wie lange es noch dauert, bis das Baby endlich da ist.

Namensvorschläge oder Wünsche, was das Geschlecht des Geschwisterchens betrifft, werden gar nicht geäußert, was mich anfangs gewundert hat. Sie sagen dann: “Das sehen wir dann, wenn das Baby da ist.”.

 

Mir ist es wichtig, dass die Vorbereitung auf die Geburt für meine Kinder vor allem bedeutet, dass sie sich als Teil dieser Erfahrung erleben können; als großer Bruder und große Schwester, die dem Baby, der Mama und dem Geburtsprozess selbst vertrauen können.

 

 

 

In den folgenden zwei Videos erzählen sowohl die Kinder als auch ich von unseren Vorstellungen für die kommende Familiengeburt zuhause:

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