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Idas Geburt – Geburtsbericht einer Hausgeburt

Idas Geburt – Geburtsbericht einer Hausgeburt

Die freie Geburt von #lichtkind in die Hände ihres Papas

 

 

Unsere kleine Ida kam am Morgen des 27.06. 2017 zu uns in die Welt gerutscht.

Nach einer immer wieder verschlafenen Eröffnungsphase in der Nacht für mich allein, war ich überrascht von der Übergangsphase in der Früh, so gegen halb 6 Uhr.
Diese ließ mich hockend über die Intensivität der Wellen staunen und ich bat um Kraft und innere Stärke von oben.
Dann sagte ich der Hebamme Bescheid und weckte Georg.
Irgendwie dachte ich immer noch, dass dies nur der Anfang sein kann und dass mit Aufwachen der Kinder und dem Morgentrubel wieder alles ruhiger werden würde.

Nein, #lichtkind bestimmte das Tempo.

So hockte ich mich hinter das Bett und verarbeitete dort weiter die Wellen.

Ich spürte den deutlichen Druck nach unten und war so erstaunt, jetzt schon in die Geburtsphase zu surfen.

Mia war aufgewacht und schaute mir gebannt und konzentriert zu.
Dann der Kopf. Ich dehnte mir selbst den Damm mit zurück und hielt das Köpfchen, die Fruchtblase ging auf.

In zwei weiteren Wellen war der Kopf geboren.
Ich sagte Georg, er solle das Baby auffangen; ich war zwischen Hocke und Vierfüßler-Stand.
Dann rutschte sie in seine Hände, Mia ganz nah dran.

#lichtkind war geboren. So gegen 6:40 Uhr. Nur Georg, Ich und Mia.
“Ich glaube, es ist ein Mädchen…”

Sofort dieser wunderbare Geruch von Geburt, von Fruchtwasser, von Leben.

Und ihr glitschiger Körper auf meinem Oberkörper.

“Wie schön dieses Kind ist. Wie vollkommen.” “Ja, es ist ein Mädchen!” “Ich habe eine Schwester, so wie ich es mir gewünscht habe.” “Mia, hol’ Finn!”

Ich schaue Georg an und seine Tränen bringen auch meine zum Laufen.

Ein absoluter Meilenstein, eine Schallmauer, die seine Tochter, dieses kleine Wesen, sein drittes Kind, für ihn durchbrochen hat.

Nein, keine Mutter musste sterben, so wie seine Mama bei der dritten Geburt ihres Sohnes, bei ihm.

Nein, kein Kind muss ohne seine Mama aufwachsen, so wie er es musste.

#lichtkind brachte die Heilung und machte das Tor auf zu einer neuen Zeit.

Mit seinen eigenen Händen durfte er sein Glück auf die Welt bringen, in dem Elternhaus, das Jahrzehnte Ort der Erinnerung an eine nie gekannte Mutter war.

Uns war die Schwere der Bedeutung dieses Augenblicks für das Leben der gesamten Familie absolut klar.

Mit Leichtigkeit brachte Ida das Glück, mit weiser Voraussicht.

Zur richtigen Zeit.

Mein Leben mit all seinen Erfahrungen hat mich auf die Erfüllung dieser Rolle hingeführt.

So danke ich Gott und dem Himmel mit all seinen guten Mächten, die uns zur Seite standen.

Ida hatte sie alle zusammengeführt und mit sich auf die Erde gebracht.

 

Willkommen auf meinem Blog!

Hallo! Ich bin Nina und Dein Birth Coach und Mama Mentor.

Auf diesem Blog wirst Du immer wieder wertvolle Beiträge über Schwangerschaft, Geburt und Mama-Sein bekommen, die Dir Mut machen sollen, Dich inspirieren sollen und Dir zeigen sollen, dass Du sehr wohl dazu in der Lage bist, selbstbestimmt zu gebären und ein erfülltes Mama-Leben zu führen.

Hier erfährst Du mehr über mich und über Dich…

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Hier geht es um alle Frauenthemen, die rund um die Zeit der Schwangerschaft, die Vorbereitung auf die Geburt, die Verarbeitung der Geburtserfahrung und das Hineinwachsen in die Mama-Rolle auftauchen.

Wie ich mich auf die Geburt vorbereite

Wie ich mich auf die Geburt vorbereite

Ein Update aus der 30.SSW – wie ich mich auf die kommende Geburt vorbereite und was ich anderen Frauen empfehle

 

 

Wie die Zeit verfliegt!
Nur mehr 10 Wochen bis zur Geburt.

Ich kann es selbst kaum glauben. Der Bauch wächst und unser #lichtkind ist nun ungefähr so groß wie eine Honigmelone.
Unsere Kinder können es kaum mehr erwarten und unsere kleine Mimi erzählt gerne jedem, der ihr zuhören mag, dass ich ein Baby im Bauch habe, das jetzt gerade so groß wie eine Honigmelone ist.

Mit dem Näherrücken des Geburtstermins steigt nun auch die Beschäftigung mit der Vorbereitung auf die Geburt.

Ich habe bereits in einem ersten Anflug eines Nestbautriebs sämtliche Babysachen gewaschen, geordnet, den Kinderwagen inklusive Babyschale gereinigt und bereit gestellt, sowie sogar die ersten Neugeborenen-Windeln besorgt.
Für die Hausgeburt habe ich Einmal-Auflagen zum Auflegen aufs Bett (oder wo ich auch unter der Geburt gerade sein werde) besorgt und dann für das Wochenbett Vlieswindeln und Netzhöschen.
Ich bin also gerüstet.

Wie schaut es aber mit der WIRKLICHEN Vorbereitung auf die Geburt aus – der eigenen, inneren Vorbereitung?

Natürlich ist das Geschmacksfrage und hat auch damit zu tun, ob man schon eine Geburtserfahrung gemacht hat und wie die generelle Einstellung zum Thema Geburt ist.
Für meinen persönlichen Weg und auch in der Arbeit mit den schwangeren Frauen haben sich da aber ein paar Dinge klar herauskristallisiert.

Zum Einen ist die körperliche Vorbereitung auf die Geburt wichtig, denn der muss unter der Geburt (und vor allem danach im Wochenbett und der Stillzeit) viel leisten.

Eine gute Ernährung mit wenig Zucker und viel frischen und wertvollen Lebensmitteln hält den Körper fit und gesund. Auch die Müdigkeit ist dann nicht so schlimm. Ich verspüre derzeit einen starken, intensiven Drang nach frischen Radieschen mit Meerrettich. Scharf und erdig soll es sein.
Auch Bewegung ist ein wichtiger Faktor in der Vorbereitung auf die Geburt.

Ich tanze, mache Yoga und nehme immer wieder Behandlungen bei meiner Osteopathin in Anspruch. Darauf spricht mein Körper sehr dankbar an. Mir ist es wichtig, dass er so gut wie möglich für die Geburt bereit ist, damit alle meine Muskeln und Gelenke gut im Geburtsprozess mitarbeiten können.
Ich finde, es hat etwas mit Selbstliebe und Wertschätzung zu tun, sich dem eigenen Körper liebevoll zuzuwenden.
Das Erlernen bestimmter Atemtechniken für die Geburt kann auch sehr hilfreich sein, zum Einen, weil es einem im Vorfeld ein gutes Gefühl geben kann, weil man weiß, man hat da ein Werkzeug, eine Technik, an der Hand, die man unter der Geburt anwenden kann. Zum Anderen hat man dann aber auch während der Geburt etwas, worauf man sich fokussieren kann. Vor allem, weil gutes Atmen auch den Muskeln bei der Arbeit hilft und dafür sorgt, dass auch das Baby immer gut mit Sauerstoff versorgt ist.
Ich bin als zertifizierte HypnoBirthing Kursleiterin in den 3 HypnoBirthing Atemtechniken ausgebildet und konnte diese auch bei meiner zweiten Geburt erfolgreich anwenden, was einen großen Anteil hatte an einer schmerzfreien Geburtserfahrung.
In meinem Online Kurs ‘Essence of Birth’ unterrichte ich unter anderem auch meine Version der Hypnobirthing Atemtechniken.
Dieser dreiteilige Kurs fasst die Essenz meiner Coaching-Arbeit mit den Frauen zusammen.

Hier geht es zu Beginn um die Aufarbeitung des eigenen Lebensrucksacks. Was ist das innere Bild von Geburt? Wie steht es um den Selbstwert? Wie ist man aufgewachsen?

Dann geht es um die Angstlösung und das Erstellen einer positiven Grundhaltung Geburt gegenüber.

Des weiteren werden Entspannungstechniken gelehrt und an der Vision für die kommende Geburt gearbeitet.
Meditation und Tiefenentspannung spielen hier auch eine große Rolle.

Dies ist auch etwas, was ich jetzt in der dritten Schwangerschaft wirklich intensiv praktiziere.

Es gibt mir das Gefühl, gut mit mir und meiner inneren Wahrheit, meinem Baby und seinen Botschaften, sowie mit dem göttlichen Geist verbunden zu sein. Dies alles führt zu einem tiefen inneren Vertrauen in mich, meinen Körper und mein Kind.

Möchte man sich noch tiefer auf diesen Prozess einlassen und die Zeit der Schwangerschaft noch mehr Themen der Weiblichkeit und Selbstermächtigung ergründen, so ist sicher unser großer JoNi Kurs zur Vorbereitung auf die Geburt eine wertvolle Investition. Diesen Kurs habe ich zusammen mit Jobina Schenk, von ‘Meisterin der Geburt’, kreiert und dieser Kurs umfasst wirklich ALLES, was wir über Geburt wissen und uns selbst erarbeitet haben. Ich selbst arbeite mich gerade aktuell auch durch die 8 Module und finde es sehr spannend, wie ich jetzt aus der Rolle der Schwangeren heraus bestimmte Themen noch einmal anders wahrnehme und bestimmtes Wissen besser integrieren kann. Diese Form der Vorbereitung auf die Geburt mit Hilfe vom JoNi Kurs ist sehr umfassend und tiefgehend – ich wüsste nicht, wo es so etwas in dieser Form gibt (ja, ich weiß, es ist Eigenwerbung, aber ich bin echt baff, wie toll dieser Kurs geworden ist!)

JoNi hilft mir persönlich dabei, noch einmal eine Ebene tiefer zu gehen. Ich habe bereits eine schmerzfreie Geburt erlebt und möchte nun das lustvolle Potenzial einer Geburt noch weiter erforschen.
Dieser Kurs ermutigt mich auch dazu, meine Vision für die Geburt einmal genau aufzuschreiben, um so kraftvolle Affirmationen für die Geburt zu finden. Dieser Prozess des Visualisierens hilft dabei, dass ich meine Wunschgeburt manifestieren kann.

Kostenlose Affirmationen zum Downloaden und Anhören gibt es übrigens hier von mir.

 

Bei all dieser Aufzählung von Optionen für die Vorbereitung auf die Geburt finde ich es sehr wichtig, noch einmal zu betonen, dass das ALLERWICHTIGSTE die innere Arbeit an Dir selbst ist.

 

Ich kann Dir nicht den richtigen Weg für Dich sagen. Den musst Du Dir selbst erschließen.

Je weniger Du am Außen orientiert bist und je mehr Du die Stimme Deiner eigenen, inneren Wahrheit hören kannst, um so sicherer und vertrauensvoller wirst Du in die Geburt gehen können.

Ich wünsche Dir auf alle Fälle alles Liebe auf diesem Weg.
Ich bleibe gespannt und voller Vorfreude was meine kommende Geburt unseres dritten Kindes für Lehren für mich breit hält.

 

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Es ist die Basis des großen Online Kurses ‘JoNi’ und enthält die wichtigsten Punkte für eine positive Geburtserfahrung.

Instinktive Geburt

Instinktive Geburt

Geboren aus eigener Kraft –  Geburtsbericht unserer wunderschönen Alleingeburt

 

 

Gastartikel von Melanie

Unser kleines bezauberndes Sternschnuppi Inaara Leilani Lilith hat am 25.12.2016 um 8:32 mit 3350g Gewicht, 51cm Länge und 34cm Kopfumfang bei uns Daheim im Geburtsbecken das Licht der Erde erblickt.

Mit vereinten Kräften durften wir in trauter Dreisamkeit und einer liebevollen, intimen, zauberhaften Atmosphäre und Kerzenschein diese einzigartige Geburtserfahrung machen.

Allen Anfang wohnt ein Zauber inne… wie alles begann…

Von Anbeginn meiner Schwangerschaft wusste und spürte ich, dass eine Geburt etwas wunderschön natürliches und intimes sein muss und für mich war von Anfang an klar, dass ich dieses prägende Ereignis und diesen Übergang zum Mutter Sein zu Hause in einer vertrauten Atmosphäre erleben und erfahren möchte.

Keinen einzigen Gedanken verlor ich an etwas anderes.

Ich entschied mich am Anfang meiner Schwangerschaft sehr bewusst, von Schauergeschichten Abstand zu nehmen und mich nicht vereinnahmen zu lassen, denn tief in mir spürte ich ganz klar, dass Geburt absolut natürlich und etwas wunderbar zauberhaftes sein muss. So (er)lebte ich die Zeit der Schwangerschaft im völligem Zutrauen in meine Intuition und UrKräfte und als absolut ÜBERnatürlich.

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis hörte ich großteils von wunderbar sanften Hausgeburten die allesamt unkompliziert und zutiefst berührend erlebt wurden und das bestärkte und ermutigte mich auf meinem urnatürlichen Weg.

Diverse Geburtsvideos von Haus- und Wassergeburten inspirierten mich und ich war immer wieder zu Tränen gerührt, denn ich spürte, genau so möchte ich auch meine Geburtsreise erleben. Ein Gefühl von Zauberhaftigkeit machte sich oft in mir breit und legte sich wie ein vertrauenswürdiger Schleier voll mit Liebe und Hingabe erfüllt um mich und mein Herz.

Für mich war so wie noch nie zuvor in meinem Leben klar, ich möchte mich Selbst erleben, ich wollte Selbstbestimmung und die pure Natürlichkeit erleben und ich war meiner Intuition so nah wie noch nie.
So begab ich mich auf die Reise. Mit jede Menge Selbstvertrauen und einer starken, klar ausgerichteten Intuition an meiner Seite.

So begann ich einige inspirierende Bücher zu lesen, wie zB. „Hypnobirthing“, „Flowbirhting“, „Meisterin der Geburt“,… welche mich allesamt sehr bereicherten, ich entschied mich dazu den „Instinctive Birth“- Kurs mit Isabella Ulrich zu besuchen, in welchem ich meinen noch vorhandenen Ängsten begegnet bin, mich noch tiefer mit mir Selbst und meinem Körper verbinden durfte und mich vollkommen auf die bevorstehende Reise einschwingen durfte.

Dieser Kurs bereitet mich auf eine instinktive Geburt aus eigener Kraft vor und gab mir noch einige hilfreiche und gute Inputs mit auf meine Reise. Ich spürte mich Selbst, meine Kraft und Intuition immer mehr und war entschlossen und selbstbestimmt wie noch nie zuvor. Ich spürte eine UrKraft in mir, die mich von oben bis unten ausfüllte.

Ich fühlte mich vollkommen bereit.

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Instinktives Gebären
entspannte Schwangerschaft
Die Geburtsreise beginnt…

In der Nacht von 23. auf den 24.12.2016 war es dann soweit.

Der Schleimpfropf löste sich und dies war für uns der erste Indikator, dass die Geburtsreise wohl schön langsam beginnen wollte. Ich war mir nicht ganz sicher, da es ja auch meine erste Geburt war und es ja nach Abgang des Schleimpfropfes auch noch ein Weilchen dauern kann, doch seelisch und mental stimmte ich mich schon darauf ein. Auch wenn sich die kleine Maus früher als gedacht auf die Reise begab, da der voraussichtliche Geburtstermin mit 2.1. datiert wurde, fühlte ich mich absolut geburtsreif und vollkommen bereit. Sie konnte es wohl nicht mehr erwarten.

So wie jedes Jahr, war auch dieses Jahr wieder ein Weihnachtsessen mit meiner Familie geplant, das wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten und auch fühlte ich mich körperlich und mental noch durchaus bereit daran teilzunehmen.

Es waren noch keine Wehentätigkeiten spürbar, ich nahm lediglich ein leichtes Ziehen im Unterleib wahr, das sich in rhythmischen Abständen immer wieder zeigte. Ich ging davon aus, dass dies die Übungswehen seien mussten, von denen alle immer sprachen. Hohoho, was für ein fröhlicher Geburtsbeginn!

Ich kreiste den Tag über immer wieder mein Becken, spürte bewusst in mich hinein und suchte die Verbindung zu meinem kleinen Bauchbewohner.

Am Nachmittag fuhren wir zu meiner Familie und kamen gegen 15:30 an. Bis dahin waren die Abstände der Wellen noch relativ lange und gegen späteren Nachmittag wurden sie wieder häufiger. In Abständen von 10-15 Minuten begann ich schön langsam mich nach Innen zu kehren und die auftretenden Wehen sanft und leicht zu veratmen. Ich spürte wie ich ein Bedürfnis des Rückzugs in mir wahrnahm und so entschieden wir uns gegen 20:00 die Heimreise anzutreten. Gesagt getan, saßen wir im Auto auf dem Weg nach Hause.

Zu Hause angekommen war ich ganz bei mir und lies es mir so richtig gut gehen. Mein Schatz zündete überall in der gesamten Wohnung Kerzen an, der Raum war mit Kerzenschein durchflutet und dies gab mir ein unheimlich wohliges Gefühl von Geborgenheit in das ich mich hineinfallen lies.

Innere Ruhe, Ausgeglichenheit und Stille begleiteten mich und ich verankerte mich immer mehr mit mir Selbst, denn ich spürte immer mehr und intensiver, dass die Reise nun wirklich begann. Jetzt gab es kein zurück mehr.

Mir war klar, dass uns eine schlaflose, kraftvolle Nacht bevorstünde und legte mich noch ins Bett eingekuschelt im Deckennest.

Innerlich gab ich mich dieser sanften Energie die durch mich floss vertrauensvoll hin und öffnete mich für dieses Gefühl.

In der Zwischenzeit baute mein Mann den Pool auf, um alles schon mal vorzubereiten, es war nun etwa 23:00 und im Anschluss beschloss auch er noch ein wenig power-zu-nappen; er war auch schon etwas erledigt und geschafft.

Während er ruhig neben mir einschlief, begegnete ich immer intensiver werdenden Wellen, die sich in und vor mir auftürmten, ich kehrte tief in mich und konnte sie bis 3:00 gut im Liegen und Sitzen veratmen. Um 3:00 war es dann wohl soweit – es machte „blopp“.

Die Fruchtblase war geplatzt und alles wurde plötzlich nass. Das war der Moment wo ich den schlafenden Mann an meiner Seite aufweckte. Ich bat ihm darum mir ein Handtuch zu bringen und den Geburtspool zu befüllen.

Es fühlte sich so an als wäre dies der Übergang ins nächste Level. Ab jetzt signalisierte mir jede weitere Welle, dass das hier heute wohl keine Übung mehr ist. Ich musste meine bisherige Position verlassen und nahm intuitiv eine Position ein, die mich noch mehr öffnete und weitete. Und das in einem Tempo – huuuuui!

Die Wellen wurden immer gigantischer und in den Pausen war ich einfach nur beeindruckt, zu was mein Körper und ich im Stande sind, wooooooow!

Während den Wellen hatte ich mittlerweile lautstark das Bedürfnis zu tönen und ich spürte förmlich wie alles in mir vibrierte und es mir den Wellenritt um einiges vereinfachte und die Wellen sanfter werden lässt, nach jeder Welle spürte ich eine irrsinnige Erleichterung in mir, eine Freude und mir lief förmlich ein Gänsehautschauer über den Rücken – ein unsagbar schönes Gefühl erfüllte mich und gab mir Kraft für die nächste Welle. Ich befand mich die ganze Zeit über im Vierfüßlerstand und machte kreisende Bewegungen mit meinem Becken. Ich atmete mein Baby in kreisenden Bewegung bewusst nach unten. Ich war so sehr mit mir selbst verbunden und mit dem kleinen Menschlein in mir.

Hin und wieder verspürte ich den Drang auf die Toilette zu gehen und machte dies auch, denn ich verspürte so einen Druck nach unten und war mir nicht sicher ob sich womöglich der Darm noch entleeren wollte, alles verschwamm ineinander und war nicht mehr isoliert wahrnehmbar. Am Klo nahmen die Wellen eine Dimension an, die gigantisch war. Ich musste noch lauter tönen und spürte die Schwerkraft und Mutter Erde so intensiv und ich begegnete der Geburtskraft in einer unglaublichen Intensität. Boom!

Alex lief in der Zwischenzeit zwischen Badezimmer und Wohnzimmer hin und her und ich begriff erst jetzt inmitten der Geburt, dass über den Schlauch nur Kaltwasser ins Becken floss und er deshalb das Warmwasser mit 5Liter Glasflaschen nach und nach in das Becken beförderte. Innerlich ging ein herzhaftes Lachen auf, denn ich ahnte, wie ihm gerade zu Mute sein muss und empfand diese Situation als urkomisch. Zwischenzeitlich war er so geschafft, dass er mich fragte ob es schon warm genug ist, doch ich antwortete nur, dass ich da noch nicht reinsteigen kann und so lief er weiter hin und her bis das Wasser warm genug mit angenehmen 35 Grad war. Endlich war der Pool fertig – yiha!

Gegen 4:30 Uhr stieg ich in mein Geburtsmeer und anfänglich war es ein etwas seltsames Gefühl den Boden unter meinen Füßen zu verlieren und schwerelos im Wasser zu schwimmen. Nach kurzer Zeit stellte sich dies als wunderbar erleichternd für mein Becken und den Druck nach unten heraus. Der nahm etwas ab und ich konnte mich wunderbar hineinentspannen. Ich wurde förmlich eins mit dem Wasser.

Die Abstände der Geburtswellen wurden immer weniger, wir befanden uns im Moment bei ein paar Minuten und ich spürte eine Kraft und Energie durch mich fließen, die mich mit voller Wucht auf einen anderen Planeten beamte.

Ich war geistesgegenwärtig und die Welt um mich herum verschwand.

Es gab nur mehr mich, die Kraft die durch mich durchfloss und mein Baby im Wellenmeer der Geburt.

Ich tönte lautstark und anders als je zuvor und spürte einen gewaltigen Druck in meinem unteren Rücken und die Kraft verbreitete sich in mir explosionsartig. Es war ein Wechselbad zwischen sich öffnen und weiten, wieder loslassen und Kraft sammeln und mit neuen Schwung den nächste Welle nehmen.

Immer wieder zwischendurch berührte ich vorsichtig und sanft meine Yoni und plötzlich berührte ich ihr weiches, haariges, kleines Köpfchen und wusste jaaaaaa wir sind am richtigen Weg und schon fast am Gipfel des Berges angekommen.

Es war jetzt ca. 7:00 Uhr. Ich fiel in ein Zeitloch und es fühlte sich im Nachhinein so an als wäre die Zeit stehen geblieben und auch wieder nicht.

Alex massierte mir meinen Rücken und trug wunderbar zu meiner Entspannung bei, zwischen den Wellen erinnerte er mich immer wieder mal daran tiefe, bewusste Atemzüge zu nehmen, was sehr hilfreich für mich war, da ich durch die gewaltigen Wellen leicht kurzatmig wurde.

Sein Blick und seine pure Präsenz, seine aktive Passivität, gaben mir so viel Halt, Kraft und Mut, denn ich spürte alles darf sein, ich darf genau so kraftvoll und zugleich verzweifelt sein, wie ich es gerade zum Ausdruck bringe.

Ich spürte ich darf sein, so wie ich bin und fühlte mich in jedem Moment absolut angenommen und nichts mehr brauchte ich in diesen Stunden. Er war zu Tränen gerührt und ich spürte in seinen Augen ein enormes Vertrauen in mich und meine Kraft: Tränen der Freude und bedingungsloser Liebe – ich fühlte mich geborgen und sicher im Hafen seiner Liebe!

Ich tönte immer lauter und spürte eine Weite voller Hingabe und Demut. Ich habe alles gegeben und mich dieser Kraft voll und ganz hingegeben.

Ich schrie laut „Komm jetzt!!!!“

Ich spürte wie sich der kleine Bauchbewohner mit voller Kraft in mir abstieß und mich dabei unterstütze, dass wir uns schon gleich zum ersten mal begegnen. Ich spürte wie sie sich kraftvoll und tapfer durch den engen Geburtskanal und das Tor zur Welt ihren Weg bahnte und furchtlos hindurchrobbte.

Wir waren so ein wunderbares Team und ich wusste wir sind auf dem Weg zur Zielgeraden.

Wir haben es bald gemeinsam geschafft!
Es kamen noch ein paar energiegeladene Wellen auf mich zu, die mich voll in ihren Bann zogen und meine volle Präsenz in Anspruch nahmen – ich gab mich ihnen hin und folgte bedingungslos meiner Intuition und meinem Instinkt.

Ich wechselte nochmal die Position, da ich intuitiv spürte, dass sich mein Körper im Vierfüßlerstand wohler fühlen würde. Ich spürte ihr Köpfchen immer mehr und ich wusste, dass es mit den nächsten paar Wellen so weit sein würde – ich bat Alex sich hinter mir zu positionieren um die Kleine entgegenzunehmen, wenn es dann soweit ist. Ich gab mir und dem kleinen Sternchen noch 3 Presswehen, da ich uns Zeit geben wollte und keine Verletzungen oder Risse riskieren wollte.

Ganz bewusst und achtsam dehnte ich meinen Damm in diesen Wellen für den Übergang vor und gab auch dem Sternschnuppi in mir Zeit, sich darauf vorzubereiten.

Ich gebar zuerst ihr wunderschönes, weiches und sanftes Köpfchen und mit der nächsten Welle schoss ihr Oberkörper aus mir heraus und um 8:32 Uhr spürte ich mit der letzten, alles erleichternden Welle durch mich kleine Beinchen flitzen und Papa nahm die kleine Maus entgegen und ermöglichte ihr den wohl sanftesten Start auf dieser Erde.

Gleich darauf gab er sie mir in die Hände und ich legte sie ganz nah zu mir auf meine Brust – ich war erleichtert, ich war zu Tränen gerührt, ich lächelte und lachte vor Glück – ich war überwältigt von dieser Welle der Freude und Liebe die jede noch so herausfordernde und intensive Geburtswelle fast in Vergessenheit geraten lies – es durchströmte jede Zelle meines Körpers.

Unbeschreiblich schön! Unfassbar! Wir haben es geschafft, aus eigener Kraft!

Tief in mir war es ein Wunsch von mir, dass wir sie zusammen hier auf dieser Erde willkommen heißen, deshalb war es für mich umso schöner, dass mein Mann sie entgegennahm und sie liebevoll, sanft und strahlend mir übergab.

Genauso hab ich mir meine Traumgeburt vorgestellt, absolut perfekt und zauberhaft!

Sie schaute uns an mit ihren Kulleraugen und sie gab gleich mal einen Laut von sich, hatte eine zartrosa Haut und ich spürte so klar und stark, dass sie wohlauf ist und es ihr mehr als gut geht, zwar geschafft von der Reise, doch überglücklich, so wie ich, uns hier auf der anderen Seite zu begegnen.

Ich bewunderte sie und ich war einfach nur erfüllt mit Dankbarkeit.

Der ganze Raum war mit Liebe und ihrem Duft durchflutet und erfüllt. Unsagbar schön!

Ich war so unglaublich dankbar, dass bei dieser geplanten Hausgeburt und ungeplanten Alleingeburt alles so reibungslos über die Bühne ging, ohne jegliche Komplikationen und in völliger Eigenregie. Ich war stolz auf uns und zugleich waren wir alle 3 unglaublich erleichtert.

Neun Monate hab ich dich unter meinem Herzen getragen und jetzt darf ich dich endlich in meinen Armen halten, darf dich riechen, darf dich schmecken,… so siehst du also aus und das bist DU!

Alex brachte uns ein Handtuch, dass wir nicht erfrieren im Wasser und er half mir dabei ins Bett über zu wechseln. Mein Kreislauf war vollkommen in Ordnung und im Bett angekommen kuschelten wir uns im Deckennest ein und haben die ersten Augenblicke und Berührungen genossen.

Wir waren von Liebe erfüllt und kamen aus dem Strahlen und Staunen nicht mehr raus. Was für ein Gefühlserguss!!!

Wir waren so beeindruckt von uns selbst, wie intuitiv wir vorgegangen sind und wie sehr wir uns diese Traumgeburt manifestiert und in unserem Herzen absolut lebendig getragen haben, sodass uns das Leben damit beschenkt hat.

Voll Wunder! Danke!

Wir waren eingebettet in Liebe und Glück und mich erfüllte ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit, ich war beeindruckt zu was ich und mein Körper im Stande sind, das nahm ein Ausmaß an, welches ich im Traum nicht erwartet hätte – ich habe mich selbst übertroffen und weiß, dass ich mir ab jetzt alles zutrauen darf – ich bin dankbar dafür, was mein wunderbarer Körper geleistet hat, ich bin dankbar für meine zauberhafte Tochter und das sie mich soooooo wunderbar unterstützt hat in ihrer Weisheit und Kraft und dankbar für den wundervollen Mann an meiner Seite, ohne dem dies auf diese Weise gar nicht möglich gewesen wäre, du hast eine unersetzbare Rolle bei dieser Reise eingenommen.

Danke. Ich bin dankbar, dass mit euch gemeinsam erlebt zu haben und möchte keinen Moment davon missen.

Danke mein Herz – du warst immer da und nah an meiner Seite – ohne deine offene Haltung wäre das nicht möglich gewesen – du hast mir immer zugehört und hast achtsam an meiner Seite gewacht wie ein Löwe. Du warst so fürsorglich und hast mich vor allem durch deine Passivität sehr aktiv dabei unterstützt in meine UrKraft zu kommen und mich Selbst in meiner Vollkommenheit zu erleben. Das war das schönste Geschenk, was du mir machen konntest. Du standest mir stets bei, wie ein Fels in der Brandung des Geburtsmeers. Deine Blicke gaben mir Halt und Mut und Kraft. Danke, dass ich es durch dich so würdevoll und natürlich erleben durfte.

Ich bin dankbar für die Selbstermächtigung und Selbstbestimmung, die ich dadurch (er)leben durfte, für die Mutterkraft, die ich seither in mir spüre, für den Frieden, die unendliche Liebe und die Unversehrtheit.

Dankbar für jeden Menschen der mich bereichert hat mit seinem Wissen und seiner Erfahrung und mich auf meinen Weg bewusst oder unbewusst ermutigt und bestärkt hat. Jede Begegnung und Erfahrung war ein Stück dieser Reise das dieses Puzzle meiner Traumgeburt komplettiert hat – danke!

Ich danke auch jedem Hoch und Tief das ich durchlebt habe und durch das ich hindurchgegangen bin, jeder Angst der ich mich stellte und jedem Glücksgefühl das mich durchströmt hat und mich freudig dich erwarten lies. Schön, dass du jetzt ein Teil unserer Familie bist.

Ich bin dankbar für dich kleiner Anfang und dafür, dass ich von Anbeginn meiner Schwangerschaft so eine intensive Bindung zu dir spürte und auf die Impulse die aus meinem Bauch kamen gehört habe. Sie waren immer richtig und sehr wegweisend.

Ich sah mich als zu Hause für ein noch ungeborenes Menschlein, ging behutsam und achtsam damit um. Ich habe dich und deine Signale achtsam wahrgenommen und wie sich herausstellte, war dies die beste Entscheidung. Ich habe sie wohlwollend angenommen und kein bisschen gezweifelt und hinterfragt; sei es Entscheidungen über Ernährung, welche Energien und welches Umfeld mir gut tut, wann ich das Bedürfnis nach Bewegung oder Schlaf habe oder sonstiges während meiner Zeit in der Schwangerschaft, irgendwie hast du mir immer die richtigen Zeichen gegeben und ich hörte dir aufmerksam zu.

Tamara Wassermann - Geburtsfotografie
Kurz nach der Geburt unserer Tochter bat ich Alex Isabella anzurufen, da unsere eigentliche Hebamme als wir sie herbeirufen wollten ihr Handy abgedreht hatte, weshalb es spontan zu einer Alleingeburt kam. Ich wusste, wenn uns wer weiterhelfen kann, dann ist es Isa. So war es dann auch. Dank ihr, kam um 9:15 unsere Nachbetreuungshebamme.

Die Geburt der Plazenta….

Um 9:15 ist Dani bei uns zu Hause eingetroffen und ich hab von Anfang an ihr einfühlsames, ruhiges, emphatisches und erdiges Wesen bewundert, das gab mir ein sehr vertrautes und wohliges Gefühl. Noch dazu war ich ohnehin in Liebe eingebettet und in diesem Liebesrausch konnte mich glaube ich so gut wie nichts mehr aus meiner Ruhe bringen.
Es verlief alles weiterhin total entspannt und gelassen und die Hebamme lässt uns Zeit für alles.

Die kleine Maus lag zufrieden auf meiner Brust, hat sich fest an mich gekuschelt und gab keinen einzigen Schrei von sich. Und ich genoss jeden Augenblick davon, der mein Herz aufgehen lies. Dieser zarte, tiefberührende Moment, den ich am liebsten eingefangen hätte und ihn für immer behutsam in meinem Herzen trage.

Dani hat eine Stunde nach der Geburt die Nabelschnur durchtrennt, nachdem sie schon auspulsiert war. Kurz darauf hat unser kleines Wunder begonnen nach meinen Nippel zu suchen und begann daran zu saugen, ich half ihr ein wenig dabei richtig anzusetzen.

Das unterstützte die Plazenta dabei sich abzulösen und kurz darauf kostete es mich noch ein wenig Überwindung um die Plazenta auch auf die Welt zu bringen – einige Male tief ein und ausatmen und anschieben und dann war das auch geschafft.

Die Plazenta war geboren.
Dani schilderte mir genau, welche Seite die kindliche und welche die mütterliche Seite ist und zeigte mir auch die dünne Haut der Fruchtblase. Die Plazenta sieht aus wie ein „Baum des Lebens“ – wunderschön wenn man bedenkt, dass sie meine Bauchzwergin die ganze Zeit der Schwangerschaft über und auch während unserer einmaligen Geburtsreise versorgt hat.

Wir haben sie eingekühlt und einige Tage darauf aus einem Stück Plazenta Globuli in der Apotheke herstellen lassen, da die Globuli als homöopathische Nosoden bei zahlreichen Beschwerden des Kindes und der Mutter eingesetzt werden können. Ich hab mich auch entschieden auf drei aufeinander folgenden Tagen je ein haselnussgroßes Stück in einem Smoothie zu mir zu nehmen, da ich in einigen Foren nachlesen durfte, dass dies vorbeugend bei Wochenbettdepression wirken soll und das Immunsystem der Mutter stärkt.

Dani hat die Kleine noch abgewogen und die Größe und den Kopfumfang abgemessen und hat mir noch einige gute Tipps und Ratschläge für das bevorstehende magische Wochenbett gegeben. Wir sind beide sehr dankbar, dass wir so eine wunderbare Unterstützung an unserer Seite hatten.

Ab jetzt heißt es genießen pur.

Jeder werdenden Mami möchte ich ans Herz legen einfach ganz und gar auf die Signale ihres Körpers zu hören und diese in Wertschätzung zu achten. Es ist wahrlich ein Wunder, wie wegweisend unsere Intuition sein kann, so fein getuned, da kann unser Verstand gar nicht mithalten.

Meine Geburtsreise hat mich ein Stück näher zu mir Selbst geführt und ich bin sehr dankbar diese Reise als so heilsam und transformierend erlebt zu haben und genau DAS wünsche ich jeder Frau und werdenden Mami, sich auf diese Reise mit jeder Faser ihres Seins einzulassen im Einklang mit der in ihr innewohnenden Weisheit und Urkraft, denn dann kann dieses Erlebnis viel Integration und Heilung bringen – das wünsch ich euch von Herzen und all das was ihr euch wünscht!

Alles Liebe!
Melanie

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Von der Fremdbestimmung in die Selbstermächtigung

Von der Fremdbestimmung in die Selbstermächtigung

Wie erlebst du deine Weiblichkeit und was hat das mit der Geburt zu tun?

 

 

Die Macht über Frauenkörper ist überall.
Schon als Kinder lernen wir die erstrebenswerten weiblichen Formen, die – so unerreichbar sie auch sein mögen – uns jeden Tag in den Medien oder auch im eigenen Kinderzimmer begegnen.
Wir lernen, was es bedeutet, eine Frau zu sein.

Wir lernen, welche Ansprüche und Erwartungen es an unseren Frauenkörper gibt.
Wir entdecken, dass nicht alle Funktionen unseres Körpers, wie die monatliche Regelblutung, angenehm, praktisch oder wundervoll sind.

Wir werden immer mehr zu funktionierenden Körpern, die sich der männlichen Welt anpassen.
Wir müssen geradlinig sein, dürfen nicht zyklisch sein, sollen vernünftig und nicht emotional sein, folgsam und nicht selbständig.

Die Angst vor der Frauenkraft ist so groß, dass sie mit allen Mitteln unterdrückt werden muss.
Wir lernen sogar, uns selbst zu unterdrücken.
Wir unterschlagen unsere Bedürfnisse, unterdrücken die Zeichen, die uns unser Körper schickt, verklagen unser Erscheinungsbild, verfluchen unsere Emotionen.
Wir machen uns schwach, damit wir nicht zu stark sind.

Diese Frauenkraft, die da in jeder von uns schlummert, die brauchen wir, wenn wir unsere Kinder auf die Welt bringen.

Jede Schwangerschaft ist ein Aufruf an uns, unserer Größe mehr Raum in unserem Leben zu geben.

Und ganz wir selbst zu sein.
In all unsere Weiblichkeit: emotional, kreativ, nährend, dunkel, tief, weit, ausgleichend, sanft, stark, wild, vertrauend, verbunden.

Dass sich diese nicht einfach per Knopfdruck unter der Geburt einschalten lässt, wenn wir sie sonst nicht annehmen, ist ganz klar.
Dass sie nicht wirken kann, wenn die Umgebung sie in ihrer Entfaltung hindert, ist auch eindeutig.

Jedes kleine Mädchen hat ein Recht auf die freie Entfaltung ihrer Weiblichkeit.
Ein Recht darauf, dass all die Eigenschaften und Befindlichkeiten ihres Körpers gefeiert oder zumindest angenommen werden.

‘Empfindlich’ ist ein negativ besetztes Wort. Es ist auch ein Wort, dass hauptsächlich für die Beschreibung von Mädchen und Frauen eingesetzt wird.
Es beschreibt die Fähigkeit, etwas zu empfinden, zu spüren.

Wie können wir ohne diese Fähigkeit sicher durch unser Leben gehen?
Ohne die weise Führung unserer Intuition?

Es ist an der Zeit, dass wir uns Frauen wieder den Platz geben, den wir brauchen, um gesund und erfüllt leben zu können.

Wir brauchen uns in unserer ganzen Schöpferkraft, um die Geburt als Teil unserer Sexualität als etwas Sicheres, Natürliches und Großartiges erleben zu können.

Aber das kann uns niemand geben.
Diese Macht müssen wir uns selbst zusprechen.

Es ist der Weg in die Selbstermächtigung.
Wir müssen unsere innere Wahrheit sprechen.
Das kann unangenehm sein.
Wir gehen damit das Risiko ein, nicht mehr Teil der Herde zu sein.
Es können Interventionen folgen.
Wir können Gefahr laufen, plötzlich alleine da zu stehen.
Aber: wir haben uns selbst endlich gefunden.

Diese wunderbar menschliche Frau, die in ihrer Unvollkommenheit und Echtheit eine solche kraftvolle Welle der Energie, der puren Frauenkraft, ausstrahlt, und sich selbst so eine Welt kreiert, in die sie perfekt hinein passt und aus deren Rahmen sie nicht fallen kann, weil es gar keinen Rahmen gibt.

Es ist der Weg in ein gesundes, erfülltes Frauen-Leben, der es der Frau ermöglicht, ihre Sexualität mit all ihren Facetten nach ihren persönlichen Bedürfnissen zu gestalten.

Geburt ist ein Teil der Sexualität und so kann der Weg in die Selbstermächtigung auch bedeuten, dass der Geburtsprozess in seiner ganzen transformativen Kraft erlebt werden kann.

 

Was kannst du nun tun, um für deine kommende Geburt aus der Fremdbestimmung in die Selbstermächtigung zu kommen?

  • Erkenne, dass du eine Schöpferin bist!
    Du musst dir bewusst werden, dass deine innere Einstellung, also dein inneres Bild von Geburt, deine Glaubensmuster und deine Gedanken über die Geburt und deine Fähigkeit, ein Kind auf die Welt zu bringen, bestimmt, wie deine Geburt verlaufen wird.
    Ändere die Art und Weise, wie du die Geburt siehst, und die Geburt ändert sich.
  • Erlebe dich in deiner Größe!
    Nimm’ wahr, wie du dich in deinem Körper erlebst.
    Wie ist dein Verhältnis zu deinem Körper?
    Kannst du seine Zeichen hören und gibst du ihnen genügend Raum?
    Fühlst du dich schön?
    Glaubst du, dass du genug bist, einfach so, wie du bist?
    Sind dein Herz, dein Geist und dein Körper im Einklang?
    Wie sieht es aus mit deiner Gebärmutter? Kannst du sie wahrnehmen? Geh’ in eine bewusste Kommunikation mit deinem Körper – über sanfte, achtsame Bewegung, über die Meditation, über Atemarbeit und ehre dieses wunderbare Werkzeug, mit dem du großartige Dinge erleben kannst.
  • Finde inneren Frieden!
    Die Art und Weise, wie wir geboren wurden, was wir da erlebt haben, wie wir aufgewachsen sind und erzogen wurden, wichtige Bezugspersonen und einschneidende Erlebnisse, die uns Bewältigungsstrategien entwickeln ließen, formen unser Persönlichkeitsmuster und füllen unseren Lebensrucksack.
    Dies bestimmt auch, auf welchem Energielevel wir den Großteil unseres Lebens verbringen und bis zu welchem Grad wir unser Leben verändern können– es sei denn, wir gehen den Weg in die Bewusstmachung.
    Dann heißt es, innerlich aufzuräumen und all die Dinge loszulassen, die dich daran hindern können, deine Wunschgeburt erleben zu können. Hier gilt es, all die Dinge zu finden, die in dir Gefühle von Scham, Schuld, Minderwertigkeit, Angst, Trauer und Wut auslösen.
    Finde Vergebung für all die Menschen, die dich verletzt haben. Vergib’ dir selbst für all die Dinge, die du anderen angetan hast.
    Vergebung ist der Grundstein dafür, inneren Frieden zu finden.
  • Manifestiere deine Wunschgeburt!
    Als selbstermächtigte Frau bist du in der Lage, dir die Dinge im Leben zu manifestieren, die du dir wünschst.
    Geh’ auf Visionssuche für die kommende Geburt und beginn’ den Prozess der Manifestation.
    Du kannst z.B. deine Traumgeburt aufschreiben – wie einen Film, der in bestimmten Szenen abläuft. Diese Visualisierungen kannst du täglich in deine Meditation einbauen. Wir bekommen, was wir bestellen.
    Das, wohin du deine Gedanken und deine Energie richtest, wird von dir wie ein Magnet angezogen und so werden dir hilfreiche Menschen begegnen, du wirst genau die richtigen Bücher finden, dir fallen bestimmte Zeichen in Deinem Alltag auf, die dich alle auf deinem Weg zum Ziel einer selbstermächtigten Geburtserfahrung unterstützen.

 

Möchtest du diesen Weg in die Selbstermächtigung beginnen und dich so ganzheitlich auf die kommende Geburt vorbereiten?

Zusammen mit Jobina Schenk von ‘Meisterin der Geburt’ habe ich ein Programm zur Vorbereitung auf die Geburt entwickelt, der dich auf dieser Reise begleitet und dir wichtige Werkzeuge und Techniken zur Seite stellt.

JoNi ist ein Online Kurs, den du von zuhause aus und nach deinem Tempo machst.
JoNi arbeitet mit therapeutischem Hintergrund und dem Fokus auf deine innere Kraft.
Mittels Selbsthypnoseübungen kannst du endlich deine Ängste und blockierenden Glaubenssätze lösen und umprogrammieren.
Mit Hilfe von gezielten Coachingfragen wirst du dir deines Selbstsabotageprogramms bewusst, um dein Mindset auf das Ziel einer positiven Geburtserfahrung auszurichten. Du bekommst dafür spezielle Meditationen und Visualisierungsübungen.
Du lernst, deinen Körper besser zu spüren und ihn unter der Geburt kraftvoll einzusetzen.
Du weißt genau, was du brauchst, um dein Kind sicher auf die Welt zu bringen.
Du bist dir bewusst, welche Macht dein Geist und deine Gedanken haben.
Du erfährst, wie Geburt schmerzfrei und lustvoll sein kann.

Mit JoNi gehst du auf eine Selbsterfahrungsreise, die dich in deine Kraft führt.
Du öffnest den Kanal zu deinem inneren Wissen und dadurch weißt du genau, was du brauchst, um dein Kind entspannt auf die Welt zu bringen.
Du spürst eine ungeahnte Klarheit und Leichtigkeit, weil du dich tief entspannen kannst und die Stimme deiner Intuition genau wahrnimmst.

Du erkennst, dass du die Einzige bist, die deine dich behindernden Muster auflösen kann.
Mit jedem JoNi Modul hast du mehr Vertrauen in deinen Körper, dein Kind und deine eigene Kraft.

Du bist eine wunderbare Frau, im wahrsten Sinne des Wortes: eine Schöpferin.

Eine Schöpferin, in deren Bauch ein Kind erwächst. Eine Schöpferin, die den Verlauf der Geburt manifestieren kann.
Auf deinen Geburtswellen wirst du dich in deiner eigenen Größe erleben.
Und der transformativ wirkende Geburtsprozess wird dich in Glückseligkeit und machtvoller Stärke erstrahlen lassen.

JoNi Online Kurs zur Geburtsvorbereitung

Willkommen auf meinem Blog!

Hallo! Ich bin Nina und Dein Birth Coach und Mama Mentor.

Auf diesem Blog wirst Du immer wieder wertvolle Beiträge über Schwangerschaft, Geburt und Mama-Sein bekommen, die Dir Mut machen sollen, Dich inspirieren sollen und Dir zeigen sollen, dass Du sehr wohl dazu in der Lage bist, selbstbestimmt zu gebären und ein erfülltes Mama-Leben zu führen.

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Die überwachte Frau – “Macht über Frauenkörper”

Die überwachte Frau – “Macht über Frauenkörper”

Wie Frauen in ihrer Selbstermächtigung gehemmt werden – ein Interview mit Autorin Doris Moser über ihr Buch ‘Der überwachte Bauch’

 

 

Liebe Doris, erzähl’ doch bitte zu Beginn, warum Du dieses Buch geschrieben hast? Wie kam es, dass Du das System der Schwangerenvorsorge in Frage gestellt hast?

Es waren vor allem persönliche Erfahrungen, die mich dazu gebracht haben, die gängige Form der Schwangerenvorsorge zu hinterfragen.

Wenn ich an meine Schwangerschaften zurückdenke, dann erinnere ich mich vor allem an unzählige Arztbesuche, Laborüberweisungen, Aufenthalte in der gynäkologischen Abteilung des Geburtskrankenhauses.

Wie die meisten Menschen, habe ich das auch nicht in Frage gestellt, bin brav zu jeder Untersuchung gegangen und hab den Mutter-Kind-Pass wie einen kleinen Schatz gehütet. Schließlich wollte ich doch nur das Beste für mein Kind und das wird doch wohl der regelmäßige Check beim Fachmann sein, oder?

Alle machen das so.

Während meiner zweiten Schwangerschaft haben mich dann erste leise Zweifel beschlichen. Damals wollte ich viele Dinge nicht mehr so einfach hinnehmen, war informierter als bei der ersten Schwangerschaft – und bin deshalb immer wieder mit meiner damaligen Frauenärztin aneinandergeraten.

Da wurde mir dann bewusst, dass es bei diesem ganzen Arztmarathon in Wahrheit gar nicht um mich oder mein Kind geht.

Da ging es plötzlich um Macht, Kontrolle und Hierarchie. Und ich hab den Druck ganz deutlich gespürt, den Vater Staat da auf uns werdende Mütter ausübt. Da hat sich dann Widerstand in mir geregt. Ich hatte das Gefühl, dass da irgendetwas nicht ganz stimmig ist.

Wie kann es sein, dass erwachsene Frauen derart entmündigt werden?

Ihnen wird nicht zugetraut, sich eigenverantwortlich um ihren Gesundheitszustand zu kümmern, was beispielsweise für Diabetiker selbstverständlich ist. Von schwangeren Frauen erwartet man, dass sie für die einfachsten Tätigkeiten wie Wiegen, Blutdruckmessen oder den Teststreifen in den Urin zu tauchen in die Arztpraxis pilgern, um sich dort von Profis dabei helfen zu lassen.

Das ist doch verrückt!

Hinzu kommt, dass ich herausgefunden habe, dass es im internationalen Vergleich für die Schwangerenvorsorge gar keine einheitlichen Richtlinien gibt. Hier wird häufig und viel kontrolliert, gemessen, überwacht und begutachtet, dort sind die Vorgaben viel freier und es wird weit weniger untersucht – allerdings bei gleichen Ergebnissen.

Mehr Untersuchungen bedeuten demnach nicht zwangsläufig besserer Gesundheit für Mutter und Kind. Ein weiterer Punkt, der mich sehr nachdenklich gestimmt hat, ist die Tatsache, dass die werdenden Eltern von der Medizin als dumm verkauft werden. Der Mutter-Kind-Pass wird gerne als Erfolgsgeschichte dargestellt: Weil Vater Staat so nett war und den Mutter-Kind-Pass eingeführt hat, ist die Mütter- und Säuglingssterblichkeit gesunken. Ja, sie ist gesunken. Allerdings wird vergessen zu erwähnen, dass bereits lange vor Einführung des Mutter-Kind-Passes die Sterblichkeitsraten rapide gesunken sind. Nicht die medizinische Überwachung ist also der ausschlaggebende Grund für die verbesserten Sterblichkeitsraten, sondern anderer Faktoren wie verbesserte Hygienebedingungen sowie bessere soziale und ökonomische Gegebenheiten sind dafür (mit-)verantwortlich.

Hier wird also mit falschen Karten gespielt und die werdenden Mütter werden bewusst nicht aufgeklärt.

 

Welche Themenschwerpunkte behandelt das Buch konkret und wie kann es schwangeren Frauen dabei helfen, ihren eigenen Weg zu finden?

Ich habe dieses Buch geschrieben, weil ich der Meinung bin, dass jede schwangere Frau, die sich mit dem System der medizinischen Schwangerenvorsorge konfrontiert sieht, auch die grundlegenden Informationen dahinter erhalten sollte.

Informierte Frauen sind vielleicht unbequeme „Patientinnen“, aber sie sind auch fähig, eigenverantwortliche Entscheidungen für sich und ihre (ungeborenen) Kinder zu treffen. In der Interaktion Arzt/Ärztin und „Patientin“ muss das Ungleichgewicht beseitigt werden.

Hier sollten sich zwei Menschen auf Augenhöhe begegnen und nicht, wie es aktuell meist der Fall ist, eine unsichere und orientierungslose Frau, die sich einem allwissenden und tonangebenden Profi ausliefert.

Diese Möglichkeit will ich den Frauen geben. Das Buch ist daher so aufgebaut, dass die Leserin einen Einblick in die Hintergründe des Mutter-Kind-Passes bekommt.

Wie und warum kam es zu dessen Einführung und mit welchem Ziel? Wurden diese Ziele erreicht? Welche Änderungen im Mutter-Kind-Pass sind in Zukunft geplant?

Dann geht es natürlich ganz konkret um den Inhalt des Mutter-Kind-Passes: Welche Untersuchungen sind wann vorgesehen? Welchen Sinn haben diese Untersuchungen? Gibt es womöglich sogar Maßnahmen, die das Wohl von Mutter und Kind gefährden? Worauf kann eventuell verzichtet werden?

Ein internationaler Vergleich der Schwangerenvorsorgeprogramme zeigt nicht unerhebliche Differenzen zwischen den einzelnen Ländern auf. Außerdem beschäftige ich mich mit der Risikoorientierung in der ärztlichen Schwangerenvorsorge und hinterfrage die Sinnhaftigkeit dieser Form der medizinischen Überwachung.

Letztendlich macht das ja etwas mit einer Frau, wenn sie – obwohl sie nicht krank ist – ständig zum Arzt beordert wird.

Da geht es dann auch um Macht über Frauenkörper.

Was im Buch auch kritisch beleuchtet wird, ist die Tatsache, dass Österreich das einzige mir bekannte Land ist, in dem die ärztliche Überwachung des weiblichen Körpers derart durch staatlichen Druck gefördert wird. Hier wird der Nachweis der ärztlichen Untersuchung direkt an die Ausbezahlung einer finanziellen Leistung (Kinderbetreuungsgeld) geknüpft.

Hinzu kommt, dass die Schwangeren keine Wahl haben, ob sie die Mutter-Kind-Pass-Vorsorgeuntersuchungen bei einer Hebamme oder einer Ärztin/einem Arzt durchführen lassen wollen – wie das in vielen anderen Ländern üblich ist. Österreichischen Frauen bleibt nur der Gang in die Arztpraxis.

Dabei wären Hebammen von Berufswegen die idealen Ansprechpartnerinnen für werdende Mütter. Sie könnten eine Schwangerenfürsorge leisten, die sich mütterzentriert und hebammengeleitet an den tatsächlichen Bedürfnissen der Frauen orientiert, deren Stärken fördert und im Bedarfsfall in ärztliche Betreuung überweist.

So würden nur die Frauen ärztliche betreut und überwacht werden, die tatsächlich Bedarf an dieser kostspieligen Form der Schwangerenvorsorge haben. Alle anderen Frauen wären mit der Hebammenbetreuung gut beraten. Ein Kapitel, in dem Hebammen und auch Mütter von ihren ganz persönlichen Erfahrungen berichten, rundet das Buch ab.

 

Welche Hindernisse haben werdende Mütter heutzutage zu überwinden auf dem Weg zu einer selbstbestimmten und positiven Geburtserfahrung?

Ich glaube ganz ehrlich, dass es den Frauen nicht leicht gemacht wird, selbstbestimmt zu gebären.

Wir alle sind in einem Medizinsystem sozialisiert, das Schwangerschaft und Geburt als krankhafte Prozesse definiert. Das steckt in uns allen drin. Das wird auch von der Gesellschaft so transportiert. Wir sehen das im Fernsehen, im Kino. Wir hören davon in unserem Freundeskreis. Die wenigsten von uns haben positive Bilder von Geburten im Kopf, wenn wir selbst zum ersten Mal schwanger sind.

Diese kulturell geprägten Vorstellungen im eigenen Kopf müssen erst einmal überwunden werden, um überhaupt die Möglichkeit denken zu könne, dass meine Geburt schön, positiv, selbstbestimmt sein könnte. Habe ich erstmal die Schranken im eigenen Denken überwunden, dann ist der Weg zur positiven Geburtserfahrung zwar immer noch nicht frei, aber der Blick weitet sich.

Den Schwangeren stehen abseits der ausgetretenen Trampelpfade zwischen Arztpraxis und Kreißsaal viele Möglichkeiten offen. Eine Frau muss einfach sehr genau wissen, was sie will und worauf sie eher verzichten möchte, um Alternativen geboten zu bekommen.

Ich hab das Gefühl, es geht dabei ganz stark um Selbstermächtigung.

Denn die Gesellschaft scheint keinen besonders großen Wert darauf zu legen, dass Frauen gestärkt und kraftvoll aus ihren Geburtserfahrungen kommen.

Hinzu kommt, dass Leistungen abseits des ärztlichen Angebotes (zumindest teilweise) privat finanziert werden müssen. Das betrifft beispielsweise eine hebammenbetreute Schwangerenvorsorge, die Finanzierung der Hausgeburt oder aber auch der Wochenbettbetreuung durch eine Hebamme. Für einkommensschwache Haushalte kann das ein großes Hindernis auf dem Weg zur positiven Geburtserfahrung sein.

 

Gibt es Deiner Meinung nach einen Zusammenhang zwischen der Qualität und Tiefe der Schwangerenvorsorge und der Vorbereitung auf die Geburt und der dann folgenden Geburtserfahrung?

Ja, unbedingt! Im Moment ist es doch so, dass schwangere Frauen in ständiger Angst vor unzureichenden Untersuchungsergebnissen leben. Es wird ständig überwacht und kontrolliert, auffällige Befunde sind (obwohl sie sich im Nachhinein oft als falsch oder belanglos herausstellen) keine Seltenheit.

Bei den Schwangeren entsteht da ganz leicht ein Gefühl der Angst. Zweifel machen sich breit.

Die Schwangerschaft ist heute keine Zeit der guten Hoffnung mehr, sondern ein Spießrutenlauf von Arztbefund zu Arztbefund. Der Fokus liegt im Auffinden von sogenannten Risikofaktoren. Das Pathologische liegt im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Dass das die Frauen nicht unbedingt in ihre Kraft führt, ist logisch.

Eine Schwangerenvorsorge, die die Gesundheit der Frauen und Kinder ins Zentrum rücken würde, wäre als Vorbereitung auf eine selbstbestimmte Geburt wesentlich hilfreicher.

Es ist doch so, dass ich, wenn ich mich während der gesamten Schwangerschaft als hilfloses und krankhaftes Wesen wahrnehme, das nicht in der Lage ist, das Kind im Inneren des Körpers eigenständig wachsen und gedeihen zu lassen und für diesen Vorgang medizinische Überwachung und Unterstützung braucht, bei der Geburt dann nicht plötzlich Heldinnenkräfte entwickeln werde.

Die ärztlich überwachte Schwangerschaft zwingt uns in eine Situation, in der wir es als normal wahrnehmen, dass sogenannte Experten und Expertinnen über uns und unseren Körper, über unsere ungeborenen Kinder urteilen und darüber bestimmen, was gut für uns ist.

Das führt dazu, dass Frauen zunehmend das Gefühl haben, von einer männerdominierten Apparatemedizin abhängig zu sein, wodurch sie bestmöglich auf eine interventionsreiche und schmerzhafte Geburt vorbereitet werden, die sie ohne medizinische Hilfe nicht bewältigen können. Und dann kommen eben diese Ärzte/Ärztinnen, die den Frauen zuvor die Kompetenzen, was ihren Körper und ihre Schwangerschaft betrifft, abgesprochen haben und „retten“ die armen, gebärunfähigen Frauen aus ihrer misslichen Lage.
Hebammenbetreuung während der Schwangerschaft?

Das ist heute leider eher die Ausnahme, obwohl wir inzwischen wissen, dass eine bedürfnisorientierte und frauenzentrierte Begleitung in der Schwangerschaft bereits den Grundstein für eine positive und kraftvolle Geburtserfahrung legt. Auf dem Sektor der Geburtsvorbereitung tut sich aber einiges, um diese Lücke zu füllen. Gute Kurse zur Vorbereitung auf die Geburt können eine Stütze sein, um Frauen in ihre Kraft zu führen und glückliche Geburten möglich werden zu lassen.

 

Vielen Müttern wird Verantwortungslosigkeit vorgeworfen, wenn sie selbstbestimmt ihren eigenen Weg durch Schwangerschaft und Geburt gehen, also wenn sie z.B. eine Hausgeburt planen, einige oder alle Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen ablehnen oder sich sogar auf eine Alleingeburt vorbereiten. Wie siehst Du den Spannungsbereich zwischen Selbstverantwortung und Sicherheit, zwischen Selbstermächtigung und dem Wunsch nach Absicherung?

Das schließt sich nicht gegenseitig aus. Selbst Verantwortung zu tragen, bedeutet ja nicht, sich oder das Kind zwangsläufig in Gefahr zu bringen.

Selbstverantwortung ist nicht verantwortungslos. Ich nehme sie nur selbst in die Hand und übergebe sie nicht einer fremden Person. Wobei nicht ausgeschlossen ist, dass ich mir Hilfe oder Unterstützung von außen hole, wenn ich das Bedürfnis danach habe.

Ich habe das Gefühl, dass gerade Frauen, die sehr kritisch sind und sich abseits der Normen bewegen, besonders verantwortungsvoll agieren. Sie tragen die Verantwortung selbst und sind sich dessen auch bewusst. Das ist der eine Aspekt.

Der andere Aspekt ist, dass die „Sicherheit“ von der wir hier sprechen, ja nur eine scheinbare Sicherheit ist. Brav jede Untersuchung durchführen zu lassen, bedeutet nicht automatisch, dass ich mir dadurch irgendeine Art von Sicherheit für ein gesundes Baby oder einen problemlosen Schwangerschaftsverlauf erkauft habe. Das wird aber leider oft vergessen.

Da wird die Kontrolle und Überwachung mit Sicherheit gleichgesetzt. Die gibt es aber einfach nicht. Schwangerschaft und Geburt sind Lebensbereiche für die es einfach keine Garantie gibt. Auch die ständige ärztliche Kontrolle kann daran nichts ändern.

Aber wenn eine Frau das Bedürfnis hat, sich permanent überwachen zu lassen und ihr das ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, dann ist es ihr gutes Recht, diese Dienste auch in Anspruch zu nehmen. Es gibt eben beides: Frauen, die sich sicher und geborgen fühlen, wenn sie sich auf ihren eigenen Instinkt verlassen und die sich von den ständigen Untersuchungen gestresst und verunsichert fühlen, und Frauen, die genau diese Bestätigung von außen brauchen, um sich sicher und gut zu fühlen. Beides hat seine Berechtigung.

 

Meinst Du, dass es ein Interesse daran gibt, Frauen in ihrer Kraft und Selbstbestimmung zu behindern? Und warum ist das Thema Schwangerschaft und Geburt eigentlich im modernen Feminismus so wenig vertreten?

Es gibt da dieses chinesische Sprichwort:

„Wenn schlafende Frauen erwachen, werden sich Berge bewegen!“

Frauen sind kraftvolle und mächtige Wesen. Wir tragen das Potenzial in uns, die Welt zu verändern. Jeden Tag.

Es ist jede/r selbst dazu aufgerufen, sich darüber Gedanken zu machen, wer oder was ein Interesse daran haben könnte, dass Frauen weiterschlafen und ihr Potenzial nicht zur Entfaltung bringen.
Zu deiner zweiten Frage: Der Feminismus hat meines Erachtens ein Problem mit schwangeren und gebärenden Frauen, weil diese deutlich auf etwas hinweisen, was Feministinnen gerne verdrängen: Mann und Frau sind (körperlich) nicht gleich! Gleichwertig, ja.

Aber dann kommen diese Frauen und machen etwas ganz Absurdes: Sie lassen Leben in ihren Bäuchen wachsen! Sie gebären Kinder! Sie nähren diese Kinder an ihrem Busen!

Das passt nicht mit dem Bild der gleichgestellten Karrierefrau zusammen, die sich an männlichen Rollenbildern orientiert, um in dieser männerdominierten Welt ganz nach oben zu kommen und erfolgreich zu sein.

Und ganz ehrlich: Ich hab nicht das Gefühl, dass Frauen besonders solidarisch sind. Da wird die eine dafür kritisiert, dass sie sich „alten Rollenbildern“ unterwirft (auch wenn sie das vielleicht gerne und aus freien Stücken macht), die andere wird schief angeschaut, weil sie von ihrem Kind mit Wunschkaiserschnitt entbunden wurde und es nach wenigen Monaten in der Krippe abliefert. Auch das ist nämlich Selbstbestimmung!

 

Was magst Du den schwangeren Mamas raten, die bereit sind, die Hindernisse zu überwinden, um eine selbstbestimmte Schwangerschaft und Geburt zu erleben?

Informiert euch, sucht Gleichgesinnte und Menschen, die euch in euren Plänen und Wünschen unterstützen.

Sucht euch eine Hebamme.

Habt Mut auch gegen den Strom zu schwimmen.

Vertraut eurer Intuition und hört auf das Kind in eurem Bauch.

Wenn schlafende Frauen erwachen, bewegen sich Berge

Doris Moser

Autorin

Doris Moser ist Medizinanthropologin, Autorin und zweifache Mutter. Ihr Buch „Schwangerschaft schafft Heldinnenkraft“ stärkt die Eigenverantwortlichkeit der Frauen, in „Der überwachte Bauch“ nimmt sie die gängige ärztliche Schwangerenvorsorge kritisch unter die Lupe und deckt Lücken auf.

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Hallo! Ich bin Nina und Dein Birth Coach und Mama Mentor.

Auf diesem Blog wirst Du immer wieder wertvolle Beiträge über Schwangerschaft, Geburt und Mama-Sein bekommen, die Dir Mut machen sollen, Dich inspirieren sollen und Dir zeigen sollen, dass Du sehr wohl dazu in der Lage bist, selbstbestimmt zu gebären und ein erfülltes Mama-Leben zu führen.

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