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Über die Geduld – Gebären heißt auch warten können

Über die Geduld – Gebären heißt auch warten können

Von Patricia Schmidmeier – Hausgeburtshebamme 

„Das Wort Geduld (auch altertümlich: Langmut) bezeichnet die Fähigkeit zu warten.“ – so sagt es Wikipedia
Der englische Dramatiker William Somerset Maugham (1874-1965) hat es ganz treffend beschrieben:
„Der Mensch hat das Warten verlernt, darin liegt das Grundübel unserer Zeit.“
Das ist leider heute auch noch so.

Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit.

Wo man nur hinsieht, viel zu schnell muss alles gehen.
Dieses nicht warten oder nicht abwarten können ist sehr stark in der heutigen Geburtshilfe zu spüren.

Die Kreißsäle sind voll, Hebammen und Ärzte oft überlastet.

Da liegt es doch ganz nahe, das schnell einmal zum Wehenmittel gegriffen wird oder ein Dammschnitt gemacht wird.

Noch besser, lieber gleich einen Kaiserschnitt machen, dann geht’s noch flotter und planbarer ist er auch.

Wenn während einer Geburt Komplikationen auftreten, keine Frage, dann bin ich sehr froh darüber, dass wir heute gut versorgt sind.

Doch auf Grund meiner Eindrücke und Erlebnisse als Hebamme, habe ich leider allzu oft gesehen, dass Komplikationen eingetreten sind, weil eben nicht abgewartet wurde.

Dieser Eingriff in den natürlichen Geburtsverlauf kann schwerwiegende Auswirkungen haben.

Ich bekomme immer wieder Geburtsgeschichten erzählt und es macht mich wirklich sehr traurig, was ich alles höre.

Die hohe Kaiserschnittrate die wir in Österreich haben (über 30%), lässt keine Zweifel, dass irgendetwas falsch läuft.
Für mich als Hebamme ist Geduld etwas sehr wichtiges.

Ich denke, dass alles seine Zeit braucht und nicht so schnell gehen kann (soll), wie wir es gerne wollen, besonders wenn ein Kind erwartet wird.
Liebe Frauen, werdende Mamas und Mamas da draußen: hört mal tief in euch rein!

Denkt einmal genau darüber nach, was euch am Besten während eurer Geburt geholfen hätte, bzw. was euch bei eurer kommenden Geburt am Meisten helfen würde.

Ruhe, Zeit, Vertrauen, Sicherheit und Geduld?

Geburten können so unterschiedlich sein, wie wir Menschen sind.

Einige dauern sehr lange, andere wieder sind besonders schnell.

Wenn es dann einmal länger dauern sollte,dann sind Geduld und Zuversicht von großer Bedeutung.

Verläuft alles normal, ist es OK, wenn es einmal länger dauert.

Als Beispiel: bei einer längeren Geburt ist es ganz normal, dass die Wehen auch mal wieder weniger werden, das ist ganz wichtig, damit sich der Körper der Frau wieder Kraft holen kann, um dann wieder kräftigere Wehen zu erzeugen.
Meine Erfahrung hat hier gezeigt, dass Warten und eben mal gar nichts tun das Beste ist.
Mir ist sehr wichtig darüber zu schreiben, dass es von großer Bedeutung für einen guten Geburtsverlauf ist, sich schon in der Schwangerschaft mit seinem Körper gut auseinander zu setzten und zu vertrauen, dass dein Körper das Richtige tun wird.

 

Besonders wichtig ist auch der Beziehungsaufbau zum Kind, schon früh in der Schwangerschaft.

Diese innige Bindung zum Kind schon während der Schwangerschaft hilft, unter der Geburt eine Verbindung mit dem Baby zu haben, ihr/ihm Mut zu machen, dass alles gut gehen wird.
Die eigene mentale Stärke ist auch ein sehr wichtiger Faktor.

Positiv über die Geburt zu denken und zu reden hat einen starken Einfluss auf die Geburt selbst.

Auch der Ort der Geburt ist ausschlaggebend für einen positiven Verlauf.

Fühlt man sich sicher oder nicht, an dem Ort, an dem man sein Baby bekommen möchte?

Dies hat großen Einfluss!!

Wo fühlst du dich am Wohlsten?

Wo kannst du am Besten loslassen?

Dieser Ort wird der Beste sein um dein Baby zur Welt zu bringen!

Mein Rezept also für eine gelingende Geburt ist:

 

  • Auseinandersetzen mit dem eigenen Körper in der Schwangerschaft
  • Beziehungsaufbau zum Kind
  • positive Einstellung zur Geburt
  • Personen bei der Geburt die daran glauben das eine natürliche Geburt möglich ist
  • eine Hebamme die an die natürliche Geburt glaubt
  • ein Ort an dem ich mich wohl fühle
  • GEDULD

Allen Frauen die bald ihr Baby erwarten, möchte ich sagen:

Vertraut darauf das euer Körper alles richtig macht, und im richtigen Tempo!

Ich wünsche euch noch eine schöne Weihnachtszeit!
Patricia Schmidmeier, BSc

Patricia Schmidmeier

Patricia Schmidmeier

Hausgeburtshebamme

Patricia ist Wahlhebamme für den Raum Wien und auch für Teile Niederösterreichs.

Sie betreut und stärkt Frauen auf ihre einzigartige Weise in der Vorbereitung auf die Geburt, während der Hausgeburt und in der Nachsorge während des Wochenbetts.

Ihre große Stärke ist die Geduld.

Sie schafft es, den Frauen genug Raum und Vertrauen zu vermitteln und ist ein ruhender Ankerpunkt.

Mehr zu Patricia und ihrer Arbeit findet ihr auf www.hevianna.at

Willkommen auf meinem Blog!

Hallo! Ich bin Nina und Dein Birth Coach und Mama Mentor.

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Mit 4 Geburtsreisen vom Kaiserschnitt zur Hausgeburt

Mit 4 Geburtsreisen vom Kaiserschnitt zur Hausgeburt

Habt Mut liebe Mamis!

 

 

Lilli erzählt ihre Geschichte(n)

Meiner ersten Geburt Ende 2007 habe ich sehr gelassen entgegengesehen.

Ich bin Yogatrainerin und fing mit Beginn meiner Schwangerschaft an, mich intensiv mit Schwangeren Yoga zu beschäftigen.

Ich war in einem herkömmlichen Geburtsvorbereitungskurs bei einer renomierten Hebamme und habe mit meinem Mann auch einen Wochenend-Intensiv-Paarkurs gemacht, wo es mehr um Kaiserschnitt ging, oder zumindest ist das Thema bei mir hängen geblieben.

Gegen Ende meiner Schwangerschaft machte ich im gewählten Krankenhaus Akkupunktur.

Mein Zugang war recht offen, auch dahingehend, dass die Kaiserschnittrate im gewählten Krankenhaus über 50% war – wegen der vielen Wunschkaiserschnitte.

Meine Meinung war, dass, wenn ich dort dann mit den Wehen ankomme, werden die mir schon sagen, was ich machen soll.

Ich hatte mir vorgenommen keine PDA zu nehmen.  Ich habe auch das Revers vorab unterschrieben, dass ich keine Wehenförderer wolle, war aber generell viel zu wenig informiert, auch mit meinem Mann habe ich mich darüber zu wenig ausgetauscht.

Etwas Angst hatte ich, weil meine Gynäkologin, die ich gerne mag, etwas über meinen starken Beckenboden sagte und auch sonst geisterten mir diverse Geburtsgeschichten im Kopf herum.

Das Ergebnis war:  7 Stunden aushaltbarer Wehen, aber „nur“ 2 cm Öffnung, Wehenförderung durch Tropf, PDA und Notkaiserschnitt. Fehlendes Bonding, Stillschwierigkeiten, Keine Euphorie.

Ich hatte danach das Gefühl, versagt zu haben und bin erst nach und nach darauf gekommen, was alles hätte anders laufen können.

Als Vorbereitung zu meiner zweiten Schwangerschaft Mitte 2010 habe ich mir 1.) meine Narbe entstören lassen und ging 2.) zur Hypnose zu einer Bekannten von mir, die auch Gynäkologin ist, um unter Tiefenentspannung unter anderem den Geburtsweg durchzugehen und 3.) habe ich mir meine eigene Hebamme gesucht.

Auch ihre Vertretung habe ich bei einem Termin kennen gelernt.

Beim Krankenhaustermin in der 38. Woche hat der Arzt dort sehr negativ über Spontangeburt nach Kaiserschnitt gesprochen. Es kamen Sätze zu meinem Mann wie: “Ich würde das meiner Frau nicht antun….” und “Wenn ich Dienst habe, gebe ich ihnen 4 Stunden Zeit…”

Meine Hebamme (damals eigentlich die Vertretung) sagte danach zu mir: „Wir werden kein Risiko eingehen, aber ich traue dir das zu!“

Das Ergebnis: Zu mir nach Hause kam die Vertretung meiner eigentlichen Hebamme, die war genau richtig für mich. Wir blieben ca 4 Stunden zu Hause, nachdem sie eingetroffen war, dann haben wir uns zusammen gepackt, sind ins Krankenhaus gefahren und nach 1 Stunde im Krankenhaus war mein Baby geboren.

Mit meinem Einverständnis hat die Hebamme die Fruchtblase geöffnet.

Leider hatte wirklich besagter Arzt Dienst und hat es sich nicht nehmen lassen, mir vor der letzten Wehe einen Dammschnitt zu verpassen, da mein Sohn etwas größer und schwerer war, als der erste.

Laut Nachbesprechung mit der Hebamme, war das ihrer Meinung nach nicht notwenig.

Gestärkt durch meine tolle Leistung (ich fühlte mich wie Super-Woman) habe ich dem Artzt, der beim Nähen seines Dammschnittes vor sich hingestänkert hat, mit einem Satz meine Meinung gesagt: „Jetzt reißen sie sich zusammen, stellen sie sich vor ich bin ihre eigene Frau und SO nähen sie das jetzt!“

… und genau das tat er dann. Ich war so glücklich und gleichzeitig so sauer mit diesem Arzt, dass er mir dieses unglaubliche Erlebnis nehmen wollte. Auch habe ich gemerkt, wie die Hypnose durchgekommen ist und ich ganz ich war, bei diesem außergewöhnlichen Erlebnis.

In meiner dritte Schwangerschaft habe ich mich in einem anderen Krankenhaus angemeldet, als bei den ersten beiden Geburten, weil wir in der Zwischenzeit umgezogen waren.

Ich habe wieder meine Hebamme von der letzten Geburt gebeten mir zu helfen und wir planten dieses Mal eine Hausgeburt.

Mit meiner Bekannten, der Gynäkologin, bei der ich mich mit Hypnose vorbereitete, habe ich mich einige Male nach den Terminen gewundert, warum nicht mehr Schwangere Hypnose als Geburtsvorbereitung machen.

Ich habe dann im Internet gesucht und habe HypnoBirthing gefunden.

Die Ausbildung dazu habe ich 8 Wochen vor der Geburt Mitte 2013 absolviert.

Ich habe der Geburt sehr entspannt entgegen gesehen.

Die Termine im neuen Krankenhaus am Ende der Schwangerschaft habe ich zwar wahrgenommen, aber dort behandelte man mich bereits als erfahrene Gebärende 😉

Das Ergebnis: 3 Tage lang hatte ich schon Senkungs-Wellen (beim Hypnobirthing nennt man die Wehen Wellen) – so wie bei den vorangegangenen zwei Schwangerschaften.

Am zweiten Tag kam meine Mama, die uns helfen und die zwei Kinder betreuen würde.

Am dritten Tag ging ich Abends um 23h ins Bett und wachte um 1h nachts auf. Ich hatte das Gefühl, dass die Fruchtblase aufgegangen war. Also ging ich auf die Toilette und weckte meinen Mann, der die Abstände messen wollte.

Ich sagte ihm knapp, dass er die Hebamme anrufen und nix messen soll.

Ich ging in die Badewanne, die Hebamme kam um 2.15h und um 3h in der Früh war unser Baby geschlüpft.

Unser Dritter war wieder etwas größer und schwerer als der zweite. Ich bin auch gerissen, das musste danach genäht werden von der Hebamme (ich musste zum Glück nicht ins Krankenhaus).

Die Hebamme meinte, das könnte vom Schnitt kommen, den der Artzt bei der zweiten Geburt gemacht hatte…. wer weiss.

Trotzdem – Ich fühlte mich großartig und dachte sofort nach der Geburt – wenn Gebären so ist, dann können noch 10 kommen. Ich hab den Satz wohl laut ausgeprochen, mein Mann schaute etwas geschockt – haha!

Die Nachwehen (das kannte ich bis dato gar nicht) waren sehr unangenehm und schmerzhafter als die eigentliche Geburt.

Die Narbe am Damm war nicht angenehm, hat 2 Wochen lang gezwickt. Meine Hebamme hat mich aber gut unterstützt.

Beim Stillen gab es Anfangsschwierigkeiten (wie beim ersten Baby auch), nach ein paar Wochen bekam ich Gefäßverengung der Brustwarzen immer nach dem Stillen oder auch zwischendurch, wobei mir keiner helfen konnte (trotz Cranio mit Baby, Ernährungstipps, Schüssler-Magnesium).

Nur meine Bekannte, die Hypnose-Gyn hat mir mit Homöopathie etwas helfen können. Im Endeffekt gingen die Schmerzen erst weg, als ich nach 12 Monaten abstillte.

Nach dieser wunderbaren Geburtserfahrung habe ich dann selbst mit dem Unterrichten der HypnoBirthing Methode begonnen.

Als Vorbereitung zu meiner vierten Geburt Mitte 2015 habe ich mit meinem Mann bei Nina noch einen HypnoBirthing Auffrischungs-Kurs gemacht, speziell mit meinen/unseren Themen.

Meine Themen waren: Krampfadern, Nachwehen, Stillprobleme, Dammriss.

Es ist doch etwas anderes einen Kurs zu halten, als zuzuhören und zu entspannen und sich bewusst Zeit zu nehmen für die eigene Schwangerschaft und das vierte Baby im Bauch, wenn da schon 3 Andere herumwuseln.

In der Geburtsvorbereitung habe ich diesmal weniger Untersuchungen gemacht, den Zuckerbelastungstest ausgelassen und gleich zu Beginn mich bei „meiner“ Hebamme angemeldet, die inzwischen auch in einem Krankenhaus angestellt war und meine Betreuung nur übernommen hat, weil wir uns schon kannten.

Ich habe mich auch im Krankenhaus meiner Hebamme (am anderen Ende der Stadt) angemeldet, um auch dieses Haus einmal zu sehen, weil ich wusste, dass es das einzige in der Stadt war, wo noch Steißlagen-Geburten ermöglicht wurden.

Wir planten allerdings wieder eine Hausgeburt und haben uns diesmal auch einen Geburtspool geleistet.

Ich habe einige Bücher gelesen z.b. von Ina May Gaskin und was über Wassergeburten.

Ergebnis – Um 4h wachte ich auf (zum ersten Mal kam eines unserer Kinder unter Tags, die 3 davor waren um 2h bis 3h in der Früh geboren), weckte meinen Mann, rief um 5h selbst meine Mama an (die 2 Stunden Fahrt vor sich hatte) und meine Hebamme (die 1h brauchte).

Die Hebamme, die gerade aus dem Nachtdienst kam, meinte auch, dass es „was wird“.

Wir schickten sie noch mal zum Schlafen in einen Nebenraum bei uns, nachdem sie mich mit meinem Einverständnis kurz vaginal untersuchte.

Ich hatte das Gefühl, dass der Muttermund so ca. 5 cm offen war und meine Hebamme bestätigte mir dies.

Dann meinte sie, jetzt wird sie nicht mehr untersuchen, da ich eh alles selbst spüre.

Nachdem meine Mama ankam, brachte mein Mann die Kinder in den Kindergarten. Nur unser Ältester hatte schulfrei und konnte dadurch zu Hause die Geburt miterleben. Wenn auch nicht immer im selben Raum, war er gleich danach bei uns. Ich fand das einen guten Abschluss, nachdem er damals ein Kaiserschnitt war, hat er jetzt gut mitbekommen, wie normal und entspannt eine Geburt sein kann – ich glaube, das ist gut für sein Unterbewusstsein.

Um 8 Uhr ging ich in den Geburtspool und mein Mann hat die Hebamme geweckt.

Um 10 Uhr wurde unser vierter und größter Sohn (4,3kg, 36 cm Kopfumfang, 52 cm groß) ins Wasser geboren.

Diese Geburt war sehr selbstbestimmt, zwischen den Wellen hatte ich ganz klare Momente, wir haben gescherzt und geredet auch noch kurz vor dem Schlüpfen.

Ich hab mit meinen Händen selber untersucht und gespürt. Alles war körperlich ganz klar, wo gerade was geschieht.

Auch diesmal musste ich genäht werden, der Riss war wieder eine Stufe 2, aber nach dem Nähen waren überhaupt keine Probleme damit, ich konnte sogar gleich darauf sitzen. Die Nachwehen waren harmlos. Ich habe diesmal auch Tipps von Kolleginnen bekommen und ganz was arges gemacht – so sagen mein Mann und ich dazu immer 😉 : Ich hab von der Hebamme vorbereitet ins Himbeerjoghurt gemixt ganz kleine Stückchen Plazenta gegessen – einfach runter geschluckt, 3 Tage lang… und seither schwöre ich darauf.  Und ich habe mir auch Globuli machen lassen.

Unser Kleiner ist jetzt 4 Monate alt und wieder gab’s ein kurzes Thema mit dem anfänglichen zu wenig Zunehmen, aber mittlerweile ist er mit kleinen Speckröllchen geziert ein vollgestilltes Happy-Baby. Meine anderen Themen haben sich irgendwie alle positiv gelöst – obwohl nicht immer auf dem von mir erwartetem direkten Weg.

Abschließende Gedanken:

Mein Mann war mir bei allen Geburten eine wunderbare Stütze. Wenn er anders gestrickt wäre – und ich ihn dann sicher nicht weniger lieben würde – hätte ich mir meine beste Freundin gewünscht. Ich brauchte einfach einen unterstützenden Geburts-Flüsterer an der Seite, der mich gut kennt.

Meine liebe Mama war unersetzbar bei den Hausgeburten, hat geputzt, gewaschen, gekocht, mit den Kindern ‘Mensch ärgere dich nicht’ gespielt,… – wer eine Hausgeburt plant sollte sich unbedingt Hilfe holen, finde ich – z.b. eine Doula oder fleissige Freundin.

Die Hebamme war Gold wert!

Wir hätten auch doppelt soviel bezahlt (waren wir uns einig) und dafür keinen Kinderwagen gekauft, sondern nur eine Babytrage oder ein paar Gäste weniger zur Hochzeit eingeladen… ich habe mich sehr sicher gefühlt mit ihr in diesem Ur-Kraft-Ereignis.

Sie hat immer gut reagiert in der jeweiligen Situation, ich habe auch das Gefühl, sie hat mein Tempo genau erkannt.

Und last but not least war für mich Information sehr wichtig!

Manche Frauen lassen es ja lieber auf sich zukommen, aber das hat für mich bei meinem ersten Geburtserlebnis nicht gut funktioniert. Nicht weil ich nicht offen war, für das was kommt, sondern weil mir die Gegenargumente gefehlt haben zu dem, was die andern erwarten, aber ich nicht will bzw. ich fühle, dass mein Kind nicht will.

Ich sage immer, meine Hebamme und meine liebe Hypnose-Gyn-Bekannte haben mir unser viertes Kind ermöglicht, denn mit Kaiserschnitten wären es nur 3 geworden. Wir sind glücklich und sehr dankbar!!!

Im Moment herrscht bei uns grad Alltag, wo wir uns am Mittwoch schon auf’s Familien-Wochenende freuen und am Samstag, wo wir dann drauf kommen, dass mit 4 Kindern keine Wochenend-erholung möglich ist, wieder auf Montag (Kindegarten und Schule) freun. 😉

Lilli von heartmade.at

Lilli von heartmade.at

heartmade

Lilli ist Yogalehrerin, Shiatsu-Therapeutin, HypnoBirthing Kursleiterin, 4-fach Mama und zaubert wunderschöne Sache auf www.heartmade.at

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Mit 4 Geburtsreisen vom Kaiserschnitt zur Hausgeburt

Lavendel und Honigwaffeln

 

Luisas wunderbare Hausgeburt erzählt von Susanne

 

Es war ein sonniger, klarer Novembertag als sich Luisas Ankunft ankündigte.

Beim nächtlichen Gang zur Toilette hatte ich das Zeichnen bemerkt, ich wusste aber, dass es noch ein wenig dauern konnte. Trotzdem war ich nervös. Luisa war mein drittes Kind.

Ich wusste also, dass die Geburt in den nächsten Stunden losgehen würde und nichts und niemand mir das abnehmen konnte.

Mit Tränen in den Augen kroch ich ins Bett und sagte zu meinem Mann, dass es bald losgeht und dass ich mich fürchte.

Er nahm mich in den Arm und wischte meine Tränen weg.

 

Dann aber beschloss ich, umzusetzen, was ich im Hypnobirthingkurs gelernt hatte. Ich setzte mir die Kopfhörer auf und hörte die Regenbogenentspannung. Augenblicklich wurde ich ruhig und entspannt. Ich schlief dann auch wieder ein und ruhte mich aus.

 

Am nächsten Tag aßen wir noch zu dritt zu Mittag. Ich machte ein Foto von Michael und unserer damals Zweijährigen.

Für mich war es ein besonderer Moment – das letzte Essen als „kleine Schwester“. Bald würde sie die Große sein.

 

Am Nachmittag spürte ich dann leichte Wellen in langen aber regelmäßigen Abständen. Michael brachte unsere Kleine zu den Großeltern und ich rief Karin, unsere Hebamme an.

Sie meinte, ich solle mir noch einen schönen Tag mit Michael machen bevor es losgeht. Vielleicht auf dem Markt spazieren oder essen gehen. Ich wollte ihrem Rat zunächst folgen, spürte dann aber in mich hinein, ob das wirklich das Richtige war.

Und nein, das war es nicht. Ich wollte Ruhe haben. Also legte ich mich ins Bett und entspannte wieder bewusst. Ich freute mich, wie sehr ich es diesmal schaffte, meine eigenen Bedürfnisse zu erkennen – danke Hypnobirthing!

 

Michael setzte Hühnersuppe auf und ich zündete Kerzen im Wohnzimmer an. Ich dachte nämlich, unsere Kleine käme dort zur Welt. Im Bett sicher nicht! Schließlich hatte mir Herumgehen bei der ersten Geburt sehr geholfen.

Ich wollte bei den Wellen ein wenig nachhelfen und bat Michael, mir eine Badewanne einzulassen. Er zündete im Bad Kerzen an und schüttete reichlich Ölbad mit Nachtkerzenöl ins Wasser. Ich stieg in die Wanne, lehnte mich zurück und – sprang augenblicklich wieder heraus! Das Wasser war ein Wehenturbo – viel zu heftig reagierte mein Körper.

Jetzt verstand ich, wieso ich bei der letzten Geburt versucht hatte, mich in den Vierfüßler zu retten sobald die Wellen anrollten! Mein Körper und warmes Wasser vertragen sich bei der Geburt nicht. Das wusste ich damals auch.

Aber ich konnte mich gegen die Entscheidung der Hebamme nicht mehr durchsetzen.

Jetzt aber konnte ich es selbst entscheiden. Wie schön das war!

 

Also zurück ins Bett.

Ich türmte mir Pölster zum Anlehnen auf und wartete, bis sich mein Körper beruhigt hatte. Neben mir stand eine Duftlampe mit Lavendelöl. Das beruhigte und entspannte mich sehr.

Michael rief Karin an, die sich auf den Weg machte.

Meine große Tochter war unschlüssig, ob sie dableiben sollte. Sie war damals 16 und einerseits neugierig, andererseits besorgt um mich. Während ich im Bett saß und mich bewusst entspannte, kam sie zu mir. In der Hand ein paar Fotos von sich und der kleinen Schwester. Sie klebte die Fotos neben mir an den Schrank und sagte: „Falls du mittendrin verzweifelst, dann schau auf die Fotos. Dann weißt du, wieso du das machst!“ Dann stellte sie eine Packung mit Honigwaffeln und eine Tasse Tee neben mich. Ich spürte ihre Nervosität und daher sagte ich ihr, dass es ok wäre, wenn sie jetzt zu ihrer Oma fahre. Spürbar erleichtert, dass ich ihr die Entscheidung abgenommen hatte, machte sie das dann auch.

Sobald sie fort war, konnte ich mich ganz dem Geschehen hingeben. Die Wellen kamen regelmäßig und ich atmete so wie ich es kurz zuvor noch einmal im Buch nachgelesen hatte.

Ich spürte die Wellen vor allem vorne im Bauch, wie eine Art Krampf, aber nicht wirklich schmerzhaft. Karin kam und setzte sich ein wenig zu mir. Dann ging sie hinaus zu Michael, der in der Küche werkte. Ich hörte die beiden im Nebenraum sprechen und mit Geschirr klappern. Michael legte ab und zu eine neue CD ein – Shakti Music oder andere Entspannungsmusik. Ich hingegen konzentrierte mich auf das Atmen.

Bald fand ich einen guten Rhythmus. Ich zählte beim Einatmen bis Zwanzig und atmete dann ganz langsam aus. So konnte ich jede Welle gut veratmen und hatte jedes Mal das Ende der Welle genau im Blick. Ich wusste, dass nach dem Ausatmen wieder Zeit für die Entspannung war und genoss diese Zeit auch ganz bewusst.

Ab und zu schaute Karin vorbei, bleib eine Weile bei mir sitzen, redete in den Pausen mit mir und ging dann auch wieder.

Irgendwann merkte ich, dass sich der Rhythmus geändert hatte. Ich kam mit einem Atemzug nicht mehr aus und musste zweimal langsam und bewusst atmen bis eine Welle vorüber war. Auch die Abstände wurden kürzer. Jetzt begann die richtige „Arbeit“. Karin schaute nun öfter vorbei.

Irgendwann fragte sie, ob sie nachschauen solle, wie weit der Muttermund geöffnet war. Ich überlegte, da ich diese Untersuchungen als sehr unangenehm und schmerzhaft in Erinnerung hatte. Außerdem wusste ich, dass es mich sehr demotivieren würde, wenn sich noch nichts getan hatte. Dann entscheid ich mich dafür.

Karin tastete sehr vorsichtig und fragte, ob ich schätzen wolle. Ich wollte nicht zu hoch ansetzen und dann enttäuscht sein und schätzte auf drei bis vier Zentimeter. Karin lachte und sagte es seien schon acht.

Aus meinen bisherigen Geburtserfahrungen wusste ich, dass es ab acht Zentimetern bei mir sehr schnell gehen konnte. Und tatsächlich ging es nun zügig voran. Pausen gab es kaum mehr.

Karin blieb nun bei mir und unterstützte mich auch energetisch. „Stell dir vor, ein rosa Licht fließt durch dich durch“ sagte sie und hielt ihre Hände knapp über meinem Unterleib.

Sie holte Michael dazu und bat ihm, mir Wasser und einen Strohhalm zu bringen. Ich trank gierig und war sehr dankbar für diese Unterstützung. Ich war jetzt auch hungrig, aber an Essen war nicht mehr zu denken.

Karin legte eine Unterlage in mein Bett und kurze Zeit später spürte ich, wie die Fruchtblase platzte. Ab jetzt spürte ich das Baby in meinem Bauch noch viel deutlicher als zuvor.

Es stieß und strampelte sich mit jeder Welle den Weg nach draußen. Dann spürte ich deutlich den Druck des Köpfchens und drückte mit.

Gleichzeitig kam die Angst vor dem letzten Stück und ich wollte die Beine zusammenpressen und dagegen ankämpfen. Das verhinderte Karin indem sie Michael anwies, meine Knie festzuhalten. Sie versuchte mich aber auch zu bremsen „Nicht so schnell. Lass dir ein bisschen Zeit“, sagte sie. Außer Atem stieß ich hervor: „Das bin nicht ich! Das ist die Kleine!!“. Und so empfand ich es auch. Die Kleine wollte raus und drückte was das Zeug hielt.

Dann spürte ich ein Brennen und im nächsten Augenblick war mein kleines Mädchen da.

Ich setze mich auf und sah, dass Karin sie gut aufgefangen hatte. Als ich sah, dass sie sich bewegte, war ich beruhigt. Ich sagte „Gib sie mir, schnell, ich will sie halten.“, aber Karin wickelte noch an der Nabelschnur herum. Jetzt sah ich, dass die Nabelschnur sich ganz fest um die Knöchel der Kleinen gewickelt hatte. Daher war sie jetzt nicht lang genug, um mir die Kleine auf den Bauch zu legen.

Als Karin mein Baby befreit hatte, stutzte sie kurz. In der Nabelschnur war ein Knoten1. Dieser lag aber genau zwischen den Füßchen und war umwickelt und daher geschützt, so dass die Blutzufuhr auch bei der Geburt nicht unterbrochen war.

Endlich durfte ich meine kleine Luisa zu mir hochheben. Ich sah sie genau an. Sie war groß und trotzdem sehr zart – genauso, wie Karin es ertastet hatte. Ihr Gesichtchen war zusammengedrückt, so dass sie aussah wie ein kleiner flacher Pfirsich.

Ich küsste sie und legte sie gleich an die Brust.

Michael saß neben uns und umarmte mich und das Baby.

Ganz ruhig war es wieder geworden, der Sturm der Geburt war vorbei.

 

Im Hintergrund lief leise indische Musik, die Honigwaffeln neben mir dufteten und die Kerzen gaben ein sanftes Licht.

Nur Luisas Beinchen zuckten und strampelten regelmäßig ganz fest. Karin sagte: „Halte sie fest und sag ihr, dass sie schon da ist. Sie glaubt noch immer, sie muss mithelfen.“

Ich drückte Luisa sanft an mich und flüsterte ihr mein Willkommen ins Ohr. Da hörte sie auf zu strampeln. Jetzt war es langsam Zeit, sie Abzunabeln.

Karin hielt ihre Hand schützend auf den Bauch der Kleinen und Michael schnitt die Nabelschnur durch. Es war ein feierlicher Moment, als ihr Vater sie so noch ein zweites Mal und ganz in diese Welt holte.

Später nahm Karin Luisa noch einmal zu sich, um sie in ihrer Tuchwaage zu wiegen.

Sie flüsterte ihr leise ins Ohr und erklärte ihr, was mit ihr passiert. Luisa schien mit großen Augen zuzuhören und blieb ganz entspannt. Leider hatte ich durch den rasanten Endspurt ein paar Abschürfungen, die genäht werden musste.

Der Damm war aber heil geblieben. Später duschte ich und Michael überzog das Bett neu. Dann kuschelten wir uns zu dritt ins feine, warme Nest und lernten einander kennen. Luisa schlief an meiner Seite ein. Karin ging leise und versprach, am nächsten Tag wieder zu kommen.

Ich war sehr glücklich und voller Kraft. Ich schrieb meiner Großen ein sms, um ihre Sorge um mich zu zerstreuen.

Da erst wurde mir bewusst, dass seit ihrem Weggang erst dreieinhalb Stunden vergangen waren.

Luisas Geburt hatte also rund drei Stunden gedauert.

 

Stunden, die mir zeitlos und kraftvoll in Erinnerung geblieben sind.

Nie wieder würde ich die wunderbare Atmosphäre einer Hausgeburt freiwillig gegen eine Klinikgeburt tauschen wollen!

 

Luisa Alma, geb. 18.11.2011, 22:00 Uhr

 

 

1 Interessant ist, dass ich irgendwann im letzten Drittel der Schwangerschaft plötzlich sehr beunruhigt war wegen der Nabelschnur. Ich hatte das Gefühl, mein Baby mache sich „Sorgen“ und bitte um Hilfe und auch ich machte mir Sorgen. Ich recherchierte und fragte auch meine Hebamme, ob denn eine Nabelschnur auch irgendwie geknickt oder abgeschnürt werden kann. Ich beruhigte mich und mein Baby dann mit der Affirmation, dass Nabelschnüre ja von der Natur dafür gemacht sind, das Baby zu versorgen und dass es sich offensichtlich um ein „Erfolgsrezept“ handeln muss, sonst gäbe es da ja ein anderes System. Umso erstaunter war ich, dass es tatsächlich ein Problem gegeben hatte.

 

 

 

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Mit 4 Geburtsreisen vom Kaiserschnitt zur Hausgeburt

Was, wenn ich einfach nicht gebären kann?

Katharina erzählt ihre Geschichte

 

 

Um die Bedeutung meines zweiten Geburtserlebnisses zu verstehen, muss ich kurz über meine erste Geburt berichten.

Ich war damals ziemlich naiv und blauäugig, habe den Ärzten vertraut.

Ich bin einfach davon ausgegangen, dass diese Menschen alles für mich und mein Baby tun würden, damit wir eine angenehme und schöne natürliche Geburt erleben konnten.

Die Hausgeburt im Krankenhaus sollte es sein.

Aber, ihr Lieben, die gibt es nicht!

 

 

An meine erste Geburt habe ich keine einzige schöne Erinnerung.

Von Anfang an war das Gebären im Krankenhaus eine Qual.

Fremde Menschen gehen ein und aus, untersuchen dich, sprechen so gut wie gar nicht mit dir, gehen wieder.

Ich habe nichts ausgelassen: Blasenkatheder (weil die Hebamme nicht wollte, dass ich selbst auf`s WC gehe), Wehentropf (weil die vorherigen Wehenhemmer zu lange gewirkt haben), Wehenhemmer, weil ich gerade zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt in die Austreibungsphase kam (Schichtwechsel!), Dammschnitt, weil der Arzt jetzt endlich Zeit hatte, aber ich gerade keine Wehen mehr hatte (Wehenhemmer!), Saugglocke, weil das Baby und ich zu langsam waren, schwere Dammverletzungen dritten Grades.

Als ich das Krankenhaus verlassen durfte, hatte ich nicht nur ein Baby im Arm, sondern auch ein posttraumatische Belastungsstörung im Gebäck.

Und die ständige Frage: Bin ich einfach nicht geeignet zum Gebären?

 

 

Diese Frage hat mich auch während meiner zweiten Schwangerschaft enorm beschäftigt.

In der Zwischenzeit hatte ich mich allerdings intensiv mit Schwangerschaft und Geburt auseinandergesetzt, so dass ich zumindest in der Theorie wusste, dass der traumatisierende und demütigende Geburtsverlauf nicht meinem körperlichen Versagen verschuldet war, sondern dass ganz viele Frauen, die sich dem System Krankenhaus ausliefern, ähnliche oder sogar schlimmere Geburtserfahrungen machen.

Ich hatte erfahren, dass die Wahrscheinlich irgendeiner Art von Intervention ausgesetzt zu werden, im Krankenhaus etwa 95% beträgt, dass die Wahrscheinlichkeit einen Kaiserschnitt verpasst zu bekommen, bei etwa 30% liegt.

Und ich habe gelernt, dass diese Maßnahmen in den seltensten Fällen tatsächlich notwendig sind.

Mir wurde bewusst, dass ich mich in einer Sache während meiner ersten Schwangerschaft grundlegend getäuscht hatte: Ärzte und Krankenhaushebammen handeln nicht im Interesse ihrer Patientinnen, sondern orientieren sich an Leitlinien, juristischen und ökonomischen Vorgaben.

 

Unter diesen Bedingungen wollte ich mein zweites Kind nicht zur Welt bringen.

Ich hatte große Angst vor einer weiteren Krankenhausgeburt.

Für mich kam nun nur mehr eine Hausgeburt in Frage.

Ich wusste mittlerweile, dass Frauen und Kinder die Geburt im Großen und Ganzen viel besser über die Bühne bringen, wenn sie in diesem sensiblen Prozess nicht unnötig gestört werden.

Und doch quälte mich immer wieder die Frage: Was, wenn ich einfach nicht gebären kann?

Aber was soll ich sagen?

Leute, ich kann gebären!

Meine zweite Geburt verlief genauso, wie ich es mir gewünscht hatte.

 

Zuhause war ich die Königin.

Alle Anwesenden haben sich an meinen Bedürfnissen orientiert.

Ich hatte die Möglichkeit, mich ganz nach meinem körperlichen Empfinden zu bewegen, konnte umhergehen, tanzen, tönen, singen.

Ich wurde nur untersucht, wenn ich ausdrücklich darum gebeten habe.

 

Gegen 22 Uhr wurden die Vorwehen, die ich seit Wochen immer wieder einmal gespürt habe, so intensiv, dass ich mir ziemlich sicher war, dass die Geburt nun tatsächlich losgehen würde.

Noch wollte ich etwas Zeit mit meinem Partner allein verbringen und mich gemeinsam mit ihm auf das neue Leben einstimmen, dass bald unsere Familie bereichern würde.

Kurz nach Mitternacht waren dann Hebamme und Doula da und ich habe mich nach dem Muttermundbefund „4 cm“ in die Badewanne zurückgezogen.

Dort hat mich mein Mann unterstützt und ich konnte mich richtig fallen lassen. Ich kann mich erinnern, dass ich sehr konzentriert und in mich gekehrt war.

Ich habe mich immer wieder selbst motiviert, jede Welle freudig begrüßt.

Kein einziges Mal kam ich an den Punkt, an dem ich mir gedacht habe, dass ich das nicht schaffen könnte.

Ich habe dem Schmerz entgegengeatmet mit dem Bewusstsein, dass mich jede einzelne Welle der Geburt ein Stück näher bringt.

Das Mitschieben mit jeder Presswehe war für mich eine ganz neue Erfahrung, etwas, das mir bei der ersten Geburt verwehrt geblieben ist.

Ganz sanft habe ich dem Druck nachgegeben und Stück für Stück hat sich das Köpfchen durch den Geburtskanal geschoben.

Nachdem die Hebamme im engen und dunklen Badezimmer das Geschehen nicht unter Kontrolle hatte, hat sie mich noch dazu gebracht, das Wasser zu verlassen und die Geburt im Wohnzimmer zu beenden. Dafür hasse ich sie noch heute 😉

Die Umstellung vom warmen Wasser auf das Gebären an Land fiel mir gar nicht leicht und es hat einige Zeit gedauert, bis ich wieder in meine Mitte und in meinen Rhythmus gekommen bin.

Nachdem ich einige Positionen ausprobiert hatte, kam mein Baby letztendlich etwa 5,5 Stunden nach Wehenbeginn am Geburtshocker zur Welt.

 

 

Unaufgeregt, unspektakulär und doch das Großartigste, das ich je erlebt hatte!

Und immer wieder:

Ich kann es! Ich kann gebären! Ich habe es geschafft!

 

P.S.: Wie hast Du Deine Geburt erlebt? Hast Du eine ähnliche Erfahrung wie Katharina gemacht? Erzähl’ mir doch davon in den Kommentaren! Möchtest auch Du uns Deine Geschichte ganz ausführlich erzählen? Dann mach mit bei der Blogserie ‘Meine Geburt’!

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Hallo! Ich bin Nina und Dein Birth Coach und Mama Mentor.

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Geburt ohne Schmerz? Are you kiddin’?

Geburt ohne Schmerz? Are you kiddin’?

Meine Geburt mit HypnoBirthing

 

Ich war anfangs sehr skeptisch was das Ganze mit dem Geburtsschmerz betraf…

Es wird doch ein großer Rummel drum gemacht.

Meine erste Geburt war eine Hausgeburt, die laut meiner Hebamme ganz super war.

Mein Sohn war in 4 Stunden geboren und alles verlief bestens.

Aber die Schmerzen waren überwältigend – eine Urkraft, die durch mich tobte, über mich schwappte, durch die ich durch tauchen musste und die mich ehrfürchtig und ergeben zurückließ.

Mein Mann und ich entschieden uns im Gegensatz zur ersten Schwangerschaft, in der zweiten Schwangerschaft einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen.

Ich wollte einfach Zeit mit unserem zweiten Kind und meinem Mann verbringen, ohne dass mein Großer dabei war. Ich wollte wieder ein wenig meine Schwangerschaft zelebrieren, so wie ich es beim ersten Mal getan hatte.

HypnoBirthing hat mich sofort angesprochen, weil die Philosophie auch meine Ansichten über die natürliche, sanfte und selbstbestimmte Geburt widerspiegelten.

Und die Sache mit der schmerzfreien Geburt? Hell, yes!

Einmal in der Woche ließen wir unseren Sohn beim Babysitter und genossen die Zeit für uns mit unserem Baby.

Unsere Kursleiterin erklärte uns, wie die Gebärmuttermuskeln arbeiten und wie Angst und Stress den Geburtsvorgang verändern. Wir lernten auch, wie Sprache und Gedanken unser Inneres beeinflussen.

Wir machten die Regenbogenentspannung, gingen auf eine Reise zu unserem Baby, lernten die Ruhe-, die Wellen- und die Geburtsatmung und erfuhren am eigenen Leib, wie wir uns mittels Hypnose von Schmerz und Angst befreien konnten.

Immer wieder wurden wir mit Hausaufgaben nach Hause geschickt und ich übte fleißig jeden Tag die Tiefenentspannung und hörte die HypnoBirthing CD mit den positiven Geburtsaffirmationen.

Ich wusste von unserer Kursleiterin: je mehr Wiederholung desto effektiver die Konditionierung. Wenn es dann soweit ist, reagiert der Körper ganz automatisch mit tiefer Entspannung.

In dieser tiefen Entspannung können die Gebärmuskeln so arbeiten, wie sie sollen.

 

Es kam der Geburtstag meiner kleinen Mia.

Zu Hause war alles vorbereitet. Ich spürte schon morgens leichte Wellen (das Wort ‚Wehe’ wird im HypnoBirthing nicht verwendet, so wie alles andere, was Schmerz suggeriert) und verbrachte einen ganz normalen Tag mit meinem Sohn, so wie ich es visualisiert hatte.

Ich wollte eine ganz unspektakuläre, einfache Geburt, die Teil unseres Familienlebens sein sollte.

Ich hing die Wäsche auf, spielte mit meinem Sohn in der Sandkiste, rief die Hebamme kurz an und fegte die Herbstblätter zusammen. Die Gute-Nacht-Geschichte am Abend musste ich dann allerdings vorzeitig abbrechen, weil die Wellen nun wirklich stark, ja unangenehm wurden.

Nachdem mein Sohn im Kinderzimmer eingeschlafen war, rief ich schnell meine Hebamme an und sagte ihr, dass es nun wohl losginge. Dann legten mein Mann und ich uns endlich ins Schlafzimmer.

Es war so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Wir löschten das Licht und zündeten Kerzen an. Die nächsten paar Stunden verbrachten wir mit Streicheln, Atmen, Entspannen.

Mein Mann übernahm perfekt die Rolle des Geburtspartners, immer wieder sagte er mir positive Affirmationen und erinnerte mich daran, alles loszulassen. Ich brauchte einige Zeit, um die gelernten Techniken während der Wellen anzuwenden.

Aber dann funktionierte es sehr gut. Die Wellen waren nun gut auszuhalten. Ich war entspannt und fokussiert zugleich.

Ich spürte eine starke Anspannung der Muskeln, besonders im Unterleib und in den Oberschenkeln. Ich lenkte meinen Fokus auf diese Muskelgruppen, um sie immer weiter zu entspannen.

Ich war total in Kontrolle – keine Sturmböen, die mich hilflos umher rissen – tief entspannt und sehr konzentriert war ich verbunden mit meinem Geburtskörper. Diese wahnsinnige Ur-Kraft war MEINE Kraft!

Es war nicht easy-peasy,es erforderte meine ganze Konzentration während der Welle alles loszulassen statt mich mitreißen zu lassen, aber es war definitiv gut machbar.

Ab und zu kam die Hebamme ins Schlafzimmer, kontrollierte die Herztöne meiner Tochter und ließ uns dann wieder alleine weiterarbeiten.

Die zweite Geburtsphase war anstrengender.

Ich spürte den starken Drang, mein Baby runter zu schieben. Ich hatte eine Geburtswelle (Presswehe) nach der anderen und zeitgleich bewegte sich meine Tochter in mir sehr viel. Im Nachhinein wussten wir dann warum: die Nabelschnur meines Babys war sehr kurz und dick und sie schaffte es nicht,– und bemühte sich so – sich in die optimale Geburtsposition zu drehen.

Nun wurde es sportlich. Mit Hilfe meiner Hebamme wurden viele Positionen ausprobiert, um Mia zu helfen. Es war anstrengend und ich spürte meine Muskeln, wie sie heiß wurden und kribbelten, ich spürte meinen Hals, der trocken vom vielen Atmen und Tönen war, und meine Arme wurden müde vom Aufstützen/Anhängen/Hochhalten.

Aber: ich spürte KEINEN Schmerz! Ich war voller Kraft und tief konzentriert.

Eine Geburt ohne Schmerz

Und noch besser: ich war so entspannt, dass ich voller Ruhe und Zuversicht war, dass es halt so lange dauern würde, bis meine Tochter den Weg ins Leben auf ihre Weise fand.

Mia wurde schließlich mit dem Gesicht nach oben geboren.

Sie war wundervoll rosig, da sie immer genug Sauerstoff bekam, weil ich kein forciertes Pressen einsetzte. Nach einem ersten kräftigen „Hey, das war aber echt harte Arbeit!“, hatte sie nur noch Augen für ihre neue Welt. Wir warteten, bis die Nabelschnur auspulsiert war und nabelten sie dann ab, damit ich sie endlich zu mir nehmen konnte und sie stillen konnte (die Nabelschnur war verdammt kurz).

Nachdem auch die Plazenta geboren war, kuschelten wir alle gemeinsam, tranken Champagner und aßen Suppe. Meine Hebamme blieb noch lange und wir plauderten.

Ich fühlte mich angenehm erschöpft und unendlich stolz.

Mein Mann und ich haben so toll zusammengearbeitet – es war wirklich ‚unsere’ Geburt.

HypnoBirthing hat mir ein so gut anwendbares Geburtshandwerkzeug gegeben.

Es ist leicht verständlich und leicht anwendbar UND : Übung macht den Meister!

 

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