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Schmerzfreie Geburt

Schmerzfreie Geburt

Von SCHMERZHAFT zu SCHMERZFREI: warum Geburt auch angenehm und schmerzlos sein kann

 

 

Wie Frauen ihre Geburten erleben, kann ganz unterschiedlich sein.

Ab und zu hört man von schmerzfreien oder sogar lustvollen Geburtserfahrungen.

Das sind zwei Empfindungen, die man sicher am wenigsten mit Geburt assoziiert.

Wie kann so etwas sein?

Wie kann Geburt schmerzfrei sein?

Ich bin einmal der Frage nachgegangen und habe bei mir selber angefangen: bei meinen eigenen zwei Geburtserfahrungen.
Als ich das erste Mal schwanger war, wusste ich genau, dass ich mein Kind zu Hause bekommen wollte.

Ich las’ sehr viele Bücher zum Thema selbstbestimmte Geburt und Hausgeburt, recherchierte die Faktoren, die eine Geburt sicher machen, schaute mir extrem viele Geburtsvideos auf YouTube an, besuchte Infoveranstaltungen und Filmabende zum Thema Geburt und trainierte sogar mit dem EpiNo, um meinen Damm auf die Geburt vorzubereiten. Ich wusste sehr viel.

Ein paar Wochen vor dem Geburtstermin wurde mir mit einem Schlag allerdings bewusst, dass dieses Kind ja auch irgendwie rauskommen muss.

Ich weiß noch diesen Moment, in dem ich an mir hinunter schaute, diese riesige Kugel sah und mich die Einsicht traf, dass ich keinen Schimmer hatte, wie diese große Kugel da aus mir herauskommen soll, ohne, dass ich völlig entzwei gehe dabei.

Ich musste mir eingestehen, dass ich gar nichts wusste.

12 Tage vor dem errechneten Geburtstermin tröpfelte es dann nur so aus mir heraus und nach einem Test bei der Hebamme war klar: ich verlor Fruchtwasser.

Der Startschuss war gefallen. Ich weiß noch, wie aufgeregt ich war – wie ein kleines Kind kurz vor der Bescherung fühlte ich mich – bald würde ich mein Kind in den Armen halten dürfen.

Mit dem vorzeitigen Blasensprung lief die Zeit nun gegen mich. Das System wollte, dass mein Körper innerhalb der anerkannte Zeitrichtlinien seine Performance hinlegte.

Um dies zu unterstützen, legte mir meine Hebamme den berühmten Rizinus-Cocktail ans Herz. Ich wollte auf keinen Fall zur Einleitung ins Krankenhaus, also zog ich mir das Zeug rein.

Was folgte war ein Sturmritt durch meine Geburtswellen. Im Eiltempo versuchte mein Körper das Kind auszustoßen, bevor es zu viel Rizinus-Öl abbekam.

Es war nicht mehr meine Geburt.

Es war ein Wettlauf, ein Aufbäumen meines Körpers gegen die Manipulation.

Ich erinnere mich, wie ich mitten in einer Monsterwelle dachte, wie schlimm das doch alles ist und dass ich nie wieder eine Geburt erleben möchte.

Die Schmerzen waren größer als alles, was ich jemals gefühlt hatte.

Jede Welle drohte mich zu zerreißen. Ich fühlte mich völlig außer Kontrolle, wie in einem sturmgepeitschten Meer, in dem ich um mein Leben schwamm und die größte Mühe dabei hatte, nach Luft zu schnappen.

Angespült am Mutterstrand, hatte ich zwar ein wunderbares Baby im Arm, aber ich brauchte Wochen, um mich von diesem Überlebenskampf zu erholen. Mein Muttermund war sogar leicht eingerissen, weil er nicht genug Zeit hatte, sich im eigenen Tempo zu öffnen.

Ich schwor mir, dass ich das nie wieder erleben wollte!
Ich hatte meine Geburt abgegeben, ich hatte meine Macht abgegeben – vielleicht hatte ich sie mir auch nie geholt; war doch auch die Art und Weise, wie ich mich damals auf diese Geburt vorbereitet hatte, eher am Außen orientiert, an der Hebamme, an den Büchern, und nicht wirklich an mir.

Es ist mir nie in den Sinn gekommen, mich nach Innen zu wenden, um meine Frauenkraft, meine Frauenweisheit anzuzapfen und zu stärken. Ich lernte auf die harte Weise, dass mir keiner die Macht über mich geben konnte, denn die musste ich mir selbst holen.

Jede Frau muss sich die selbst holen.

Jede Frau hat ihre eigenen Wahrheit und wir müssen auf die Füße kommen und uns für uns selbst einsetzen.

In meiner zweiten Schwangerschaft entschied ich mich dazu, eine ganz sanfte, entspannte Geburt zu haben – es war eine bewusste Entscheidung.

Und mein Weg dorthin führte nach Innen.

Ich begann zu meditieren, machte regelmäßig Tiefenentspannungs- und Selbsthypnoseübungen, schrieb’ mir meine Wunschgeburt auf und richtete meine Gedanken daraufhin aus. Meine Wohnung war voll mit Geburtsaffirmationen und selbst mein zweijähriger Sohn Finn hatte dank der vielen Meditationen, die er mit anhörte, immer einen sehr ausgeprägten Mittagsschlaf. Ich schrieb’ meiner Hebamme genau auf, was ich wollte und was nicht und sagte ihr, dass sie sich komplett zurückhalten sollte, weil ich die Geburt in meinem eigenen Tempo machen wollte.

Jeden Tag trainierte ich mehrfach die verschiedenen Techniken und ich fühlte mich verdammt gut vorbereitet. Ich fühlte mich innerlich so ruhig, sicher und gestärkt, dass ich mein Kind überall hätte bekommen können.

Was folgte, war eine sehr entspannte, kraftvolle und schmerzfreie Geburt.

Wenn ich es selbst nicht erlebt hätte, hätte ich das nur schwer glauben können: eine schmerzfreie Geburt!

Da wird man ja schon halb gesteinigt, wenn man das ausspricht.

Dieses Gefühl eines intensiven, großartigen Gefühls, diese nach Innen gekehrte Konzentration, diese spürbare Macht und mein wunderbarer Körper, der ganz genau weiß, was zu tun ist.

Ich habe den Geburtsschmerz am eigenen Leib erlebt und ich habe die schmerzfreie Geburt erlebt.

Ich kenne beide Wahrheiten.

Und ich habe mir selbst den Weg dahin erschlossen, eine sanfte, schmerzfreie Geburt zu erleben.

Auch mein Wochenbett verlief ganz anders. Ich hatte einerseits mehr Kraft, andererseits gönnte ich mir viel mehr Ruhe und Privatsphäre, was diese ersten Wochen einfach sehr entspannt und wunderbar machte. Ich konnte diese erste Kuschelzeit wirklich in vollen Zügen genießen.

Diese Geburtserfahrung führte aber auch dazu, ganz in meine Löwenmamakraft zu kommen. Dies ließ mich in meiner Partnerschaft, im Mama-Leben, in meiner beruflichen Weiterentwicklung auf eine ganz neue Ebene aufsteigen.

Diesen Prozess an andere Frauen weiterzugeben, ihnen die nötigen Impulse zu geben, damit sie selbst in ihre Kraft kommen und ihren Weg durch Schwangerschaft und Geburt gehen können, ist eine meiner größten Herzensangelegenheiten.  

 

Kommen wir dann auf die ursprüngliche Frage zurück.

Wenn es wirklich möglich ist, eine schmerzfreie, angenehme Geburtserfahrung zu machen, warum wird uns dann oftmals das Gegenteil gezeigt: in den Medien, in Büchern, in Artikeln, in den Erfahrungsberichten anderer Mütter?

Weil die allermeisten Geburten manipulierte Geburten sind.

Ungefähr 98% der Geburten findet in Krankenhäusern statt. Das System Krankenhaus und die Geburtshilfe wendet das sogenannte ‘Aktive Geburtsmanagement’ an.

Hier gibt es bestimmte Richtlinien, Verhaltensweisen und Verläufe, die von den gebärenden Frauen eingehalten werden müssen. Raum für Individualität gibt es hier keinen oder wirklich nur kaum.

Manipulation an gebärenden Frauen ist hier die Regel, teilweise sogar Pflicht.

Geburt ist ein physiologischer Vorgang, ein Ausscheidungsvorgang, der – genau wie der Stuhlgang – automatisch, nach seinen eigenen Regeln, also ohne, dass wir ihn bewusst steuern könnten, abläuft.

Hier braucht es Privatsphäre und Ungestörtheit. Ist dies gewährleistet, so kann der Geburtsvorgang ohne Schwierigkeiten ablaufen.

Nur ca. 1-2 % der gebärenden Frauen bringen ihre Kinder außerhalb von Kliniken zur Welt. Auch bei Geburtshausgeburten und Hausgeburten kommt es teilweise noch zu Manipulationen, aber es sind deutlich weniger.

Wenn eine Frau an einem Ort und in einem Umfeld ist, in der sie komplett loslassen kann, weil sie sich unbeobachtet fühlt, dann kann sie sich ganz ihrem Körpergeschehen hingeben. Hier werden Geburten oft ohne Schmerzen erlebt.

Denn auch die weiblichen Geschlechtsorgane haben (wie die männlichen) die Fähigkeit, sich ohne Schmerzen zu vergrößern und wieder zu verkleinern. Wirklich wahr!

Stellen sich nun auch keine mentalen Blockaden in den Weg, ist man mit sich und seiner Weiblichkeit, mit seinem Körper und seinen Prozessen im Einklang, so kann der Geburtsvorgang sogar als lustvoll empfunden werden.

Es kommt nur leider relativ selten vor (oder wir hören selten davon), weil den Frauen in den meisten Fällen die Chance dazu genommen wird, sich diesem wunderbaren Ereignis in Sicherheit und Ungestörtheit ganz hinzugeben.

Geburt ist Teil unserer Sexualität, es ist Teil unseres Selbsterlebens als Frau.

Es kann sogar zur Reise in die Selbstermächtigung werden.

In keinem anderen körpereigenen Prozess haben wir die Möglichkeit, uns so in unserer Kraft zu erleben und unsere Frauenkraft so zu entfesseln.

Willkommen auf meinem Blog!

Hallo! Ich bin Nina und Dein Birth Coach und Mama Mentor.

Auf diesem Blog wirst Du immer wieder wertvolle Beiträge über Schwangerschaft, Geburt und Mama-Sein bekommen, die Dir Mut machen sollen, Dich inspirieren sollen und Dir zeigen sollen, dass Du sehr wohl dazu in der Lage bist, selbstbestimmt zu gebären und ein erfülltes Mama-Leben zu führen.

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Das Geheimnis einer schönen Geburt

Das Geheimnis einer schönen Geburt

Ein Interview mit Jana Friedrich von Hebammenblog.de

 

 

Janas ‘Hebammenblog’ ist einer der besten Blogs im deutschsprachigen Raum rund um Schwangerschaft und Geburt und ich liebe ihre Art zu schreiben. Sie ist einfach cool!
Nun bringt sie ein neues Ebook auf die Welt: “Das Geheimnis einer schönen Geburt”. Ich habe schon reingeschaut und bin begeistert!
Für meinen Geburt und Mama-Sein Tribe habe ich nun ein Interview mit Jana gemacht, in dem sie über sich, ihre Arbeit und ihr neues Buch spricht.
Enjoy!
Warum bist Du Hebamme geworden?

Weil es der schönste Beruf der Welt ist, natürlich! ;-)”

 

Wie hat sich die Geburtskultur über die Jahre verändert und in wieweit hat dies Dein Arbeiten beeinflusst?

“In der Geburtshilfe passiert immer alles wellenförmig.

Als ich 1998 anfing gab es eine extreme Trennung zwischen der klinischen- & außerklinischen Geburtshilfe.

Im Krankenhaus wurde noch sehr viel nach Schema F gemacht: Rasur, Einlauf, Rückenlage und Dammschnitt – waren sehr üblich.
Außerklinisch war es extrem „Ökig“. Hausgeburtshebammen waren oft Einzelkämpferinnen.
Es gab nur entweder – oder.
Dann veränderte sich das. Die Frauen wollten das Beste aus beiden Welten.

Die Kliniken (immer im Wettstreit um die Gunst der Frauen) passten sich an: Kreißsäle wurden aufgehübscht, Gebärwannen, Hocker und Seile fanden Einzug in die heiligen Hallen – und wurden nach und nach auch benutzt. Hebammengeleitete Kreißsäle wurden eröffnet.
Auch außerklinisch gab es eine Öffnung: Statistische Erhebungen wurden gemacht, evidenzbasierte Arbeitsweisen wurden eingeführt. An Kliniken angegliederte Geburtshäuser wurden eröffnet. Es bildeten sich viele Hebammenteams.
Eine Weile lang schien alles auf einem perfekten Weg zu sein.
Dann begannen die Stellenkürzungen und die Versicherungsprämien schnellten in die Höhe.
Ich habe immer gerne im Kreißsaal gearbeitet. In den letzten Jahren ist es hart gewesen: Der Zeitdruck, das Gefühl nie jemandem gerecht zu werden, der Spardruck, immer mehr Arbeit in immer weniger Zeit bewältigen zu müssen, das war und ist schrecklich.”

 

Was ist Dir in der Arbeit mit ‘Deinen’ Frauen besonders wichtig?

“Ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis, genügend Zeit und Ruhe.”

 

Was ist für Dich ein wesentlicher Faktor, der dazu beiträgt, dass eine Geburt sicher, natürlich und entspannt ablaufen kann?

“Frauen müssen sich am Ort der Geburt geborgen fühlen und Vertrauen haben – in sich und ihre Betreuenden.”

 

Neu erschienen ist gerade Dein Buch ‘Das Geheimnis einer schönen Geburt’ – worum geht es da genau und warum war es Dir wichtig, dieses Buch zu schreiben?

“Das Buch ist ein Geburtsvorbereiter „to-go“.
Ich habe viel darüber nachgedacht, warum manche Frauen so tolle Geburten haben und einige nicht.

Welche Vorbereitung braucht es, um gut in die Geburt zu starten?

Wie kann man sich selbst auf eine schöne Geburt polen?

Welche Stellschrauben kann man positiv beeinflussen?

Was ist mit der mentalen Vorbereitung…?

Ich arbeite schon lange in der Vorsorge, in der Geburtsvorbereitung, im Kreißsaal und betreue Wöchnerinnen – das ganze Programm eben. So habe ich einen guten Überblick über die Sorgen und Bedenken im Vorfeld, die Vorbereitungsmöglichkeiten und die Entwicklungen bei der Geburt.

Dort zeigen sich die mentalen Stärken oder Schwächen und oft merke ich den Frauen an, ob sie eine gute Geburtsvorbereitung hatten. Wenn ja, dann haben sie einerseits einfach eine konkretere Vorstellung davon, was auf sie zukommt und können andererseits Abweichungen vom Plan besser kompensieren.
Im Wochenbett lasse ich mir berichten, was unter der Geburt hilfreich war.
So hat sich über die Jahre für mich ein gutes Bild davon zusammengesetzt, was Frauen bei einer guten Geburt unterstützt.

In meinem eBook erhalten die Leserinnen genau diese Informationen. Die von mir entwickelten Arbeitsblätter helfen, die eigenen Wünsche zu formulieren, mental stärkende und motivierende Gedanken festzuhalten und durch Wiederholung zu verinnerlichen.
Ein Extrakapitel ist dem Partner gewidmet, der ja auch wissen muss, was er tun kann, um seine Frau mental aber auch ganz praktisch zu unterstützen.

Meine Motivation ist es, das Bewusstsein und (Selbst-)Vertrauen für die Geburt zu stärken, sodass Frauen mit allem ausgestattet sind, was sie für eine gute Vorbereitung brauchen.”

 

Dein Blog ist einer der meistbesuchten Blogs rund um Schwangerschaft und Geburt; welche Chancen siehst Du in Deiner ‘Online-Arbeit’ und was schätzt Du an Deiner ‘Offline-Arbeit’?

“Es ist unglaublich und wunderschön, dass mein Blog sich zu solch einem Ort des Austausches entwickelt hat.

Das Feedback der Frauen haut mich immer wieder um und ich lerne von ihnen täglich. All das habe ich mir zu Anfang gewünscht.

Dass es aber so groß werden würde, das hätte ich nie gedacht. Der Blog befruchtet meine Offline-Arbeit und umgekehrt.

Durch die Blogleserinnen lerne ich immer wieder ganz neue Perspektiven kennen, die mir auch im echten Arbeitsleben helfen. Und natürlich gibt es Fragestellungen bei meinen Hausbesuchen und in meinen Kursen, über die ich dann wiederum im Blog berichte.”

 

Wie schaffst Du den Balanceakt zwischen all den verschiedenen Rollen, die Du in Deinem beruflichen und privaten Leben spielst?

“Das ist kein Problem, das bin ja immer ich.

Das ist nicht in dem Sinne eine Rolle. Klar, bin ich beruflich abgegrenzter.

Das ist gerade als Hebamme essentiell. Für einen kurzen Zeitraum bin ich für eine Frau oder eine Familie extrem wichtig, so dass es leicht mit Freundschaft verwechselt werden kann. Es entsteht tatsächlich ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Dennoch verlasse ich die Familie ja irgendwann wieder.

Und mir ist in meiner Arbeit sehr, sehr wichtig, dass eben keine persönlichen Abhängigkeiten entstehen.

„Meine“ Frauen sollen auf keinen Fall denken: „Ohne meine Hebamme hätte ich das nie geschafft“.

Ich möchte vielmehr ihr eigenes Bauchgefühl stärken und sie darin unterstützen ihren eigenen Weg zu finden. Wenn sie am Ende stolz auf sich sind und von sich sagen: „Das hab ich richtig gut gemacht“, dann bin ich happy.”

 

Was macht Dich – Jana – glücklich und erfüllt Dich?
“Meine Familie! (Nicht nur die leibliche, auch die Freunde, die sich so anfühlen wie Familie.)

Und dann die ganzen anderen schönen kleinen und großen Dinge im Leben:
Ein Abend mit Freunden, Auspowern beim Sport und die Sauna danach, abends noch kurz dem Atem der schlafenden Kinder zu lauschen, ein Sonntag im Bett mit Buch und schnurrender Katze, Rührungsweinen bei einer Aufführung meiner Kinder, ein Ausgeh-Abend mit meinem Mann, Samstag morgens über den Markt schlendern, Kaffee und Kuchen auf dem sonnigen Balkon, ein Tag am Meer – ein bisschen Klischee muss sein… 😉

Und aus dem Arbeitsleben:
Wenn ich mit frischen Eltern den Moment teilen darf, wie sie ein wunderschönes, noch glitschiges, grad neugeborenes Baby in die Arme schließen.
Mich nach einer langen, intensiven Betreuungszeit von einer Familie zu verabschieden und zu wissen, dass sie einen guten Start hatten und ihren Weg machen werden.
Im Sommer an der Kiez-Eisdiele die ehemaligen Babys auf Laufrädern, Skateboards oder mit der ersten Liebe an der Hand wieder zu treffen.”

Jana Friedrich

Jana Friedrich

Hebammenblog.de

So beschreibt sich Jana in drei Sätzen:

Ich bin Jana aus Berlin, Hebamme seit 1998 und Mutter von zwei Kindern.
In meinem Hebammenblog teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrung rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett.
Du bekommst bei mir Informationen, Beratung und „Zutaten“ zur Meinungsbildung für eines der spannendsten Abenteuer des Lebens.

Das Geheimnis einer schönen Geburt

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Jana bezeichnet ihr Ebook als eine Geburtsvorbereitung ‘To Go’ – du bekommst all das Wissen, die Werkzeuge, Fakten, To-do-Listen und Vorbereitungsmöglichkeiten an die Hand, die du benötigst, um deine persönliche Traumgeburt erleben zu können.

Ich habe schon reingeschaut und finde es wirklich wunderbar gelungen.

Also, hol’ es dir!

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Was, wenn ich einfach nicht gebären kann?

Was, wenn ich einfach nicht gebären kann?

Katharina erzählt ihre Geschichte

 

 

Um die Bedeutung meines zweiten Geburtserlebnisses zu verstehen, muss ich kurz über meine erste Geburt berichten.

Ich war damals ziemlich naiv und blauäugig, habe den Ärzten vertraut.

Ich bin einfach davon ausgegangen, dass diese Menschen alles für mich und mein Baby tun würden, damit wir eine angenehme und schöne natürliche Geburt erleben konnten.

Die Hausgeburt im Krankenhaus sollte es sein.

Aber, ihr Lieben, die gibt es nicht!

 

 

An meine erste Geburt habe ich keine einzige schöne Erinnerung.

Von Anfang an war das Gebären im Krankenhaus eine Qual.

Fremde Menschen gehen ein und aus, untersuchen dich, sprechen so gut wie gar nicht mit dir, gehen wieder.

Ich habe nichts ausgelassen: Blasenkatheder (weil die Hebamme nicht wollte, dass ich selbst auf`s WC gehe), Wehentropf (weil die vorherigen Wehenhemmer zu lange gewirkt haben), Wehenhemmer, weil ich gerade zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt in die Austreibungsphase kam (Schichtwechsel!), Dammschnitt, weil der Arzt jetzt endlich Zeit hatte, aber ich gerade keine Wehen mehr hatte (Wehenhemmer!), Saugglocke, weil das Baby und ich zu langsam waren, schwere Dammverletzungen dritten Grades.

Als ich das Krankenhaus verlassen durfte, hatte ich nicht nur ein Baby im Arm, sondern auch ein posttraumatische Belastungsstörung im Gebäck.

Und die ständige Frage: Bin ich einfach nicht geeignet zum Gebären?

 

 

Diese Frage hat mich auch während meiner zweiten Schwangerschaft enorm beschäftigt.

In der Zwischenzeit hatte ich mich allerdings intensiv mit Schwangerschaft und Geburt auseinandergesetzt, so dass ich zumindest in der Theorie wusste, dass der traumatisierende und demütigende Geburtsverlauf nicht meinem körperlichen Versagen verschuldet war, sondern dass ganz viele Frauen, die sich dem System Krankenhaus ausliefern, ähnliche oder sogar schlimmere Geburtserfahrungen machen.

Ich hatte erfahren, dass die Wahrscheinlich irgendeiner Art von Intervention ausgesetzt zu werden, im Krankenhaus etwa 95% beträgt, dass die Wahrscheinlichkeit einen Kaiserschnitt verpasst zu bekommen, bei etwa 30% liegt.

Und ich habe gelernt, dass diese Maßnahmen in den seltensten Fällen tatsächlich notwendig sind.

Mir wurde bewusst, dass ich mich in einer Sache während meiner ersten Schwangerschaft grundlegend getäuscht hatte: Ärzte und Krankenhaushebammen handeln nicht im Interesse ihrer Patientinnen, sondern orientieren sich an Leitlinien, juristischen und ökonomischen Vorgaben.

 

Unter diesen Bedingungen wollte ich mein zweites Kind nicht zur Welt bringen.

Ich hatte große Angst vor einer weiteren Krankenhausgeburt.

Für mich kam nun nur mehr eine Hausgeburt in Frage.

Ich wusste mittlerweile, dass Frauen und Kinder die Geburt im Großen und Ganzen viel besser über die Bühne bringen, wenn sie in diesem sensiblen Prozess nicht unnötig gestört werden.

Und doch quälte mich immer wieder die Frage: Was, wenn ich einfach nicht gebären kann?

Aber was soll ich sagen?

Leute, ich kann gebären!

Meine zweite Geburt verlief genauso, wie ich es mir gewünscht hatte.

 

Zuhause war ich die Königin.

Alle Anwesenden haben sich an meinen Bedürfnissen orientiert.

Ich hatte die Möglichkeit, mich ganz nach meinem körperlichen Empfinden zu bewegen, konnte umhergehen, tanzen, tönen, singen.

Ich wurde nur untersucht, wenn ich ausdrücklich darum gebeten habe.

 

Gegen 22 Uhr wurden die Vorwehen, die ich seit Wochen immer wieder einmal gespürt habe, so intensiv, dass ich mir ziemlich sicher war, dass die Geburt nun tatsächlich losgehen würde.

Noch wollte ich etwas Zeit mit meinem Partner allein verbringen und mich gemeinsam mit ihm auf das neue Leben einstimmen, dass bald unsere Familie bereichern würde.

Kurz nach Mitternacht waren dann Hebamme und Doula da und ich habe mich nach dem Muttermundbefund „4 cm“ in die Badewanne zurückgezogen.

Dort hat mich mein Mann unterstützt und ich konnte mich richtig fallen lassen. Ich kann mich erinnern, dass ich sehr konzentriert und in mich gekehrt war.

Ich habe mich immer wieder selbst motiviert, jede Welle freudig begrüßt.

Kein einziges Mal kam ich an den Punkt, an dem ich mir gedacht habe, dass ich das nicht schaffen könnte.

Ich habe dem Schmerz entgegengeatmet mit dem Bewusstsein, dass mich jede einzelne Welle der Geburt ein Stück näher bringt.

Das Mitschieben mit jeder Presswehe war für mich eine ganz neue Erfahrung, etwas, das mir bei der ersten Geburt verwehrt geblieben ist.

Ganz sanft habe ich dem Druck nachgegeben und Stück für Stück hat sich das Köpfchen durch den Geburtskanal geschoben.

Nachdem die Hebamme im engen und dunklen Badezimmer das Geschehen nicht unter Kontrolle hatte, hat sie mich noch dazu gebracht, das Wasser zu verlassen und die Geburt im Wohnzimmer zu beenden. Dafür hasse ich sie noch heute 😉

Die Umstellung vom warmen Wasser auf das Gebären an Land fiel mir gar nicht leicht und es hat einige Zeit gedauert, bis ich wieder in meine Mitte und in meinen Rhythmus gekommen bin.

Nachdem ich einige Positionen ausprobiert hatte, kam mein Baby letztendlich etwa 5,5 Stunden nach Wehenbeginn am Geburtshocker zur Welt.

 

 

Unaufgeregt, unspektakulär und doch das Großartigste, das ich je erlebt hatte!

Und immer wieder:

Ich kann es! Ich kann gebären! Ich habe es geschafft!

 

P.S.: Wie hast Du Deine Geburt erlebt? Hast Du eine ähnliche Erfahrung wie Katharina gemacht? Erzähl’ mir doch davon in den Kommentaren! Möchtest auch Du uns Deine Geschichte ganz ausführlich erzählen? Dann mach mit bei der Blogserie ‘Meine Geburt’!

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