Seite wählen
Hauptsache gesund? Über den Kaiserschnitt

Hauptsache gesund? Über den Kaiserschnitt

Von Kristina Wierzba-Bloedorn – Bauchgeburt

Seit ich bauchgeburt.de veröffentlicht habe, erreichen mich jeden Monat Telefonanrufe und E-Mails von Frauen, die mir Fragen stellen und mir ihre Geburtsgeschichten erzählen und dies leider oft unter Tränen.

Als ich vor fast 9 Jahren meinen Sohn ungeplant durch einen Kaiserschnitt zur Welt brachte, hätte ich mir auch sehr gewünscht, so viele wichtige Informationen an einer Stelle im Netz finden zu können.

Es gab zu diesem Zeitpunkt in meiner Stadt noch nicht mal eine Selbsthilfegruppe für Frauen mit traumatischen Geburten oder speziell für Kaiserschnittmütter.

Auch das örtliche Geburtshaus sagte mir, dass sie sich mit der “Pathologie” nicht beschäftigen möchten und es höchstens die Möglichkeit zu einem Gespräch mit einer Sozialpädagogin geben würde, deren Dienste ich allerdings selber bezahlen müsste.
9 Jahre später erscheint mir die Lage noch viel schlimmer: durch die Schließung von immer mehr kleineren Geburtsabteilungen und der Verlust vieler freiberuflicher Hebammen provoziert unser System weiterhin und zunehmend mehr traumatische Geburtsverläufe.

Und weil Frauen, die mit ihrem Geburtserlebnis hadern, in unserer Gesellschaft ein Tabu sind und wenig akzeptiert werden, haben es trauernde Frauen noch schwerer.

Wenn auch Du eine Geburtsreise hinter Dich gebracht hast, die ganz anders war, als Du es Dir erhofft und ersehnt hast, dann fragst Du Dich vielleicht, was dies langfristig für Dich und Dein und Euer Leben bedeuten wird.

Du fragst Dich vielleicht, ob Du versagt hast, wenn Deine Kinder ungeplanter Weise durch einen Kaiserschnitt geboren wurden.
Aber nicht Du bist die Versagerin.

Es ist unser geburtshilfliches System und all die Menschen, die Dir respektlos und unsensibel gegenüber Deinen Bedürfnissen begegnet sind!

Bei einer Geburt gibt es nur eine Frau, die zur Mutter wird und ein Kind, welches den Weg in diese Welt findet.

Vielleicht gab es aber auch eine absolute Kaiserschnittindikation bei Euch.
Und bestimmt sagen Dir alle Menschen, dass Du dankbar und glücklich sein sollst, weil Du ein gesundes Kind hast.
Frauen können aber dankbar sein für ihr Kind und dennoch traurig, dass die Geburt so anders war, als sie sich erhofft hatten.

“Hauptsache gesund!” – das waren die Worte, die ich immer wieder zu hören bekam und die so wenig hilfreich waren. Ich habe mich oft gefragt, warum allein das physische Überleben für manche Menschen zählt – gerade weil heute so wenige Kaiserschnitte auschließlich gemacht werden, um Frauen und Kinder vor dem sicheren Tod zu retten.

Die Verarbeitung eines traumatischen Geburtserlebnisses verläuft ähnlich wie der Prozess, den Menschen durchlaufen, wenn ein Angehöriger verstirbt.

Und Trauer ist ein wichtiger Teil auf dem Weg zu Heilung.

Wie unsensibel wäre es, einem Menschen zu sagen, dessen Partner gerade verstorben ist, dass er froh sein soll, dass er noch am Leben ist und es schließlich noch andere Männer und Frauen auf der Erde gibt?

Tränen und auch Wut können hilfreich sein.

Denn erst wenn wir dies zulassen, ist der Weg frei und klar(er) für eine weitere Geburtsreise.

Die Trauer um den Verlust eines Geburtserlebnisses ist sinnvoll.

So seltsam dies klingen mag. Wir sind ja Menschen und es ist gut und richtig, wenn wir uns unseren Gefühlen stellen und sie zulassen. Tränen sind dabei wie eine Reinigung.

Es wird diese Momente der plötzlichen Erinnerung immer wieder geben.

Vielleicht magst Du Dir einen “Erste Hilfe-Koffer” für solche Situationen anfertigen?

Keine Angst, dies erfordert keine großen künstlerischen Fähigkeiten.

Du kannst dafür einen kleinen Kinderschuhkarton mit Papier bekleben. Alternativ hilft auch ein fertig gekauftes Kästchen oder eine Dose etc. , die Du bereits besitzt.

Hinein legst Du Dinge, die Dich stützen und trösten, wenn es Dir schlecht geht und Dir Mut machen können.

Möglich ist z.B. ein Foto oder Kleidungsstück Deines Kindes. Auch Duftöl oder Seife oder getrocknete Blüten oder ein Talisman oder Gedichte sind möglich. Sei kreativ.
Du könntest auch eine nahe Freundin bitten, Dir das Kästchen zu füllen, wenn Du selber Dich zu kraftlos dafür fühlst.

Wenn es Dir schlecht geht mit den Erinnerungen an die Geburt Deines Kindes und sich Dein Blick eingeengt anfühlt, wenn es sich anfühlt, als wäre da keine Hoffnung – dann möchte ich dir Mut zusprechen: es gibt auch für Dich die Chance auf Heilung und Befreiung von diesen Gespenstern, die Dich quälen!

Und denk immer daran: DU allein warst es, die ihr Kind diese ganzen Wochen und Monate im Bauch getragen und hat wachsen lassen.

DU allein warst es, die das Kind geboren hat.

An diesem Punkt wirst Du vielleicht zweifeln.

Ich habe Frauen erlebt, die nie das Gefühl hatten, dass sie es waren, die ihr Kind geboren haben.

Aber ich frage Dich, durch wessen Körperöffnung Dein Kind geboren wurde?

War das der Bauch oder die Scheide eines anderen Menschen?

Es war vielleicht ungewollt oder erzwungen oder sogar gewaltsam oder vielleicht ganz anders, als Du es Dir erhofft und gewünscht hast.

Und JA – der Arzt/die Ärztin hat einen tiefen Bauchschnitt gemacht (oder mit der Saugglocke an dem Kopf Deines Kindes gezogen).

Aber es war Dein Körper, der dieses Wunder vollbracht hat und es war DEIN Körper, der tiefe Wunden hat zumindest äußerlich wieder verheilen lassen.

DU hast Dein Kind genährt, es getragen und getröstet und in den Schlaf gewiegt.

Wie auch immer die Geburt verlaufen ist: immer ist es die Mutter, die den größten und wichtigsten Anteil hat.

Und genau DAS kann selbst die traumatischste Geburt einer Frau niemals nehmen.

Heilung bedeutet nicht, dass Du Deine Verletzungen nicht mehr spürst. Diese tiefen Wunden werden weiter zu Dir gehören, – aber ohne dass sie Dich am Leben hindern.

In diesen Wunden liegt sogar die Chance, dem Leben neu zu begegnen.

Lebendigkeit wird daraus wachsen, wie eine Quelle des Lebens, aus der Du schöpfen kannst.

Da wo Du verwundet wurdest, wirst Du sensibel sein für die Menschen um Dich herum, dort wirst Du achtsam reagieren, wenn sie von ihren Wunden erzählen.

Dort kommst Du in Berührung mit Dir selbst.

2007 bin ich mit meiner Schwester und meinem 2. Baby nach Graz gefahren.

Fast 1000 km quer durch Deutschland bis nach Österreich.

Ich traf dort Ina May Gaskin und konnte mit ihr über die Geburt meines zweiten Kindes sprechen.

Auf der Suche nach Antworten, hat sie mir eine sehr einfache Frage gestellt: “War die Atmosphäre im Geburtsraum so, dass Du das Gefühl hattest, hier geht es mir gut? Hast Du Dich als Königin gefühlt?”

Ich konnte das nur mit NEIN beantworten.

Diese eine Frage hat mein Leben völlig verändert.

Und mir die Augen geöffnet.

Obwohl ich umgeben war von vielen Menschen, war ich dennoch sehr einsam.

Denn wenn Frauen nicht liebevoll behandelt werden und sie keinen Respekt erfahren während eines so sensiblen Prozesses, können Geburten traumatisch verlaufen.

Der Körper handelt dabei großartig: bei Gefahr schützt er das ungeborene Kind und will es der Umgebung nicht preisgeben.

Besonders durch diese eine Begegnung 2007 und die Auseinandersetzung mit mir selber, konnte ich sehr gezielt dafür sorgen, in der dritten Geburt all das zu erschaffen, was es mir ermöglicht hat, aus eigener Kraft und in Liebe zu gebären.

Denn dass ich vaginal gebären kann, daran hatte ich nie einen Zweifel.

Und wenn Ihr mit einem weiteren Kind schon in Gedanken spielt, dann tragt Ihr die Hoffnung schon in Euch.

Seid mutig und geht auf die Suche. Auch VBAC`s sind möglich.

Kristina Wierzba-Bloedorn

Kristina Wierzba-Bloedorn

Bauchgeburt

Kristina Wierzba-Bloedorn ist Jahrgang 1977, Mutter dreier Kinder, Doula und Stillberaterin.

Sie ist Veranstalterin des Kölner GeburtsTags, ein Aktionstag rund um die Geburt und lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Köln.
www.bauchgeburt.de

Hier geht es zu Kristinas Website und Bauchgeburt!

Willkommen auf meinem Blog!

Hallo! Ich bin Nina und Dein Birth Coach und Mama Mentor.

Auf diesem Blog wirst Du immer wieder wertvolle Beiträge über Schwangerschaft, Geburt und Mama-Sein bekommen, die Dir Mut machen sollen, Dich inspirieren sollen und Dir zeigen sollen, dass Du sehr wohl dazu in der Lage bist, selbstbestimmt zu gebären und ein erfülltes Mama-Leben zu führen.

Hier erfährst Du mehr über mich und über Dich…

Aktuell bei Geburt und Mama-Sein:

Selbstbestimmt, angstfrei und entspannt in die Geburt

In diesem kostenlosen dreiteiligen Online Workshop lernst du die wichtigsten Punkte, die eine positive Geburtserfahrung möglich machen.

'Wege aus dem Trauma' Webinar

In diesem kostenlosen Webinar erfährst du, wie du traumatische Lebenserfahrungen wie zum Beispiel eine traumatische Geburtserfahrung bearbeiten und heilen kannst.

'3 Schritte zur angstfreien, entspannten Geburt'

In diesem kostenlosen JoNi Basis Workshop erklären dir Jobina Schenk von ‘Meisterin der Geburt’ und Nina Winner von ‘Geburt und Mama-Sein’ wie du die Geburtserfahrung, die du dir wünschst, manifestieren kannst.

Finde den für dich passenden Kurs:

Online Geburtsvorbereitung mit Hypnobirthing
Online Geburtsvorbereitungskurs
Online Kurs für müde Mamas mit kleinen Kindern und großen Träumen

Der SOULMAMA Tribe

Herz- und Seelenstärkung für Mamas

 Austausch, Stärkung, Themenwochen und Expertenimpulse

Hier geht es um alle Frauenthemen, die rund um die Zeit der Schwangerschaft, die Vorbereitung auf die Geburt, die Verarbeitung der Geburtserfahrung und das Hineinwachsen in die Mama-Rolle auftauchen.

Mit 4 Geburtsreisen vom Kaiserschnitt zur Hausgeburt

Mit 4 Geburtsreisen vom Kaiserschnitt zur Hausgeburt

Habt Mut liebe Mamis!

 

 

Lilli erzählt ihre Geschichte(n)

Meiner ersten Geburt Ende 2007 habe ich sehr gelassen entgegengesehen.

Ich bin Yogatrainerin und fing mit Beginn meiner Schwangerschaft an, mich intensiv mit Schwangeren Yoga zu beschäftigen.

Ich war in einem herkömmlichen Geburtsvorbereitungskurs bei einer renomierten Hebamme und habe mit meinem Mann auch einen Wochenend-Intensiv-Paarkurs gemacht, wo es mehr um Kaiserschnitt ging, oder zumindest ist das Thema bei mir hängen geblieben.

Gegen Ende meiner Schwangerschaft machte ich im gewählten Krankenhaus Akkupunktur.

Mein Zugang war recht offen, auch dahingehend, dass die Kaiserschnittrate im gewählten Krankenhaus über 50% war – wegen der vielen Wunschkaiserschnitte.

Meine Meinung war, dass, wenn ich dort dann mit den Wehen ankomme, werden die mir schon sagen, was ich machen soll.

Ich hatte mir vorgenommen keine PDA zu nehmen.  Ich habe auch das Revers vorab unterschrieben, dass ich keine Wehenförderer wolle, war aber generell viel zu wenig informiert, auch mit meinem Mann habe ich mich darüber zu wenig ausgetauscht.

Etwas Angst hatte ich, weil meine Gynäkologin, die ich gerne mag, etwas über meinen starken Beckenboden sagte und auch sonst geisterten mir diverse Geburtsgeschichten im Kopf herum.

Das Ergebnis war:  7 Stunden aushaltbarer Wehen, aber „nur“ 2 cm Öffnung, Wehenförderung durch Tropf, PDA und Notkaiserschnitt. Fehlendes Bonding, Stillschwierigkeiten, Keine Euphorie.

Ich hatte danach das Gefühl, versagt zu haben und bin erst nach und nach darauf gekommen, was alles hätte anders laufen können.

Als Vorbereitung zu meiner zweiten Schwangerschaft Mitte 2010 habe ich mir 1.) meine Narbe entstören lassen und ging 2.) zur Hypnose zu einer Bekannten von mir, die auch Gynäkologin ist, um unter Tiefenentspannung unter anderem den Geburtsweg durchzugehen und 3.) habe ich mir meine eigene Hebamme gesucht.

Auch ihre Vertretung habe ich bei einem Termin kennen gelernt.

Beim Krankenhaustermin in der 38. Woche hat der Arzt dort sehr negativ über Spontangeburt nach Kaiserschnitt gesprochen. Es kamen Sätze zu meinem Mann wie: “Ich würde das meiner Frau nicht antun….” und “Wenn ich Dienst habe, gebe ich ihnen 4 Stunden Zeit…”

Meine Hebamme (damals eigentlich die Vertretung) sagte danach zu mir: „Wir werden kein Risiko eingehen, aber ich traue dir das zu!“

Das Ergebnis: Zu mir nach Hause kam die Vertretung meiner eigentlichen Hebamme, die war genau richtig für mich. Wir blieben ca 4 Stunden zu Hause, nachdem sie eingetroffen war, dann haben wir uns zusammen gepackt, sind ins Krankenhaus gefahren und nach 1 Stunde im Krankenhaus war mein Baby geboren.

Mit meinem Einverständnis hat die Hebamme die Fruchtblase geöffnet.

Leider hatte wirklich besagter Arzt Dienst und hat es sich nicht nehmen lassen, mir vor der letzten Wehe einen Dammschnitt zu verpassen, da mein Sohn etwas größer und schwerer war, als der erste.

Laut Nachbesprechung mit der Hebamme, war das ihrer Meinung nach nicht notwenig.

Gestärkt durch meine tolle Leistung (ich fühlte mich wie Super-Woman) habe ich dem Artzt, der beim Nähen seines Dammschnittes vor sich hingestänkert hat, mit einem Satz meine Meinung gesagt: „Jetzt reißen sie sich zusammen, stellen sie sich vor ich bin ihre eigene Frau und SO nähen sie das jetzt!“

… und genau das tat er dann. Ich war so glücklich und gleichzeitig so sauer mit diesem Arzt, dass er mir dieses unglaubliche Erlebnis nehmen wollte. Auch habe ich gemerkt, wie die Hypnose durchgekommen ist und ich ganz ich war, bei diesem außergewöhnlichen Erlebnis.

In meiner dritte Schwangerschaft habe ich mich in einem anderen Krankenhaus angemeldet, als bei den ersten beiden Geburten, weil wir in der Zwischenzeit umgezogen waren.

Ich habe wieder meine Hebamme von der letzten Geburt gebeten mir zu helfen und wir planten dieses Mal eine Hausgeburt.

Mit meiner Bekannten, der Gynäkologin, bei der ich mich mit Hypnose vorbereitete, habe ich mich einige Male nach den Terminen gewundert, warum nicht mehr Schwangere Hypnose als Geburtsvorbereitung machen.

Ich habe dann im Internet gesucht und habe HypnoBirthing gefunden.

Die Ausbildung dazu habe ich 8 Wochen vor der Geburt Mitte 2013 absolviert.

Ich habe der Geburt sehr entspannt entgegen gesehen.

Die Termine im neuen Krankenhaus am Ende der Schwangerschaft habe ich zwar wahrgenommen, aber dort behandelte man mich bereits als erfahrene Gebärende 😉

Das Ergebnis: 3 Tage lang hatte ich schon Senkungs-Wellen (beim Hypnobirthing nennt man die Wehen Wellen) – so wie bei den vorangegangenen zwei Schwangerschaften.

Am zweiten Tag kam meine Mama, die uns helfen und die zwei Kinder betreuen würde.

Am dritten Tag ging ich Abends um 23h ins Bett und wachte um 1h nachts auf. Ich hatte das Gefühl, dass die Fruchtblase aufgegangen war. Also ging ich auf die Toilette und weckte meinen Mann, der die Abstände messen wollte.

Ich sagte ihm knapp, dass er die Hebamme anrufen und nix messen soll.

Ich ging in die Badewanne, die Hebamme kam um 2.15h und um 3h in der Früh war unser Baby geschlüpft.

Unser Dritter war wieder etwas größer und schwerer als der zweite. Ich bin auch gerissen, das musste danach genäht werden von der Hebamme (ich musste zum Glück nicht ins Krankenhaus).

Die Hebamme meinte, das könnte vom Schnitt kommen, den der Artzt bei der zweiten Geburt gemacht hatte…. wer weiss.

Trotzdem – Ich fühlte mich großartig und dachte sofort nach der Geburt – wenn Gebären so ist, dann können noch 10 kommen. Ich hab den Satz wohl laut ausgeprochen, mein Mann schaute etwas geschockt – haha!

Die Nachwehen (das kannte ich bis dato gar nicht) waren sehr unangenehm und schmerzhafter als die eigentliche Geburt.

Die Narbe am Damm war nicht angenehm, hat 2 Wochen lang gezwickt. Meine Hebamme hat mich aber gut unterstützt.

Beim Stillen gab es Anfangsschwierigkeiten (wie beim ersten Baby auch), nach ein paar Wochen bekam ich Gefäßverengung der Brustwarzen immer nach dem Stillen oder auch zwischendurch, wobei mir keiner helfen konnte (trotz Cranio mit Baby, Ernährungstipps, Schüssler-Magnesium).

Nur meine Bekannte, die Hypnose-Gyn hat mir mit Homöopathie etwas helfen können. Im Endeffekt gingen die Schmerzen erst weg, als ich nach 12 Monaten abstillte.

Nach dieser wunderbaren Geburtserfahrung habe ich dann selbst mit dem Unterrichten der HypnoBirthing Methode begonnen.

Als Vorbereitung zu meiner vierten Geburt Mitte 2015 habe ich mit meinem Mann bei Nina noch einen HypnoBirthing Auffrischungs-Kurs gemacht, speziell mit meinen/unseren Themen.

Meine Themen waren: Krampfadern, Nachwehen, Stillprobleme, Dammriss.

Es ist doch etwas anderes einen Kurs zu halten, als zuzuhören und zu entspannen und sich bewusst Zeit zu nehmen für die eigene Schwangerschaft und das vierte Baby im Bauch, wenn da schon 3 Andere herumwuseln.

In der Geburtsvorbereitung habe ich diesmal weniger Untersuchungen gemacht, den Zuckerbelastungstest ausgelassen und gleich zu Beginn mich bei „meiner“ Hebamme angemeldet, die inzwischen auch in einem Krankenhaus angestellt war und meine Betreuung nur übernommen hat, weil wir uns schon kannten.

Ich habe mich auch im Krankenhaus meiner Hebamme (am anderen Ende der Stadt) angemeldet, um auch dieses Haus einmal zu sehen, weil ich wusste, dass es das einzige in der Stadt war, wo noch Steißlagen-Geburten ermöglicht wurden.

Wir planten allerdings wieder eine Hausgeburt und haben uns diesmal auch einen Geburtspool geleistet.

Ich habe einige Bücher gelesen z.b. von Ina May Gaskin und was über Wassergeburten.

Ergebnis – Um 4h wachte ich auf (zum ersten Mal kam eines unserer Kinder unter Tags, die 3 davor waren um 2h bis 3h in der Früh geboren), weckte meinen Mann, rief um 5h selbst meine Mama an (die 2 Stunden Fahrt vor sich hatte) und meine Hebamme (die 1h brauchte).

Die Hebamme, die gerade aus dem Nachtdienst kam, meinte auch, dass es „was wird“.

Wir schickten sie noch mal zum Schlafen in einen Nebenraum bei uns, nachdem sie mich mit meinem Einverständnis kurz vaginal untersuchte.

Ich hatte das Gefühl, dass der Muttermund so ca. 5 cm offen war und meine Hebamme bestätigte mir dies.

Dann meinte sie, jetzt wird sie nicht mehr untersuchen, da ich eh alles selbst spüre.

Nachdem meine Mama ankam, brachte mein Mann die Kinder in den Kindergarten. Nur unser Ältester hatte schulfrei und konnte dadurch zu Hause die Geburt miterleben. Wenn auch nicht immer im selben Raum, war er gleich danach bei uns. Ich fand das einen guten Abschluss, nachdem er damals ein Kaiserschnitt war, hat er jetzt gut mitbekommen, wie normal und entspannt eine Geburt sein kann – ich glaube, das ist gut für sein Unterbewusstsein.

Um 8 Uhr ging ich in den Geburtspool und mein Mann hat die Hebamme geweckt.

Um 10 Uhr wurde unser vierter und größter Sohn (4,3kg, 36 cm Kopfumfang, 52 cm groß) ins Wasser geboren.

Diese Geburt war sehr selbstbestimmt, zwischen den Wellen hatte ich ganz klare Momente, wir haben gescherzt und geredet auch noch kurz vor dem Schlüpfen.

Ich hab mit meinen Händen selber untersucht und gespürt. Alles war körperlich ganz klar, wo gerade was geschieht.

Auch diesmal musste ich genäht werden, der Riss war wieder eine Stufe 2, aber nach dem Nähen waren überhaupt keine Probleme damit, ich konnte sogar gleich darauf sitzen. Die Nachwehen waren harmlos. Ich habe diesmal auch Tipps von Kolleginnen bekommen und ganz was arges gemacht – so sagen mein Mann und ich dazu immer 😉 : Ich hab von der Hebamme vorbereitet ins Himbeerjoghurt gemixt ganz kleine Stückchen Plazenta gegessen – einfach runter geschluckt, 3 Tage lang… und seither schwöre ich darauf.  Und ich habe mir auch Globuli machen lassen.

Unser Kleiner ist jetzt 4 Monate alt und wieder gab’s ein kurzes Thema mit dem anfänglichen zu wenig Zunehmen, aber mittlerweile ist er mit kleinen Speckröllchen geziert ein vollgestilltes Happy-Baby. Meine anderen Themen haben sich irgendwie alle positiv gelöst – obwohl nicht immer auf dem von mir erwartetem direkten Weg.

Abschließende Gedanken:

Mein Mann war mir bei allen Geburten eine wunderbare Stütze. Wenn er anders gestrickt wäre – und ich ihn dann sicher nicht weniger lieben würde – hätte ich mir meine beste Freundin gewünscht. Ich brauchte einfach einen unterstützenden Geburts-Flüsterer an der Seite, der mich gut kennt.

Meine liebe Mama war unersetzbar bei den Hausgeburten, hat geputzt, gewaschen, gekocht, mit den Kindern ‘Mensch ärgere dich nicht’ gespielt,… – wer eine Hausgeburt plant sollte sich unbedingt Hilfe holen, finde ich – z.b. eine Doula oder fleissige Freundin.

Die Hebamme war Gold wert!

Wir hätten auch doppelt soviel bezahlt (waren wir uns einig) und dafür keinen Kinderwagen gekauft, sondern nur eine Babytrage oder ein paar Gäste weniger zur Hochzeit eingeladen… ich habe mich sehr sicher gefühlt mit ihr in diesem Ur-Kraft-Ereignis.

Sie hat immer gut reagiert in der jeweiligen Situation, ich habe auch das Gefühl, sie hat mein Tempo genau erkannt.

Und last but not least war für mich Information sehr wichtig!

Manche Frauen lassen es ja lieber auf sich zukommen, aber das hat für mich bei meinem ersten Geburtserlebnis nicht gut funktioniert. Nicht weil ich nicht offen war, für das was kommt, sondern weil mir die Gegenargumente gefehlt haben zu dem, was die andern erwarten, aber ich nicht will bzw. ich fühle, dass mein Kind nicht will.

Ich sage immer, meine Hebamme und meine liebe Hypnose-Gyn-Bekannte haben mir unser viertes Kind ermöglicht, denn mit Kaiserschnitten wären es nur 3 geworden. Wir sind glücklich und sehr dankbar!!!

Im Moment herrscht bei uns grad Alltag, wo wir uns am Mittwoch schon auf’s Familien-Wochenende freuen und am Samstag, wo wir dann drauf kommen, dass mit 4 Kindern keine Wochenend-erholung möglich ist, wieder auf Montag (Kindegarten und Schule) freun. 😉

Lilli von heartmade.at

Lilli von heartmade.at

heartmade

Lilli ist Yogalehrerin, Shiatsu-Therapeutin, HypnoBirthing Kursleiterin, 4-fach Mama und zaubert wunderschöne Sache auf www.heartmade.at

Willkommen auf meinem Blog!

Hallo! Ich bin Nina und Dein Birth Coach und Mama Mentor.

Auf diesem Blog wirst Du immer wieder wertvolle Beiträge über Schwangerschaft, Geburt und Mama-Sein bekommen, die Dir Mut machen sollen, Dich inspirieren sollen und Dir zeigen sollen, dass Du sehr wohl dazu in der Lage bist, selbstbestimmt zu gebären und ein erfülltes Mama-Leben zu führen.

Hier erfährst Du mehr über mich und über Dich…

Aktuell bei Geburt und Mama-Sein:

Selbstbestimmt, angstfrei und entspannt in die Geburt

In diesem kostenlosen dreiteiligen Online Workshop lernst du die wichtigsten Punkte, die eine positive Geburtserfahrung möglich machen.

'Wege aus dem Trauma' Webinar

In diesem kostenlosen Webinar erfährst du, wie du traumatische Lebenserfahrungen wie zum Beispiel eine traumatische Geburtserfahrung bearbeiten und heilen kannst.

'3 Schritte zur angstfreien, entspannten Geburt'

In diesem kostenlosen JoNi Basis Workshop erklären dir Jobina Schenk von ‘Meisterin der Geburt’ und Nina Winner von ‘Geburt und Mama-Sein’ wie du die Geburtserfahrung, die du dir wünschst, manifestieren kannst.

Finde den für dich passenden Kurs:

Online Geburtsvorbereitung mit Hypnobirthing
Online Geburtsvorbereitungskurs
Online Kurs für müde Mamas mit kleinen Kindern und großen Träumen

Der SOULMAMA Tribe

Herz- und Seelenstärkung für Mamas

 Austausch, Stärkung, Themenwochen und Expertenimpulse

Hier geht es um alle Frauenthemen, die rund um die Zeit der Schwangerschaft, die Vorbereitung auf die Geburt, die Verarbeitung der Geburtserfahrung und das Hineinwachsen in die Mama-Rolle auftauchen.

Mit 4 Geburtsreisen vom Kaiserschnitt zur Hausgeburt

Was, wenn ich einfach nicht gebären kann?

Katharina erzählt ihre Geschichte

 

 

Um die Bedeutung meines zweiten Geburtserlebnisses zu verstehen, muss ich kurz über meine erste Geburt berichten.

Ich war damals ziemlich naiv und blauäugig, habe den Ärzten vertraut.

Ich bin einfach davon ausgegangen, dass diese Menschen alles für mich und mein Baby tun würden, damit wir eine angenehme und schöne natürliche Geburt erleben konnten.

Die Hausgeburt im Krankenhaus sollte es sein.

Aber, ihr Lieben, die gibt es nicht!

 

 

An meine erste Geburt habe ich keine einzige schöne Erinnerung.

Von Anfang an war das Gebären im Krankenhaus eine Qual.

Fremde Menschen gehen ein und aus, untersuchen dich, sprechen so gut wie gar nicht mit dir, gehen wieder.

Ich habe nichts ausgelassen: Blasenkatheder (weil die Hebamme nicht wollte, dass ich selbst auf`s WC gehe), Wehentropf (weil die vorherigen Wehenhemmer zu lange gewirkt haben), Wehenhemmer, weil ich gerade zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt in die Austreibungsphase kam (Schichtwechsel!), Dammschnitt, weil der Arzt jetzt endlich Zeit hatte, aber ich gerade keine Wehen mehr hatte (Wehenhemmer!), Saugglocke, weil das Baby und ich zu langsam waren, schwere Dammverletzungen dritten Grades.

Als ich das Krankenhaus verlassen durfte, hatte ich nicht nur ein Baby im Arm, sondern auch ein posttraumatische Belastungsstörung im Gebäck.

Und die ständige Frage: Bin ich einfach nicht geeignet zum Gebären?

 

 

Diese Frage hat mich auch während meiner zweiten Schwangerschaft enorm beschäftigt.

In der Zwischenzeit hatte ich mich allerdings intensiv mit Schwangerschaft und Geburt auseinandergesetzt, so dass ich zumindest in der Theorie wusste, dass der traumatisierende und demütigende Geburtsverlauf nicht meinem körperlichen Versagen verschuldet war, sondern dass ganz viele Frauen, die sich dem System Krankenhaus ausliefern, ähnliche oder sogar schlimmere Geburtserfahrungen machen.

Ich hatte erfahren, dass die Wahrscheinlich irgendeiner Art von Intervention ausgesetzt zu werden, im Krankenhaus etwa 95% beträgt, dass die Wahrscheinlichkeit einen Kaiserschnitt verpasst zu bekommen, bei etwa 30% liegt.

Und ich habe gelernt, dass diese Maßnahmen in den seltensten Fällen tatsächlich notwendig sind.

Mir wurde bewusst, dass ich mich in einer Sache während meiner ersten Schwangerschaft grundlegend getäuscht hatte: Ärzte und Krankenhaushebammen handeln nicht im Interesse ihrer Patientinnen, sondern orientieren sich an Leitlinien, juristischen und ökonomischen Vorgaben.

 

Unter diesen Bedingungen wollte ich mein zweites Kind nicht zur Welt bringen.

Ich hatte große Angst vor einer weiteren Krankenhausgeburt.

Für mich kam nun nur mehr eine Hausgeburt in Frage.

Ich wusste mittlerweile, dass Frauen und Kinder die Geburt im Großen und Ganzen viel besser über die Bühne bringen, wenn sie in diesem sensiblen Prozess nicht unnötig gestört werden.

Und doch quälte mich immer wieder die Frage: Was, wenn ich einfach nicht gebären kann?

Aber was soll ich sagen?

Leute, ich kann gebären!

Meine zweite Geburt verlief genauso, wie ich es mir gewünscht hatte.

 

Zuhause war ich die Königin.

Alle Anwesenden haben sich an meinen Bedürfnissen orientiert.

Ich hatte die Möglichkeit, mich ganz nach meinem körperlichen Empfinden zu bewegen, konnte umhergehen, tanzen, tönen, singen.

Ich wurde nur untersucht, wenn ich ausdrücklich darum gebeten habe.

 

Gegen 22 Uhr wurden die Vorwehen, die ich seit Wochen immer wieder einmal gespürt habe, so intensiv, dass ich mir ziemlich sicher war, dass die Geburt nun tatsächlich losgehen würde.

Noch wollte ich etwas Zeit mit meinem Partner allein verbringen und mich gemeinsam mit ihm auf das neue Leben einstimmen, dass bald unsere Familie bereichern würde.

Kurz nach Mitternacht waren dann Hebamme und Doula da und ich habe mich nach dem Muttermundbefund „4 cm“ in die Badewanne zurückgezogen.

Dort hat mich mein Mann unterstützt und ich konnte mich richtig fallen lassen. Ich kann mich erinnern, dass ich sehr konzentriert und in mich gekehrt war.

Ich habe mich immer wieder selbst motiviert, jede Welle freudig begrüßt.

Kein einziges Mal kam ich an den Punkt, an dem ich mir gedacht habe, dass ich das nicht schaffen könnte.

Ich habe dem Schmerz entgegengeatmet mit dem Bewusstsein, dass mich jede einzelne Welle der Geburt ein Stück näher bringt.

Das Mitschieben mit jeder Presswehe war für mich eine ganz neue Erfahrung, etwas, das mir bei der ersten Geburt verwehrt geblieben ist.

Ganz sanft habe ich dem Druck nachgegeben und Stück für Stück hat sich das Köpfchen durch den Geburtskanal geschoben.

Nachdem die Hebamme im engen und dunklen Badezimmer das Geschehen nicht unter Kontrolle hatte, hat sie mich noch dazu gebracht, das Wasser zu verlassen und die Geburt im Wohnzimmer zu beenden. Dafür hasse ich sie noch heute 😉

Die Umstellung vom warmen Wasser auf das Gebären an Land fiel mir gar nicht leicht und es hat einige Zeit gedauert, bis ich wieder in meine Mitte und in meinen Rhythmus gekommen bin.

Nachdem ich einige Positionen ausprobiert hatte, kam mein Baby letztendlich etwa 5,5 Stunden nach Wehenbeginn am Geburtshocker zur Welt.

 

 

Unaufgeregt, unspektakulär und doch das Großartigste, das ich je erlebt hatte!

Und immer wieder:

Ich kann es! Ich kann gebären! Ich habe es geschafft!

 

P.S.: Wie hast Du Deine Geburt erlebt? Hast Du eine ähnliche Erfahrung wie Katharina gemacht? Erzähl’ mir doch davon in den Kommentaren! Möchtest auch Du uns Deine Geschichte ganz ausführlich erzählen? Dann mach mit bei der Blogserie ‘Meine Geburt’!

Willkommen auf meinem Blog!

Hallo! Ich bin Nina und Dein Birth Coach und Mama Mentor.

Auf diesem Blog wirst Du immer wieder wertvolle Beiträge über Schwangerschaft, Geburt und Mama-Sein bekommen, die Dir Mut machen sollen, Dich inspirieren sollen und Dir zeigen sollen, dass Du sehr wohl dazu in der Lage bist, selbstbestimmt zu gebären und ein erfülltes Mama-Leben zu führen.

Hier erfährst Du mehr über mich und über Dich…

Aktuell bei Geburt und Mama-Sein:

Selbstbestimmt, angstfrei und entspannt in die Geburt

In diesem kostenlosen dreiteiligen Online Workshop lernst du die wichtigsten Punkte, die eine positive Geburtserfahrung möglich machen.

'Wege aus dem Trauma' Webinar

In diesem kostenlosen Webinar erfährst du, wie du traumatische Lebenserfahrungen wie zum Beispiel eine traumatische Geburtserfahrung bearbeiten und heilen kannst.

'3 Schritte zur angstfreien, entspannten Geburt'

In diesem kostenlosen JoNi Basis Workshop erklären dir Jobina Schenk von ‘Meisterin der Geburt’ und Nina Winner von ‘Geburt und Mama-Sein’ wie du die Geburtserfahrung, die du dir wünschst, manifestieren kannst.

Finde den für dich passenden Kurs:

Online Geburtsvorbereitung mit Hypnobirthing
Online Geburtsvorbereitungskurs
Online Kurs für müde Mamas mit kleinen Kindern und großen Träumen

Der SOULMAMA Tribe

Herz- und Seelenstärkung für Mamas

 Austausch, Stärkung, Themenwochen und Expertenimpulse

Hier geht es um alle Frauenthemen, die rund um die Zeit der Schwangerschaft, die Vorbereitung auf die Geburt, die Verarbeitung der Geburtserfahrung und das Hineinwachsen in die Mama-Rolle auftauchen.

Interview mit Judith Raunig von ‘Meine Narbe’

Interview mit Judith Raunig von ‘Meine Narbe’

Die Diskussionen rund um den Kaiserschnitt sind seit jeher hitzig, sehr emotional und polarisierend – besonders auf Seiten der in der Geburtshilfe arbeitenden Menschen. Immer wieder geht es um das Thema Sicherheit, Verunsicherung, Angst, Schuld, Versagen, Macht und Wirtschaftlichkeit. Nur ganz selten kommen die Mütter zu Wort, die eine Kaiserschnitt-Geburt erlebt haben. Es wird nicht viel drüber gesprochen. Irgendwie muss es ja weiter gehen. Hauptsache das Kind ist gesund. Wie aber geht es den Kaiserschnitt-Müttern? Wie haben sie ihre Geburt erlebt? Womit haben sie zu kämpfen? Diesem Thema widmet sich der Dokumentationsfilm ‘Meine Narbe’ von Judith Raunig und Mirjam Unger. Am 25.11.2014 wird dieser zum ersten Mal auf ORFII ausgestrahlt. In bewegenden Interview-Szenen taucht die Doku ein in die Gefühlswelt der betroffenen Mütter und Väter und macht sichtbar und vor allem spürbar, was allzu oft verschwiegen bleibt. Aus aktuellem Anlass gibt es daher ein ganz besonderes Interview. Darf ich vorstellen? Judith Raunig!

Liebe Judith, erzähl’ uns ein bisschen was über Dich.

“Ich bin Klinische- und Gesundheitspsychologin, arbeite in freier Praxis und bin auf das Thema Kaiserschnitt spezialisiert. Ich berate und betreue Frauen und Paare vor oder nach einem Kaiserschnitt. Ich biete Einzelstunden und Seminare an, in denen die Frau ihre Geburt aufarbeiten kann. Weiters arbeite ich in der Prävention- ich halte Vorträge und Seminare für Hebammen und Geburtshelferinnen zum Thema Kaiserschnitt.”

Woher kam die Idee, die Dokumentation ‘Meine Narbe’ zu machen?

“Nachdem ich schon einige Zeit mit Frauen nach belastender Kaiserschnittgeburt gearbeitet hatte, habe ich bemerkt, dass sich die Themen, über die die Frauen sprachen immer wiederholten: da ging es um Enttäuschung, Schuld, Traurigkeit, Scham, Schmerzen, Minderung des Selbstwertes oder Wut. Gleichzeitig beobachtete ich die Darstellung des Kaiserschnitts in der Öffentlichkeit als »sanfte, sichere, moderne« Geburtsform. Ich hörte Aussagen von GeburtshelferInnen wo mir klar wurde, dass diese oft gar nicht wußten, wie es einer Frau einige Wochen oder Monate nach der Geburt gehen kann. Da dachte ich mir: Wie könnte ich es schaffen, diesen Leuten zu zeigen, wie es manchen Frauen geht, was sie fühlen, womit sie zu kämpfen haben und warum. Ich dachte, wenn nur diese Leute sehen und hören könnten was ich sehe und höre, dann könnte das vielleicht etwas ändern… Gleichzeitig war mir klar, dass es etliche Frauen geben musste, die durch ihren Kaiserschnitt belastet waren, die sich aber bis dato vielleicht niemandem anvertraut haben. Ich dachte mir, es könnte diese Frauen vielleicht stärken und ihnen Mut machen, wenn sie sehen würden, dass sie mit ihrer Geschichte nicht alleine sind.”

Worum geht es in der Doku?

“Es geht um Frauen und Männer die aus unterschiedlichen Gründen den Kaiserschnitt als belastende Geburt erlebt haben. Es sind sowohl Frauen mit geplantem als auch Frauen mit ungeplantem Kaiserschnitt interviewt worden. Es geht NICHT darum, den Kaiserschnitt zu verteufeln, es geht um kritisches Hinterfragen und um persönliche Erlebnisse dieser Menschen. Zusätzlich kommen Expertinnen zu Wort.”

Wie hast Du die Zeit der Entstehung von ‘Meine Narbe’ erlebt? Was hat Dich besonders herausgefordert oder was war schwierig?

“Diese Zeit war wie eine Hochschaubahnfahrt. Zuerst ganz prompte Zusagen von der Regisseurin Mirjam Unger und unserer Produktionsfirma Geyrhalter, dann eine lange Zeit der Unsicherheit ob der Film nun wirklich finanziert werden kann. Das war sehr spannend und aufregend. Die letzten Tage vor Drehbeginn waren dann noch extrem herausfordernd für mich- da ich mir nicht sicher war, ob es funktionieren wird, dass sich die Frauen vor der Kamera auch wirklich öffnen können. Du hast da ein paar Tage Zeit und in diesen muss alles im Kasten sein. Ich hab Tag und Nacht darüber nachgedacht. Nach den ersten 2 Stunden Dreh war klar: Es klappt.”

Was ist Dein persönlicher Bezug zum Thema Kaiserschnitt?

“Ich hatte bei meinem ersten Kind selbst einen Kaiserschnitt. Zum Glück wurde ich dabei sehr gut begleitet und betreut- durch meine Hebamme und meine Ärztin. Enttäuscht war ich trotzdem, ich wollte mein Kind auf natürlichem Weg zur Welt bringen.”

Was genau machst Du in Deiner Arbeit mit Kaiserschnitt-Mamas?

“Im Grunde geht es in meiner Arbeit darum, dass sich die Frauen mit ihrem Kaiserschnitt ein Stück mehr aussöhnen können. Der Kaiserschnitt ist diesen Frauen ja schon passiert, er kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Also ist der nächste Schritt, zu lernen mit dieser Herausforderung umzugehen. Es geht zum Beispiel darum, zu trauern, oder endlich einmal mit Gleichgesinnten seine Gedanken und Gefühle zu teilen. Es geht darum, herauszufinden, was am Kaiserschnitt der verletzende Punkt war, oder wie dieses Erlebnis persönlich genutzt werden kann. In der Auseinandersetzung mit dem Geburtserlebnis finden die Frauen wieder zu mehr Selbstvertrauen, Kraft, Körperbewusstsein und Lebensfreude zurück. Zusätzlich arbeite ich auch oft mit den Vätern- denn die waren meist dabei und haben auch ihr Geburtserlebnis. Und sehr häufig brauchen Paare Unterstützung dabei, den Kaiserschnitt gut besprechen zu können. So dass er im Endeffekt zusammenschweissen kann.”

Was würdest Du erstgebärenden Müttern raten?

“Ich glaube, das Wichtigste ist, angstfrei zu werden. Wenn man als Erstgebärende von Angst geleitet wird, lässt man sich schnell alles einreden. Ich würde einer Erstgebärenden raten, sich von einer Hebamme durch die Schwangerschaft und durch die Geburt begleiten zu lassen. Denn Hebammen stärken Frauen und unterstützen sie in ihren Fähigkeiten. Das ist ein nachhaltiges Konzept- eine gestärkte, selbstbewusste Mutter kann sich auch wunderbar nach der Geburt um sich selbst und ihr Kind kümmern.”

Was würdest Du Frauen raten, die sich – nach vorangegangenem Kaiserschnitt – eine Vaginalgeburt nach Kaiserschnitt wünschen?

“Wenn die Frau mit der Kaiserschnittgeburt noch nicht »ausgesöhnt« ist, wenn sie noch traurig wird, die »warum« Frage wälzt oder es ihr unangenehm ist, daran zu denken, dann würde ich ihr zuerst raten, diese Geburt aufzuarbeiten. Dann ist es möglich, frei von dieser Geschichte in die zweite Geburt zu gehen. Wenn das nicht passiert, besteht immer die Möglichkeit, dass die Frau während der zweiten Geburt von ihrer ersten Geburt »eingeholt« wird, dass sie diese dann belastet und in ihren Möglichkeiten einschränkt. Besonders wenn der Kaiserschnitt sehr belastend oder gar traumatisch war, ist das ganz wichtig. Und dann rate ich jeder dieser Frauen- auch wie den Erstgebärenden: Nimm dir eine Hebamme und such dir ein Spital aus, in dem eine vaginale Geburt nach Kaiserschnitt unterstützt wird.”

Was können Frauen tun, die ihren Kaiserschnitt als sehr traumatisch erlebt haben? Wo gibt es Hilfe?

“Frauen können sich bei mir melden oder auch bei einer Therapeutin/einem Therapeuten oder einer Psychologin, die traumatherapeutisch ausgebildet sind.”

Liebe Judith, vielen Dank für das Interview mit Dir, ich wünsche Dir alles Liebe und viel Erfolg die Premiere von ‘Meine Narbe’!

Mehr Informationen zum Film ‘Meine Narbe’ gibt es hier:

http://www.geyrhalterfilm.com/meine_narbe

https://www.facebook.com/meinenarbe

 

Und wer ORFII empfangen kann, bitte unbedingt einschalten und anschauen!

Am Dienstag, 25.1.2014 um 22:35 Uhr im Rahmen von ‘kreuz und quer’. Wiederholung läuft am Donnerstag, 27.11.2014, um 11:50 Uhr.

Judith Raunig, Wien 05.09.2012 Foto: Michele Pauty

Mehr Informationen über Judith Raunig und ihre Angebote findest Du hier:

http://www.nach-dem-kaiserschnitt.at/

Willkommen auf meinem Blog!

Hallo! Ich bin Nina und Dein Birth Coach und Mama Mentor.

Auf diesem Blog wirst Du immer wieder wertvolle Beiträge über Schwangerschaft, Geburt und Mama-Sein bekommen, die Dir Mut machen sollen, Dich inspirieren sollen und Dir zeigen sollen, dass Du sehr wohl dazu in der Lage bist, selbstbestimmt zu gebären und ein erfülltes Mama-Leben zu führen.

Hier erfährst Du mehr über mich und über Dich…

Aktuell bei Geburt und Mama-Sein:

Selbstbestimmt, angstfrei und entspannt in die Geburt

In diesem kostenlosen dreiteiligen Online Workshop lernst du die wichtigsten Punkte, die eine positive Geburtserfahrung möglich machen.

'Wege aus dem Trauma' Webinar

In diesem kostenlosen Webinar erfährst du, wie du traumatische Lebenserfahrungen wie zum Beispiel eine traumatische Geburtserfahrung bearbeiten und heilen kannst.

'3 Schritte zur angstfreien, entspannten Geburt'

In diesem kostenlosen JoNi Basis Workshop erklären dir Jobina Schenk von ‘Meisterin der Geburt’ und Nina Winner von ‘Geburt und Mama-Sein’ wie du die Geburtserfahrung, die du dir wünschst, manifestieren kannst.

Finde den für dich passenden Kurs:

Online Geburtsvorbereitung mit Hypnobirthing
Online Geburtsvorbereitungskurs
Online Kurs für müde Mamas mit kleinen Kindern und großen Träumen

Der SOULMAMA Tribe

Herz- und Seelenstärkung für Mamas

 Austausch, Stärkung, Themenwochen und Expertenimpulse

Hier geht es um alle Frauenthemen, die rund um die Zeit der Schwangerschaft, die Vorbereitung auf die Geburt, die Verarbeitung der Geburtserfahrung und das Hineinwachsen in die Mama-Rolle auftauchen.

Dem Schmerz und der Angst einen Raum geben

Dem Schmerz und der Angst einen Raum geben

Mein Interview mit Doris Moser

 

Vor allem Erstgebärende verbinden in ihrer Vorstellung Geburt mit dem Empfinden von Schmerz. Eine Geburt ist schmerzhaft, muss schmerzhaft sein – etwas, das uns schon von Kindheit an vermittelt wird.
Dass Geburt auch anders sein kann und der Umgang mit Schmerz eine sehr individuelle Sache ist, wird uns zumeist verschwiegen.
Und so plagen uns vielfältige Ängste, wenn wir an die bevorstehende Geburt denken:

Werde ich das schaffen?
Bin ich stark genug?
Was, wenn ich die Schmerzen nicht mehr ertragen kann?

An diesem Punkt springt die Medizin mit zahlreichen Helferchen ein, um der werdenden Mutter ihre Angst zu nehmen: schmerzstillende Mittel, PDA und gegebenenfalls die „schmerzfreie“ Geburt durch den Bauch.

Dass Schmerz nicht gleich Schmerz ist, dieser in Zusammenhang mit der Geburt aber durchaus auch Sinn machen kann und es außerdem zahlreiche Möglichkeiten gibt, um sich bereits in der Schwangerschaft mit diesem Thema auseinander zu setzen, zeigt uns im Gespräch mit Doris Moser die zweifache Mutter und HypnoBirthing Kursleiterin Nina Winner.

Der Kreislauf aus Angst, Anspannung und Schmerz kann durchbrochen werden und es gibt zahlreiche Erfahrungsberichte, die belegen, dass eine Geburt nicht unbedingt mit einer schmerzhaften körperlichen Erfahrung einhergehen muss. Das ist etwas, das alle Frauen erfahren sollten!

Liebe Nina, was gibt es über dich zu wissen?

Ich bin Mama von zwei Kindern, Ehefrau, Tänzerin, Bewegungsanalytikerin, HypnoBirthing Kursleiterin, BOLD Method for birth facilitator und liebe alles, was mit Yoga, Meditation und Achtsamkeit zu tun hat. Mein Herzensthema ist die Geburt, ich bin Bloggerin, Birth Visionary und Geburtsaktivistin. Ich brauche Musik in meinem Leben, hab schon mal fast alles verloren, bin harmoniebedürftig und brauche Himmel über mir und den Wind in meinen Haaren.

Ich bin in freier Praxis tätig und arbeite mit Kindern, Kinderwunschklientinnen, schwangeren Frauen, mit Müttern, die eine schwierige Geburt erlebt haben, mit müden Mamas und jeden Tag an mir selbst.

Woran denkst, du wenn du das Wort „Geburtsschmerz“ hörst?

Ich denke an Filmszenen, sterile Krankenhausgänge, Nadeln und Kabel, Magazinartikel und Onlineforendiskussionen. Genauso denke ich an ‘rite of passage’, Frauenkraft, Leben und Sterben, Über-Sich-Hinauswachsen.

Der so genannte Geburtsschmerz scheint die Geister zu scheiden: Die einen wollen ihn mit Hilfe von Medikamenten ausschalten, die anderen sehen in ihm eine Quelle der Kraft. Wie siehst du das?

Schmerz ist ein Zeichen von Anspannung, es sei denn, man ist wirklich verletzt, was man bei einem normalen Geburtsvorgang in den allermeisten Fällen ausschließen kann. Schmerz kann ein Zeichen für Angst sein. Es kann auch ein Zeichen von Erweiterung und Wachstum sein. Wir alle empfinden Schmerz auf eine ganz individuelle Art und Weise. Es hängt deutlich davon ab, was wir im Laufe unseres Lebens für Erfahrungen im Umgang mit Schmerz, schmerzvollen Erlebnissen oder intensiven Empfindungen in unserem Körper gemacht haben. Wie ist generell unser Verhältnis zu unserem Körper? Können wir seine Zeichen wahrnehmen? Respektieren wir seine Botschaften? Wie erleben wir unsere eigene innere Kraft?

Verständlicherweise erscheint es erträglicher, nichts zu spüren, als Schmerzen zu spüren. Schmerz kann aber eine sehr wichtige Botschaft unseres Körpers an uns darstellen. Er zwingt uns, hinzusehen, hin zu spüren, uns so anzunehmen, wie wir sind.

Wo Angst zu Schmerz führt und Schmerz Angst macht, da ist auch die Frage zu stellen, was uns sonst im Leben noch unheimlich, unangenehm und schmerzhaft ist.

Dem Schmerz und der Angst einen Raum zu geben – durch Meditation, Tiefenentspannung, therapeutische Unterstützung – kann im alltäglichen Leben, also auch während der Schwangerschaft, schnell Linderung verschaffen.

Unter der Geburt kann liebevolle Zuwendung des Partners, einer Doula, der Hebamme einen deutlichen Unterschied im Schmerzempfinden machen.
Was tun wir denn bei Kindern, die Schmerzen haben? Wir trösten sie, wir streicheln und küssen sie, wir umsorgen sie nach all unseren Mutterkünsten. Das Gleiche darf auch eine gebärende Frau erfahren, die Schmerzen hat.
Ich finde es auch wichtig, dass das betreuende Geburtspersonal ganz genau auf die persönlichen Bedürfnisse der Mutter schaut. Einfühlsames Fragen und liebevolle Ermutigung halte ich für wichtiger als Vaginaluntersuchungen und CTG-Schreiben.

Ist eine schmerzfreie Geburt (abgesehen von Medikamentengabe) möglich?

Natürlich ist sie möglich.

Wenn man sich andere Säugetiermamas unter der Geburt oder auch gebärende Frauen in Naturvölkern, die noch im Einklang mit der Natur leben, anschaut, so findet man schnell viele inspirierende Beispiele dafür.
Aber diese Mütter leben auch im Einklang mit ihrem Körperempfinden. Für sie bedeutet eine intensive, vielleicht auch unangenehme Körperempfindung nicht gleich Schmerz. Geburt wurde von der Natur aus so konzipiert, dass sie möglichst komplikationslos, schmerzlos und kräftesparend stattfinden kann.

Es ist meiner Meinung nach auch eine Frage der Begrifflichkeit. Im Englischen heißt schmerzfrei ‘painless’, also less pain – weniger Schmerz. Schmerzfrei wird interessanterweise mit Nichts-Spüren oder Taubheit, gleichgesetzt.

Geburt – auch eine schmerzfreie Geburt – ist und bleibt eine sehr intensive körperliche, seelische und spirituelle Erfahrung. Hier kommt schließlich ein neues Wesen auf die Welt. Hier wird eine Mutter geboren. Sie darf anstrengend und herausfordernd sein – sie muss aber nicht schmerzvoll sein.

In Zusammenhang mit „schmerzfreier Geburt“ ist immer wieder von HypnoBirthing die Rede. Wobei handelt es sich bei dieser Methode genau? Und warum kann sie hilfreich sein, um die Geburt möglichst entspannt zu erleben?

HypnoBirthing ist ein Vorbereitungsprogramm zur Geburt, das, von Mary Mongan entwickelt, mit Selbsthypnose, Tiefenentspannung, Atmungen, Affirmationen und Visualisierungen arbeitet. Es geht darum, ein positives inneres Bild von Geburt herzustellen.

Im HypnoBirthing Kurs lernen die Eltern, was wirklich bei der Geburt geschieht (Entmythisierung) und sie begreifen, wie sich Angst auf den Geburtsverlauf auswirkt. Was die Angst und den Schmerz betrifft, spricht HypnoBirthing vom Angst-Spannungs-Schmerz-Syndrom. Dieser Begriff stammt ursprünglich vom englischen Gynäkologen Dr. Grantly Dick-Read („Mutter werden ohne Schmerz“).

HypnoBirthing nimmt sich die Vorzüge der Selbsthypnose, um die positiven Bilder tief im Unterbewusstsein zu verankern, um Ängste zu lösen und um die Denkweise zu verändern. Die Eltern lernen, welchen Einfluss die Gedanken und die Sprache auf den Körper haben (psycho-physische Reaktion).

Die drei HypnoBirthing Atemtechniken helfen dabei, auf der Körperebene optimal mit den Geburtswellen mitzusurfen.

Der Partner bekommt eine zentrale Rolle im Geburtsgeschehen, die Mentor, Fürsprecher und Beschützer für die Mutter sein kann.

Ziel ist es, die Endorphin-Ausschüttung so weit anzukurbeln, schließlich sind Endorphine 200 mal stärker als Morphium, so dass sich die Muskeln immer weiter entspannen können und sich die Mutter immer tiefer in ihren Körper und zu ihrem Baby hin versenken kann.
Je entspannter die Mutter ist, umso leichter kann sich der Muttermund öffnen. Die Muskeln sind weich und erlauben dem Baby so, in die optimale Position für die Geburt zu gelangen.

Mir persönlich ist es in den Kursen aber auch besonders wichtig, auf Selbstbestimmung und Mündigkeit der Eltern hinzuarbeiten. Das Besprechen der Geburtswunschliste und das Stärken des Selbstbewusstseins gehört also genauso in den Kurs.

Ist eine schmerzfreie Geburt das Ziel aller Dinge (oder geht es vielleicht darum, der Geburt selbstbestimmt, entspannt und angstfrei zu begegnen und dadurch auch einen anderen Zugang zum Schmerzthema zu erlangen)?

Jede Frau hat ihre ganz eigene Vision für die Geburt.

Es ist wertfrei, ob sie nun gerne eine schmerzfreie oder gar orgiastische Geburt erleben will.
Aber sicher hat es mit dem Zugang zu tun, den man zum Schmerzthema finden kann.
Es besteht der Irrglaube, dass eine Geburt mit PDA oder durch den Kaiserschnitt schmerzfrei wäre. Das stimmt so nicht. Auch hier kommen viele unangenehme Begleiterscheinungen dazu, besonders in den Wochen nach der Geburt.

Auch wenn das Ziel nicht direkt eine schmerzfreie Geburt, sondern eine selbstbestimmte, entspannte und angstfreie Geburt ist, so kann es durchaus passieren, dass man eine schmerzfreie Geburt erlebt. Es macht einen großen Unterschied, in welcher Umgebung man sich auf den eigenen Schmerz einlassen kann und welchen Raum dieser bekommt.

Wie hast du deine eigenen Geburten (in Bezug auf Schmerz) erlebt?

Ich habe beide meine Kinder zuhause im Schlafzimmer auf die Welt gebracht.
Ich hatte die liebevolle Unterstützung meines Mannes, einer sehr engen Freundin und zweier Hebammen.

Meine erste Geburt war eine schnelle, sehr intensive und sehr schmerzhafte Geburt. Ich fühlte mich völlig außer Kontrolle, hilflos und der Ur-Gewalt meines eigenen Körpers komplett ausgeliefert.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich unter der Geburt dachte, warum ich mich bloß auf diese blöde Idee eingelassen hatte und warum mir nie jemand gesagt hat, dass es so stark weh tun würde. Ich war froh, dass ich zuhause war und mich in sicherer Umgebung und Privatsphäre mit mir selbst auseinandersetzen konnte.
Aber ich war völlig überwältigt von meiner eigenen Kraft. Sie ist wie ein wildes Pferd mit mir durchgegangen.

Meine zweite Geburt war entspannt, kraftvoll, fokussiert, anstrengend und schmerzfrei.
Die Eröffnungsphase lief ruhig, entspannt und sehr konzentriert ab.
Ich wendete die HypnoBirthing-Techniken an und fokussierte mich auf meine Atmung und das Loslassen aller Muskeln. Mein Körper konnte so ganz das tun, wozu er gemacht war.
In der Geburtsphase ging es sehr sportlich zu, weil meine Tochter ein Sternengucker war (also mit dem Gesicht nach oben) und ich meinen Körper in die für sie beste Position bringen musste. Aber in der intensiven körperlichen Betätigung fühlte ich mich zuhause. Ich wusste, wie stark mein Körper ist.
Es war sehr anstrengend, aber ich hatte keine Schmerzen. Es war herrlich!

Ich brauchte die erste Geburtserfahrung, um die zweite erleben zu können.
Ich denke, dass jede Geburt, die wir erfahren dürfen, eine Chance ist, etwas über uns selbst zu lernen, über uns selbst hinauszuwachsen, unsere eigene Kraft zu spüren.

Nicht unbedingt eine körperliche, muskuläre Kraft, sondern unsere innere Stärke.

Wenn wir der Gefahr unerträglicher Schmerzen entgehen wollen, nehmen wir uns auch die Chance, uns selbst in dieser Ur-kraft zu erfahren.

Was würdest du Frauen raten, die solche Angst vor der Geburt und ihren körperlichen Herausforderungen haben, dass sie schon im Vorfeld auf PDA und/oder Kaiserschnitt setzen?

Wir alle haben ja einen bestimmten Lebensrucksack zum Tragen und verschiedene Lebensthemen zum Bearbeiten. Jede von uns hat eine ganz eigene Geschichte und eigene Angstthemen.
Niemals sollten wir eine Frau dafür verurteilen, wenn sie ihr Kind durch einen Wunschkaiserschnitt zur Welt bringen möchte. Wir kennen ihre Geschichte nicht. Wir wissen nicht, mit welchen Themen sie kämpft.

Ich denke, dass eine intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten und Handlungsmustern nicht nur für die Geburt sondern besonders im alltäglichen Leben von Vorteil sein kann.
Unsere Kinder sind oft unsere besten Lehrer und es kann sein, dass sie uns jeden Tag an unsere Grenzen führen, ob nun als Baby, als Dreijährige oder als Teenager. Hier kann es immer helfen, mit sich ins Reine zu kommen.

Ich persönlich empfehle alles, was auf körperlicher und seelischer Ebene helfen kann. Eine Auseinandersetzung mit dem Körper über die Bewegung – ob nun Yoga, Tanz oder Schwimmen (je nachdem, was gut tut und wo man sich zuhause fühlt) – schult das positive Verhältnis zum eigenen Körper, schärft den Instinkt, macht den Körper stark und geschmeidig, stärkt das Selbstbewusstsein und hilft bei der Ausschüttung von Glückshormonen.
Auch tiefgehende Behandlungsmethoden auf der Körper-Seelen-Ebene wie Shiatsu, Osteopathie, Kinesiologie oder Cranio-Sacraltherapie aber auch Achtsamkeitstechniken und Meditation können Frauen bei der Angstbewältigung helfen. Auf psychischer Ebene halte ich persönlich viel von Methoden, die auch das im Körper und Unterbewusstsein gespeicherte Wissen mit in Betracht ziehen, so wie z.B. die Hypnotherapie, Traumatherapie nach Dr. Gallo, EFT (Emotional Freedom Technique) und die Bewegungsanalyse.

Es heißt, dass die Art und Weise, wie wir leben, auch die Art und Weise ist, wie wir gebären. Das zu hören, mag sehr unangenehm sein. Für uns alle.
In welchen anderen Bereichen des Lebens lassen wir über uns bestimmen?
Wo lassen wir noch zu, dass unsere Grenzen überschritten werden?
Wo sagen wir noch nicht genau, was wir wollen?
Was wollen wir noch nicht spüren?

Wir alle haben die Dunkelheit in uns. Ich kenne keinen Menschen, der angstfrei ist, es geht also um das Durchleuchten dieser Dunkelheit.
Jede Angst bietet uns die Möglichkeit zur Veränderung.

Alleine geht es oft nur sehr schwer. Ich würde also jeder Frau raten, die große Angst vor der Geburt hat, sich Hilfe zu holen und auf allen Ebenen ihre Angst zu umarmen.

Hast du sonstige Anregungen oder Gedanken, die du in diesem Zusammenhang noch anbringen möchtest?

Das Leben ist lebensgefährlich und wirkliche Sicherheit wird es nie geben.
Das macht Angst. Wir alle stehen irgendwann vor dem Ende, vor dem Sterben. Geburt ist wie das Sterben, nur in die andere Richtung.
Wir sollten mit Ehrfurcht und Respekt mit dieser Erfahrung umgehen.

Im Zeitalter der allumfassenden Versicherung und dem stetig steigenden Bedürfnis danach wird der Umgang mit Geburt und Sterben jedoch zunehmend unerträglich. Das zeigt die steigende Zahl der verängstigten Frauen und der Kaiserschnittrate.

Aus der vermeintlichen Versicherung wird zunehmend eine Verunsicherung, die auf Kosten der Mütter, der Väter, der Babys geht. Was wir aber nicht wissen, was auch nicht erforscht ist, ist, wie sich die Art und Weise, wie wir geboren werden und die steigende Zahl der Interventionen, auf unsere Gesundheit und die der folgenden Generationen auswirken wird.

Dieses Thema wird in dem neuen Dokumentarfilm ‘Microbirth’ behandelt. Die Filmemacher Toni Harman und Alex Wakeford (2012 brachten sie ‘Freedom For Birth’ raus) schauen sich das Thema Geburt quasi unter dem Mikroskop an. Weltweite Premiere findet ab dem 20.09.2014 statt. Informationen über eine Filmvorstellung in Wien wird es hier auf meiner Homepage geben.”

Das Interview führte Mag.a Doris Moser
Kultur- und Sozialanthropologin, Geburtsbegleiterin und zweifache Mama
info@rotemondin.com
www.rotemondin.com

Willkommen auf meinem Blog!

Hallo! Ich bin Nina

Hier findest du wertvolle Beiträge rund um die Themen Spiritualität, Weiblichkeit und Frau-Sein, Heilung und Seelenwachstum, die dir Mut machen, dich inspirieren und Saiten in dir zum Klingen bringen sollen.

Kostenloses Webinar "Angstfrei in die Geburt"

Sei bei meinem Webinar dabei und lerne die 3 wesentlichen Faktoren für eine positive Geburtserfahrung!

Geburt – der schmerzhafteste Tag Deines Lebens?

Was, wenn nicht?

 

Ich gebe Dir Schritt für Schritt die Techniken an die Hand, um eine selbstbestimmte, entspannte und freudvolle Geburt zu erleben.

Mit Hypnobirthing, nach der Mongan Methode

Online Geburtsvorbereitung mit Hypnobirthing
Click here to subscribe