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Die eigene Geschichte neu schreiben – eine heilende Hausgeburt

Die eigene Geschichte neu schreiben – eine heilende Hausgeburt

Wie Lara ihr eigenes Geburtstrauma als Baby durch die Geburt ihrer Tochter lösen und heilen konnte.

Gastartikel von Lara, einer Löwenmama

Heilung kann auch herausfordernd sein, weil man sich einen völlig neuen Weg erschließen muss.

Ich durfte Lara in ihrer Schwangerschaft begleiten, ihre Geschichte kennenlernen und ihr ein Stück weit bei ihrer Reise zu ihrer Löwenmama-Kraft zuschauen. Ihre größte Herausforderung war hierbei sicher die Überwindung ihrer eigenen Geburtserfahrung als Baby, in der sie als Notkaiserschnitt zur Welt gekommen war. Ihre behindernden Gedanken- und Glaubensmuster und Ängste stammten aus dieser frühen Erfahrung. Sie widmete sich mit viel Mut, Weisheit, Einfühlsamkeit und Durchhaltevermögen diesem Prozess und konnte ihre Geschichte wirklich neu schreiben.

In ihrem Geburtsbericht erzählt sie, wie sie sich auch unter der Geburt ihre eigenen Themen noch einmal anschauen und über sich selbst hinauswachsen durfte. Durch die liebevolle Begleitung ihres Partners und die einfühlsame und respektvolle Unterstützung ihrer Hebamme war es ihr möglich, im Rahmen einer Hausgeburt diesen dunklen Themen genügend Raum und Zeit zu geben.

Es war eine wahre Heldinnen-Reise, in der so einigen ‘Drachen’ die Köpfe abschlagen durfte.

Das Endergebnis: die Geburt von Laras Tochter Maya war eine Heilung durch die weibliche Linie – von der Gegenwart in die Vergangenheit bis in die Zukunft. 

Laras heilende Hausgeburt
Jetzt sind schon 8 Wochen vergangen, seit unsere Tochter auf die Welt gekommen ist, und für mich ist es nun der passende Zeitpunkt meinen Geburtsbericht zu schreiben…

Ich muss etwas ausholen und zu meiner eigenen Geburt zurückgehen, die alles andere als gut lief.

Nachdem ich mich am errechneten Termin nicht auf den Weg machte und auch die Tage danach keinerlei Anstalten machte, den Bauch zu verlassen, obwohl meine Mama vom Treppensteigen bis zum Geburtscoctail alles versucht hatte, wurde meine Geburt schlussendlich eingeleitet.

Da ich offensichtlich noch nicht bereit war und die Umstände wenig entspannend waren (der Arzt war z.B. noch beim Golfspielen und kam ewig nicht ins KH…) kam es irgendwann zum Geburtsstillstand, meine Herztöne wurden schlechter und so wurde ich unter Vollnarkose meiner Mama aus dem Bauch geholt.

Die erste Zeit war sie von der Narkose so “neben der Spur”, dass an Bonding etc. natürlich nicht zu denken war…

Zurück zu meiner eigenen Schwangerschaft und Geburt meiner Tochter:
Bereits vor meiner Schwangerschaft bin ich auf Youtube über Videos von natürlichen, selbstbestimmten Geburten gestolpert und wusste sofort: so sollte meine Geburt auch aussehen!

Ich war beeindruckt von den ruhig atmenden Frauen und der vorherrschenden Stimmung von Harmonie und Liebe, am liebsten hätte ich wohl gleich eine Geburt erlebt.
Es vergingen ein paar Monate und kaum hatten wir beschlossen, dass es für uns der passende Zeitpunkt war, um Eltern zu werden, nistete sich auch schon ein kleiner Bauchbewohner ein.

Die Schwangerschaft verlief traumhaft, wir suchten uns recht früh eine Hebamme und meldeten uns zum Hypnobirthing Kurs (bei Nina Winner, mit der wir einen ganz zauberhaften Geburtsvorbereitungskurs erleben durften, der uns das nötige Wissen und ganz viel gutes Gefühl für eine Hausgeburt mitgab!) an, denn für uns war klar: dieses Kind wird zuhause geboren!

An Tag 38+3, bzw. in der Nacht auf 38+4  tat sich dann was, ich wurde in der Nacht wach und hatte Wellen, die mich nicht mehr schlafen ließen.

Am Vormittag kam meine Hebamme zum vereinbarten Akupunkturtermin, da waren die Wellen kaum spürbar. Sie sagte mir, dass ich vor der Geburt bestimmt noch mal gut schlafen würde, damit ich dann genug Kraft hätte… und genau so war es.
38+5 riss mittags meine Fruchtblase ein, ich verlor einen guten Schwung Fruchtwasser, sonst passierte nichts.

Ich machte es mir dann auf der Couch bequem und wartete erst mal ab, war aber noch recht entspannt und sicher, dass es in den nächsten Stunden irgendwann losgehen würde.

Abends legte ich mich mit dem Gedanken, nochmal Kraft zu sammeln, ins Bett und hatte nach einer halben Stunde Schlaf wohl genug Kraft, denn ich hatte  Wellen.
Ich wartete 2-3 Wellen ab, dann weckte ich meinen Freund, der mit mir gemeinsam durch die Wellen, die mich nicht mehr liegen ließen, ging.

In den Pausen scherzten wir, kuschelten oder schnauften einfach durch.

Nachdem die Abstände kurzer wurden und die Wellen regelmäßiger, telefonierten wir mit unserer Hebamme, die dann auch zwischen 5 und 6 Uhr morgens (ich weiß es nicht genau, ich weiß nicht mal, wie das Wetter am Geburts-Tag war, und das obwohl ich auch mal am Fenster saß 😉 ) kam.

Wir berichteten ihr kurz von der Nacht und sie untersuchte meinen Muttermund, welcher bei 1,5-2cm war.

Ich bekam ein paar Akupunkturnadeln gesetzt und mein Freund ging nochmal ins Bett.

Die Abstände zwischen den Wellen wurden wieder schwächer und ich nahm ein Bad.

Als ich mir in der Badwanne dachte “jetzt hätte ich Christian gerne wieder an meiner Seite” hab ich wohl so intensiv an ihn gedacht, dass es ihn im Bett aufschreckte und er kurz darauf im Bad erschien…

Wir arbeiteten weiter am Muttermund… die Wellen nahmen wieder zu, jedoch spürte ich sie in etwa in der Nierengegend und nichts deutete darauf hin, dass es “nach unten” ging.

Laras Hausgeburt
Als der Muttermund am Vormittag immer noch bei 2, vielleicht 2,5cm war beschlossen wir mit unserer Hebamme, dass sie ein paar Termine wahrnehmen und später wieder zu uns kommen würde.

Bis ca 14 Uhr atmete ich mich durch meine Wellen, wechselte zwischen Badewanne, Wohnzimmer und WC hin und her, nahm verschiedene Positionen ein und es ging, gefühlt, nicht wirklich viel weiter.

Ich war müde, es war anstrengend, und ich wollte, dass sich endlich etwas tut!

Also setzte ich mich auf meinen Gymnastikball und hopste entschlossen darauf auf und ab, sagte meinem Baby immer wieder „jetzt rutsch runter“, „mach dich auf den Weg“, und endlich hatte ich das Gefühl, dass die Wellen sich änderten, dass mehr „Schub“ nach unten da war, was auch die Intensität der Wellen veränderte.

Um das zu verarbeiten, ging ich erst mal bei geschätzten 100 Grad duschen, zog mir was Frisches an und aß ein bisschen Obst.

Meine Laune war schlagartig richtig gut, ich war erleichtert zu spüren, dass sich etwas an der Art der Wellen geändert hatte.

Ich stellte mir weiterhin immer wieder eine sich öffnende Blüte dar um den Muttermund beim Öffnen zu unterstützen.

Und als um 18 Uhr die Hebamme wieder kam, hatte ich, ja man glaubt es kaum, ca 3-4 cm! Ich hatte eigentlich nicht wirklich etwas anderes erwartet, und doch gehofft, dass es mehr wäre.

Ich war wirklich schon erschöpft und hätte wirklich Lust auf Schlaf gehabt.

Um die Wellen besser aushalten zu können, gingen mein Freund und ich gemeinsam in die Dusche (die Wellen waren nie schmerzhaft-jedoch einfach sehr intensiv und kräftezehrend). Der Arme musste meine Duschtemperatur von ca 100 Grad aushalten und mir in den Wellenpausen das Wasser mit dem Duschkopf über den Rücken laufen lassen, während der Wellen wollte ich kein Wasser.

Das war der „Tiefpunkt“ der Geburt. Ich wusste nicht, was ich noch machen sollte: ich atmete, ich visualisierte, ich hatte das Gefühl mit jeder Welle mitzugehen und sie anzunehmen, und trotzdem ging es so zäh voran!

Ich hoffte, dass die Hebamme oder mein Freund mir irgendetwas sagen würde, dass es endlich weiter geht, als ich ihnen sagte, dass ich nicht mehr weiter weiß. Doch es kam nichts. Die Hebamme sagte, dass sie, wenn ich ins KH gehen will, mich natürlich hinbringen würde, mein Freund erklärte mir, dass ich es entscheiden könne, wie ich weiter mache.

Für mich war klar: auch im KH muss das Kind auf die Welt kommen, ein Kaiserschnitt oder Schmerzmittel (mit denen es in meiner Vorstellung ja noch langsamer voran gehen würde, außerdem hatte ich keine Schmerzen, ich war einfach erschöpft!) kamen nicht in Frage und SO in ein Auto zu steigen konnte ich mir auch nicht vorstellen, NEIN! unser Kind sollte zuhause kommen.

Die Hebamme gab mir etwas Bedenkzeit, mein Freund versuchte mich mit „stell dir eine sich öffnende Blüte vor“, was ihm einen Hagel von Beschimpfungen bescherte (was glaubte er eigentlich, was ich schon den ganzen Tag tat!?) noch besser zu unterstützen.
Doch ich musste wohl an diesen Punkt kommen, denn mit diesem „Tiefpunkt“ habe ich glaub ich auch die Lösung gefunden.

Es gibt diesen Punkt, an dem man nicht weiter weiß, an dem einem auch keiner weiter helfen kann, an dem man keine Ahnung hat, was jetzt kommt oder was man machen soll.

Im Gepräch mit Nina über die Geburt wurde klar. hier ist die Verbindung zu meiner eigenen Geburtserfahrung, ich bekam „die Lösung“ für eine natürliche Geburt nicht mit. Bei meiner eigenen Geburt kam der Punkt an dem es nicht weiter ging, der Geburtsstillstand, und dann wurde ich geholt. Das war also der Moment, an dem ich einen neuen Weg einschlagen konnte, indem ich an diesem „Tiefpunkt“ ankam, und von dort weg einen anderen Weg ging.
Der andere Weg ging so weiter: Ich wusste, dass ich alles getan hatte, um den Geburtsverlauf zu unterstützen, und es hatte „so wenig“ gebracht. Ich beschloss, es einfach noch irgendwie mitzumachen, denn es war mir klar, dass das Kind ja irgendwann einfach kommen muss, und ich hatte auch keine Energie mehr um „aktiv“ etwas zu tun. Ich sagte mir, dass ich es einfach irgendwie durchstehen muss und dass mein Körper und mein Baby nichts machen, was nicht möglich ist.

Meinem Baby ging es übrigens immer, sowohl zwischen den Wellen als auch während den Wellen, bestens. Der Herzschlag änderte sich nicht und war durchgehend im mittleren „Normalbereich“.
Ich kniete also in unserer Badewanne am Boden, ließ mir brühheißes Wasser über den Rücken laufen, hielt mir selbst mein Steißbein bei jeder Welle von innen weg um den Druck auszuhalten.

Zum Glück war ich zuhause! All das wäre im Krankenhaus, abgesehen davon dass seit dem Blasenriss schon über 24h vergangen waren, so wahrscheinlich nicht möglich gewesen. Und mein Neokortex war durch all das so „inaktiv“, dass ich weder sagen konnte, wie spät es in etwa war, noch ob ich wach war oder geschlafen habe. Ich habe mich dadurch und durch meine Atmung einfach vollkommen „weggebeamt“.

Und das war meine Lösung!

Um 20 Uhr, zurück im Schlafzimmer, war der Muttermund ca bei 5cm und eeendlich ging die Fruchtblase ganz auf, da ich mich in der Dusche aber so wohl gefühlt hatte ging ich nochmal in die Badewanne, aus der mich die Hebamme um ca. 21:30 Uhr heraus gebeten hat, damit ich mich etwas mehr bewege.

Das schien eine gute Idee gewesen zu sein, denn um 21:50 Uhr war, man glaubt es kaum, der Muttermund endlich verstrichen.

Ich dürfte mich die letzten Stunden beim heißen Duschen so überhitzt haben, dass ich nun unbedingt eiskalte Handtücher haben wollte, in die ich mich ganz einwickelte und auf die ich mich stellte.

Die restlichen Wellen veratmete ich im Schlafzimmer, mein Freund unterstützte mich, wie schon die ganze Zeit, super dabei und half mir immer wieder beim Aufstehen, Hinknien usw., da ich einfach aus eigener Kraft kaum mehr hoch kam.

Trotzdem wusste ich: jetzt ist der Weg frei! Und das gab mir für die letzten Wellen noch einmal richtig Kraft.

Es dauerte nicht mehr lange bis ich merkte, dass der Kopf den Muttermund passierte. Unsere Hebamme und mein Freund bewunderten freudig die dunklen Haare unseres Kindes, welche schon zu sehen waren. Und mit nur einer Welle rutschte unsere Tochter mit dem Kopf aus dem Geburtskanal, drehte sich spürbar auf die Seite und: war eine halbe Stunde nach Verstreichen des Muttermundes geboren!

Ich werde die kraftvolle Energie, die ich in diesem Moment gespürt habe, bestimmt niemals vergessen!

Und, was soll ich sagen: ich bekam die Geburt, die ich mir gewünscht hatte. Ich wollte nie eine „Sturzgeburt“, sondern genug Zeit, um die Geburt als intensives, schönes Erlebnis kennenzulernen, und hatte mir gewünscht, dass es auch nicht zu ewig dauern würde (ok das könnte man vielleicht etwas anders interpretieren, aber das Universum hielt es so für richtig).

Und genau das bekam ich!

24h Zeit, die Geburt zu erleben, immer so, dass ich es gut aushalten konnte, intensiv genug, um meine Grenzen kennen zu lernen und so sehr in die Tiefe gehend, sodass ich daraus wachsen konnte.

Willkommen auf meinem Blog!

Hallo! Ich bin Nina und Dein Birth Coach und Mama Mentor.

Auf diesem Blog wirst Du immer wieder wertvolle Beiträge über Schwangerschaft, Geburt und Mama-Sein bekommen, die Dir Mut machen sollen, Dich inspirieren sollen und Dir zeigen sollen, dass Du sehr wohl dazu in der Lage bist, selbstbestimmt zu gebären und ein erfülltes Mama-Leben zu führen.

Hier erfährst Du mehr über mich und über Dich…

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Hier geht es um alle Frauenthemen, die rund um die Zeit der Schwangerschaft, die Vorbereitung auf die Geburt, die Verarbeitung der Geburtserfahrung und das Hineinwachsen in die Mama-Rolle auftauchen.

Stillen.

Stillen.

Wie du die natürliche Ernährung deines Babys – nach der Trennung eurer Nabelschnur – mit dem Stillen fortsetzt.

Von Tabea Laue – Mama Baby Vision

Wenn ich heute mit sehr bewusst lebenden Schwangeren spreche, dann geht es vor allem darum, sich auf die natürliche Geburt vorzubereiten.

Diese Natürlichkeit erlebt die ganze Schwangerschaft über immer wieder Dämpfer von außen, wenn Begleiter und Vertraute nicht das gleiche Zutrauen in die Geburtskraft haben, wie du.

Gerade deshalb ist es sehr spürbar und erlebbar: es ist gut, wenn du deine Schwangerschaft selbst in die Hand nimmst. Sorgfältig auswählst, wer dich begleiten darf. Und: es ist gut, dass es immer mehr Begleiterinnen gibt, die dich zu deiner eigenen Kraft hinführen – völlig ohne Dogmatismus zu verbreiten.

Während dieses Bewusstsein für die Vorbereitung wächst, tritt die Frage nach „der Zeit danach” immer mehr in den Hintergrund. Dort hin, wo sie bei vielen ist.

Und wir sprechen auch wenig darüber. Am deutlichsten wahrgenommen habe ich das in der Zeit, als ich noch in der Klinik gearbeitet habe. Dort ist in den ersten Lebenstagen eine ganze Reihe von Untersuchungen vorgesehen. Viele Eltern waren richtiggehend überrascht und mit der Wahl der für sie richtigen Entscheidung stark gefordert.

Ganz ähnliches zeigt sich für den Beginn der Stillzeit.

Dabei kann deine Haltung von „Klar will ich stillen – wenn es klappt.” bis hin zu „Das klappt dann schon” in den verschiedensten Nuancen reichen.

Als ich Nina’s Blog vor 2 Jahren gerade frisch kennengelernt hatte, fand ich mich stark wieder in dem Artikel, in dem sie über „Selbstbestimmung” geschrieben hat. Diese Form der Selbstbestimmung für dich selbst zu finden – das spürst du gerade vielleicht besonders in deiner Schwangerschaft – ist oftmals eine Herausforderung. Sie braucht ein paar Schritte, die wir gehen dürfen, um hineinzuwachsen.

Den Weg in die Selbstbestimmung in der Stillzeit zu gehen, heißt auch, dass du dich sicher fühlen musst gut für dein Kind sorgen zu können. Das ist Teil einer sorgfältigen Vorbereitung auf die Stillzeit, zu deren Beginn du dich wirklich auf dich verlassen kannst. Weil das ein Prozess ist, den du am Besten selbst durchläufst – und sinnvoller Weise noch während du schwanger bist 😉 – möchte ich einen anderen Schritt mit dir gehen.

Das Wissen, welches über das Stillen verbreitet wird, ist teils gefärbt von alten Ansichten, schiefgelaufenen Still-Erfahrungen und bewussten Falschinterpretationen von Forschungsergebnissen. Ja – da gehören auch industrielle Interessen dazu. So kommt es zu diesen 6 sehr häufigen Fragen, wenn das Baby geboren ist.

 

Die 6 häufigsten Fragen am Stillbeginn

#1 – Trinkt mein Baby genug?

In den ersten Tagen nach der Geburt, ist erhält dein Baby das Kolostrum – so wird die erste Milch genannt. Sie scheint wenig zu sein!? Doch: sie ist perfekt auf den Wechsel von der Dauerernährung durch die Nabelschnur hin zur portionsweisen Ernährung durch das Stillen geeignet. Dein Baby selbst wird die Menge vorgeben, die es trinken mag. Meldet sich dein Baby nur selten oder ist es schläfrig? Dann kannst du ihm helfen, indem du einige Tropfen des wertvollen Goldes mit der Hand auf einen Löffel entleerst und ihm in den Mund träufelst. Nach einer Geburt ganz ohne Medikamente wird das nur selten notwendig sein – waren Medikamente im Spiel, kannst du dein Baby so beim Ankommen unterstützen. Oder eben, wenn es dir schläfrig erscheint. Sollte dein Baby eine Schlafpause von mehr als 4 Stunden einlegen, ist das eine gute Möglichkeit ihm Energie zuzuführen. Gleichzeitig wird dabei die Ausscheidung vom Kindspech angeregt. Das ist sehr sinnvoll, damit dein Baby einen zusätzlichen Schutz vor einer Gelbsucht bekommt, die es unnötig müde machen würde. Ob dein Baby in den nächsten Tagen genügend Milch erhält, verrät dir das Gewicht deines Babys. Es ist die verlässlichste Methode einmal täglich zu wiegen, so lange, bis dein Baby anfängt zuzunehmen. Danach alle 2 Tage, bis das Geburtsgewicht nach 10-14 Tagen wieder erreicht ist. Wenn du das Gefühl hast im perfekten Einklang zu leben kann es sein, dass du diese Maßnahme hinderlich und überflüssig empfindest. Aus der Begleitung der Mamas in meinen Beratungen kann ich dir nur rückmelden, dass diese kleine Maßnahme mir hilft gut einzuschätzen, ob es wirklich notwendig ist zuzufüttern oder ob es viel bessere Handlungsmöglichkeiten gibt.

#2 – Habe ich genug Milch?

Deine Milch entsteht im Rhythmus des Stillens. So lange deine Plazenta im Kontakt mit deinem Körper ist, wird deine Milchbildung weitestgehend (nicht ganz) zurückgehalten. Durch das Saugen beim ersten Stillen, löst sich auch die Plazenta besser. In diesem Einklang funktioniert dein Körper beim Stillen. Die Menge der Milch die produziert wird, bestimmt dein Baby, durch die Häufigkeit und die Menge der gestillten Milch. So lange du häufig stillst und dein Hormonhaushalt gut funktioniert, kann dein Körper die perfekte Menge Milch produzieren. Dazu gibt es immer wieder Phasen der Anpassung, in denen dein Baby möglicherweise unersättlichscheint. Jeden Tag wird es Phasen des Clusterstillens geben. Und in Entwicklungsschüben darüber hinaus auch Clusterstill-Tage.

#3 – In welchen Abständen darf ich Stillen?

Zur Zeit der Industriealisierung war die Arbeitskraft der Frauen sehr wichtig. Ein Baby, das zu häufig Stillen wollte, war daher hinderlich. Alle 4 Stunden durften die Babys da nur Stillen. Noch heute sind die Stillmythen von damals im Umlauf, die behaupten es käme zu Bauchweh bei den Babys, wenn neue Milch auf alte Milch kommt. Obwohl das schon lange Zeit bekannt ist, gab es neue Stillabstände. 3 Stunden. 2 Stunden. Alles unter dem gleichen Angst-Machenden Label, dass dein Baby sonst Bauchweh bekommen würde. Doch überleg mal – wann bekommst du eher Bauchweh?

  • Wenn du eine halbe Stunde nach dem Essen noch Appetit auf ein Dessert bekommst?
  • Wenn du eine halbe Stunde nachdem du ein Glas Milch (vorausgesetzt du verträgst diese überhaupt) getrunken hast, ein weiteres Glas Milch trinkst?
  • Wenn du deinen Hunger ignorieren musst, weil du nichts zu essen bekommst und der Hunger immer größer wird?

Du siehst hoffentlich die gleiche, klare Antwort wie ich? Dein Baby darf so häufig Stillen wie es möchte. Zu erwarten sind etwa 8-12 Mahlzeiten in 24 Stunden – es können aber durchaus auch mehr werden. Gerade so, wie der Hunger eben leitet.

#4 – Wie zeigt mir mein Baby, dass es gestillt werden will?

Kleine Babys wachen sehr häufig auf, wenn sie Stillen möchten. Das kann ein langsames Aufwachen sein oder ein rasend schnelles Aufwachen. Wenn dein Baby häufig schreit, ehe du es stillst, kannst du es nächstes Mal noch einmal genau beobachten. Vielleicht fallen dir bereits feine Zeichen auf, die dir zeigen, dass es bald soweit sein dürfte. Typische Zeichen, dass sich ein Stillhunger anbahnt sind:

  • Das Schlafen deines Babys bekommt eine gewisse Unruhe
  • Dein Baby ist wach und öffnet „suchend” den Mund
  • Dein Baby schiebt sich sein Fäustchen in den Mund oder saugt am Daumen
  • Dein Baby ist quengelig und du hörst dabei den Laut „Neh”
  • Dein Baby liegt auf dir und sucht sich selber deine Brustwarze

Wenn sich solche feinen Zeichen nicht bemerken haben lassen und dein Baby bereits weint, dann kann es hilfreich sein es erst für einen Mini-Moment zu beruhigen. In diesem Moment kannst du dann zügig anlegen. Am leichtesten ist das, wenn das Beruhigen eine vertraute Person übernimmt, während du dich „stillbereit” positionierst, um in dem kurzen „Beruhigt-Moment” gleich mit dem Anlegen beginnen zu können.

#5 – Welche Stillposition ist die Beste?

In unseren Breitengraden müssen wir alles kategorisieren und mit Namen bezeichnen 😉 – Eine gute Stillposition ist letztlich jede Position in der DU dich wohl fühlst und es schaffst dein Baby an deine Brust zu lassen. Am besten ohne Akrobatik. Die am weitesten verbreitete Stillposition ist bei uns die Wiegeposition. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass sie am Anfang genauso herausfordernd ist, wie alle anderen. Aber keine Sorge – die Lernkurve ist steil und bald werdet ihr die Stillpositionen gefunden haben, die euch in den verschiedenen Lebenslagen am praktischsten erscheinen. Wichtig ist dabei, dass dein Baby seine Vorderseite zu dir ausrichtet. Das wird gerne „Bauch-an-Bauch” genannt. Also dass der Babybauch zu deinem Körper hin zeigt. Dein Baby soll bequem in seiner Mittellinie liegen können, ohne sich zu verdrehen. Es hilft deinem Baby viel von deiner Brust zu erfassen, wenn es sich ein klitzekleinesbisschen nach deiner Brust strecken muss. Das ist der Fall, wenn die Mamillenspitze ungefähr auf Höhe des Stupsnäschens ist, ehe ihr mit dem Anlegen beginnt.

#6 – Wann brauche ich denn Stillhilfe?

Sollte es beim Stillen dazu kommen, dass du dich unwohl oder unbeholfen fühlst, kannst du dir bereits Stillhilfe an die Seite holen. Das kann deine Hebamme sein, wenn sie sich gut mit dem Stillen auskennt, oder eine Stillberaterin. Wichtig ist, dass du dich verstanden fühlst und bald nach der Beratung eine deutliche und positive Veränderung spürst. Bist du durch eine Stillberatung eher verunsichert, frag lieber noch einmal nach, ob du alles richtig verstanden hast oder ob es Missverständnisse gab. Bleibt dein flaues Gefühl, kann es sein, dass einfach noch nicht die richtige Beraterin an deiner Seite war – es lohnt sich eine weitere Meinung einzuholen, damit es mit dem Stillen bald einfach sein wird. Sobald es um medizinische Fragen im Zusammenhang mit dem Stillen geht, wenn du dich mit Verletzungen oder Schmerzen herumplagst oder dein Baby nicht genügend Milch zu kriegen scheint, bist du bei einer IBCLC-Stillberaterin am Besten aufgehoben. Wir haben alle einen medizinischen Grundberuf und eine Weiterbildung, die wir alle 5 Jahre nachhaltig auffrischen – so kann es auch mit dem Stillen klappen, wenn es einmal so scheint als hätte sich alles gegen eure Stillzeit verschworen.

Fazit. Nimm deine Stillzeit selbst in die Hand!

Ebenso wie bei einem Geburtsplan, darf es natürlich auch für die Stillzeit Pläne und B-Pläne geben.

Das Wunderbare ist, wenn du mit deinem Baby achtsam in die Stillzeit startest, kannst du etwaige Probleme erkennen, wenn sie keimen.

Anders als bei der Geburt können Entscheidungen gut beraten und durchdacht getroffen werden. Selbst für das blödeste Stillproblem gibt es „vorübergehende” und „langfristige” Lösungen. Die allermeisten Stillprobleme entstehen aus der Situation heraus. Sie sind nicht „angeboren”!

Deine innere Stimme für die Stillzeit sensibel zu machen, ist Teil meines Online-Stillvorbereitungskurses. Darin lernst du welche inneren und äußeren Stimmen dich aktuell führen. Welche Erfahrungen dich prägen. Du lernst, wie dein Baby in der ersten Zeit „tickt”. Und du erforscht, was du selbst brauchst, um deinem Baby bei seinem Start im Leben außerhalb deines Bauches zu helfen.

Du bist diejenige, die es wunderbar nährt, während dein Baby gerade in deinem Bauch wächst und gedeiht. Du bist auch diejenige, die wunderbar dafür geschaffen ist, dein Baby nach der Geburt zu stillen. Unsere Wege dorthin, verlaufen allerdings unterschiedlich. Manchmal ist das Glück uns hold und es liegen nur wenige Stolpersteine herum. Die Magie des Schicksals lässt uns dennoch nie um die nächste Ecke blicken. Also kannst du nun alles dafür tun, um noch einmal inne zu halten. Dich zu stärken. Damit dein Wissen, deine Kraft, deine Vision und dein Fokus dich über die Geburt hinaus in die Stillzeit hinein begleiten. Alles Liebe für dich und dein Baby, ~Tabea

Tabea Laue

Tabea Laue

Mama-Baby-Vision

Tabea über ihre Arbeit:

“Ich begleite werdende Mamas in der Vorbereitung auf das Stillen und ihr Baby und helfe bei Stillproblemen.

In der Beratung und Begleitung kommen Aspekte wie Stillen, Tragen, Babykommunikation, Babypflege, Windelfrei und Selbstfürsorge zum Tragen.

Im Blog schreibe ich darüber, wie du dich gut auf deine Geburt und die darauf folgende Zeit mit Baby vorbereitest und vertrauenswürdige Begleiter wählst”

Willkommen auf meinem Blog!

Hallo! Ich bin Nina und Dein Birth Coach und Mama Mentor.

Auf diesem Blog wirst Du immer wieder wertvolle Beiträge über Schwangerschaft, Geburt und Mama-Sein bekommen, die Dir Mut machen sollen, Dich inspirieren sollen und Dir zeigen sollen, dass Du sehr wohl dazu in der Lage bist, selbstbestimmt zu gebären und ein erfülltes Mama-Leben zu führen.

Hier erfährst Du mehr über mich und über Dich…

Aktuell bei Geburt und Mama-Sein:

Selbstbestimmt, angstfrei und entspannt in die Geburt

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'Wege aus dem Trauma' Webinar

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'3 Schritte zur angstfreien, entspannten Geburt'

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Der SOULMAMA Tribe

Herz- und Seelenstärkung für Mamas

 Austausch, Stärkung, Themenwochen und Expertenimpulse

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Die überwachte Frau – “Macht über Frauenkörper”

Die überwachte Frau – “Macht über Frauenkörper”

Wie Frauen in ihrer Selbstermächtigung gehemmt werden – ein Interview mit Autorin Doris Moser über ihr Buch ‘Der überwachte Bauch’

 

 

Liebe Doris, erzähl’ doch bitte zu Beginn, warum Du dieses Buch geschrieben hast? Wie kam es, dass Du das System der Schwangerenvorsorge in Frage gestellt hast?

Es waren vor allem persönliche Erfahrungen, die mich dazu gebracht haben, die gängige Form der Schwangerenvorsorge zu hinterfragen.

Wenn ich an meine Schwangerschaften zurückdenke, dann erinnere ich mich vor allem an unzählige Arztbesuche, Laborüberweisungen, Aufenthalte in der gynäkologischen Abteilung des Geburtskrankenhauses.

Wie die meisten Menschen, habe ich das auch nicht in Frage gestellt, bin brav zu jeder Untersuchung gegangen und hab den Mutter-Kind-Pass wie einen kleinen Schatz gehütet. Schließlich wollte ich doch nur das Beste für mein Kind und das wird doch wohl der regelmäßige Check beim Fachmann sein, oder?

Alle machen das so.

Während meiner zweiten Schwangerschaft haben mich dann erste leise Zweifel beschlichen. Damals wollte ich viele Dinge nicht mehr so einfach hinnehmen, war informierter als bei der ersten Schwangerschaft – und bin deshalb immer wieder mit meiner damaligen Frauenärztin aneinandergeraten.

Da wurde mir dann bewusst, dass es bei diesem ganzen Arztmarathon in Wahrheit gar nicht um mich oder mein Kind geht.

Da ging es plötzlich um Macht, Kontrolle und Hierarchie. Und ich hab den Druck ganz deutlich gespürt, den Vater Staat da auf uns werdende Mütter ausübt. Da hat sich dann Widerstand in mir geregt. Ich hatte das Gefühl, dass da irgendetwas nicht ganz stimmig ist.

Wie kann es sein, dass erwachsene Frauen derart entmündigt werden?

Ihnen wird nicht zugetraut, sich eigenverantwortlich um ihren Gesundheitszustand zu kümmern, was beispielsweise für Diabetiker selbstverständlich ist. Von schwangeren Frauen erwartet man, dass sie für die einfachsten Tätigkeiten wie Wiegen, Blutdruckmessen oder den Teststreifen in den Urin zu tauchen in die Arztpraxis pilgern, um sich dort von Profis dabei helfen zu lassen.

Das ist doch verrückt!

Hinzu kommt, dass ich herausgefunden habe, dass es im internationalen Vergleich für die Schwangerenvorsorge gar keine einheitlichen Richtlinien gibt. Hier wird häufig und viel kontrolliert, gemessen, überwacht und begutachtet, dort sind die Vorgaben viel freier und es wird weit weniger untersucht – allerdings bei gleichen Ergebnissen.

Mehr Untersuchungen bedeuten demnach nicht zwangsläufig besserer Gesundheit für Mutter und Kind. Ein weiterer Punkt, der mich sehr nachdenklich gestimmt hat, ist die Tatsache, dass die werdenden Eltern von der Medizin als dumm verkauft werden. Der Mutter-Kind-Pass wird gerne als Erfolgsgeschichte dargestellt: Weil Vater Staat so nett war und den Mutter-Kind-Pass eingeführt hat, ist die Mütter- und Säuglingssterblichkeit gesunken. Ja, sie ist gesunken. Allerdings wird vergessen zu erwähnen, dass bereits lange vor Einführung des Mutter-Kind-Passes die Sterblichkeitsraten rapide gesunken sind. Nicht die medizinische Überwachung ist also der ausschlaggebende Grund für die verbesserten Sterblichkeitsraten, sondern anderer Faktoren wie verbesserte Hygienebedingungen sowie bessere soziale und ökonomische Gegebenheiten sind dafür (mit-)verantwortlich.

Hier wird also mit falschen Karten gespielt und die werdenden Mütter werden bewusst nicht aufgeklärt.

 

Welche Themenschwerpunkte behandelt das Buch konkret und wie kann es schwangeren Frauen dabei helfen, ihren eigenen Weg zu finden?

Ich habe dieses Buch geschrieben, weil ich der Meinung bin, dass jede schwangere Frau, die sich mit dem System der medizinischen Schwangerenvorsorge konfrontiert sieht, auch die grundlegenden Informationen dahinter erhalten sollte.

Informierte Frauen sind vielleicht unbequeme „Patientinnen“, aber sie sind auch fähig, eigenverantwortliche Entscheidungen für sich und ihre (ungeborenen) Kinder zu treffen. In der Interaktion Arzt/Ärztin und „Patientin“ muss das Ungleichgewicht beseitigt werden.

Hier sollten sich zwei Menschen auf Augenhöhe begegnen und nicht, wie es aktuell meist der Fall ist, eine unsichere und orientierungslose Frau, die sich einem allwissenden und tonangebenden Profi ausliefert.

Diese Möglichkeit will ich den Frauen geben. Das Buch ist daher so aufgebaut, dass die Leserin einen Einblick in die Hintergründe des Mutter-Kind-Passes bekommt.

Wie und warum kam es zu dessen Einführung und mit welchem Ziel? Wurden diese Ziele erreicht? Welche Änderungen im Mutter-Kind-Pass sind in Zukunft geplant?

Dann geht es natürlich ganz konkret um den Inhalt des Mutter-Kind-Passes: Welche Untersuchungen sind wann vorgesehen? Welchen Sinn haben diese Untersuchungen? Gibt es womöglich sogar Maßnahmen, die das Wohl von Mutter und Kind gefährden? Worauf kann eventuell verzichtet werden?

Ein internationaler Vergleich der Schwangerenvorsorgeprogramme zeigt nicht unerhebliche Differenzen zwischen den einzelnen Ländern auf. Außerdem beschäftige ich mich mit der Risikoorientierung in der ärztlichen Schwangerenvorsorge und hinterfrage die Sinnhaftigkeit dieser Form der medizinischen Überwachung.

Letztendlich macht das ja etwas mit einer Frau, wenn sie – obwohl sie nicht krank ist – ständig zum Arzt beordert wird.

Da geht es dann auch um Macht über Frauenkörper.

Was im Buch auch kritisch beleuchtet wird, ist die Tatsache, dass Österreich das einzige mir bekannte Land ist, in dem die ärztliche Überwachung des weiblichen Körpers derart durch staatlichen Druck gefördert wird. Hier wird der Nachweis der ärztlichen Untersuchung direkt an die Ausbezahlung einer finanziellen Leistung (Kinderbetreuungsgeld) geknüpft.

Hinzu kommt, dass die Schwangeren keine Wahl haben, ob sie die Mutter-Kind-Pass-Vorsorgeuntersuchungen bei einer Hebamme oder einer Ärztin/einem Arzt durchführen lassen wollen – wie das in vielen anderen Ländern üblich ist. Österreichischen Frauen bleibt nur der Gang in die Arztpraxis.

Dabei wären Hebammen von Berufswegen die idealen Ansprechpartnerinnen für werdende Mütter. Sie könnten eine Schwangerenfürsorge leisten, die sich mütterzentriert und hebammengeleitet an den tatsächlichen Bedürfnissen der Frauen orientiert, deren Stärken fördert und im Bedarfsfall in ärztliche Betreuung überweist.

So würden nur die Frauen ärztliche betreut und überwacht werden, die tatsächlich Bedarf an dieser kostspieligen Form der Schwangerenvorsorge haben. Alle anderen Frauen wären mit der Hebammenbetreuung gut beraten. Ein Kapitel, in dem Hebammen und auch Mütter von ihren ganz persönlichen Erfahrungen berichten, rundet das Buch ab.

 

Welche Hindernisse haben werdende Mütter heutzutage zu überwinden auf dem Weg zu einer selbstbestimmten und positiven Geburtserfahrung?

Ich glaube ganz ehrlich, dass es den Frauen nicht leicht gemacht wird, selbstbestimmt zu gebären.

Wir alle sind in einem Medizinsystem sozialisiert, das Schwangerschaft und Geburt als krankhafte Prozesse definiert. Das steckt in uns allen drin. Das wird auch von der Gesellschaft so transportiert. Wir sehen das im Fernsehen, im Kino. Wir hören davon in unserem Freundeskreis. Die wenigsten von uns haben positive Bilder von Geburten im Kopf, wenn wir selbst zum ersten Mal schwanger sind.

Diese kulturell geprägten Vorstellungen im eigenen Kopf müssen erst einmal überwunden werden, um überhaupt die Möglichkeit denken zu könne, dass meine Geburt schön, positiv, selbstbestimmt sein könnte. Habe ich erstmal die Schranken im eigenen Denken überwunden, dann ist der Weg zur positiven Geburtserfahrung zwar immer noch nicht frei, aber der Blick weitet sich.

Den Schwangeren stehen abseits der ausgetretenen Trampelpfade zwischen Arztpraxis und Kreißsaal viele Möglichkeiten offen. Eine Frau muss einfach sehr genau wissen, was sie will und worauf sie eher verzichten möchte, um Alternativen geboten zu bekommen.

Ich hab das Gefühl, es geht dabei ganz stark um Selbstermächtigung.

Denn die Gesellschaft scheint keinen besonders großen Wert darauf zu legen, dass Frauen gestärkt und kraftvoll aus ihren Geburtserfahrungen kommen.

Hinzu kommt, dass Leistungen abseits des ärztlichen Angebotes (zumindest teilweise) privat finanziert werden müssen. Das betrifft beispielsweise eine hebammenbetreute Schwangerenvorsorge, die Finanzierung der Hausgeburt oder aber auch der Wochenbettbetreuung durch eine Hebamme. Für einkommensschwache Haushalte kann das ein großes Hindernis auf dem Weg zur positiven Geburtserfahrung sein.

 

Gibt es Deiner Meinung nach einen Zusammenhang zwischen der Qualität und Tiefe der Schwangerenvorsorge und der Vorbereitung auf die Geburt und der dann folgenden Geburtserfahrung?

Ja, unbedingt! Im Moment ist es doch so, dass schwangere Frauen in ständiger Angst vor unzureichenden Untersuchungsergebnissen leben. Es wird ständig überwacht und kontrolliert, auffällige Befunde sind (obwohl sie sich im Nachhinein oft als falsch oder belanglos herausstellen) keine Seltenheit.

Bei den Schwangeren entsteht da ganz leicht ein Gefühl der Angst. Zweifel machen sich breit.

Die Schwangerschaft ist heute keine Zeit der guten Hoffnung mehr, sondern ein Spießrutenlauf von Arztbefund zu Arztbefund. Der Fokus liegt im Auffinden von sogenannten Risikofaktoren. Das Pathologische liegt im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Dass das die Frauen nicht unbedingt in ihre Kraft führt, ist logisch.

Eine Schwangerenvorsorge, die die Gesundheit der Frauen und Kinder ins Zentrum rücken würde, wäre als Vorbereitung auf eine selbstbestimmte Geburt wesentlich hilfreicher.

Es ist doch so, dass ich, wenn ich mich während der gesamten Schwangerschaft als hilfloses und krankhaftes Wesen wahrnehme, das nicht in der Lage ist, das Kind im Inneren des Körpers eigenständig wachsen und gedeihen zu lassen und für diesen Vorgang medizinische Überwachung und Unterstützung braucht, bei der Geburt dann nicht plötzlich Heldinnenkräfte entwickeln werde.

Die ärztlich überwachte Schwangerschaft zwingt uns in eine Situation, in der wir es als normal wahrnehmen, dass sogenannte Experten und Expertinnen über uns und unseren Körper, über unsere ungeborenen Kinder urteilen und darüber bestimmen, was gut für uns ist.

Das führt dazu, dass Frauen zunehmend das Gefühl haben, von einer männerdominierten Apparatemedizin abhängig zu sein, wodurch sie bestmöglich auf eine interventionsreiche und schmerzhafte Geburt vorbereitet werden, die sie ohne medizinische Hilfe nicht bewältigen können. Und dann kommen eben diese Ärzte/Ärztinnen, die den Frauen zuvor die Kompetenzen, was ihren Körper und ihre Schwangerschaft betrifft, abgesprochen haben und „retten“ die armen, gebärunfähigen Frauen aus ihrer misslichen Lage.
Hebammenbetreuung während der Schwangerschaft?

Das ist heute leider eher die Ausnahme, obwohl wir inzwischen wissen, dass eine bedürfnisorientierte und frauenzentrierte Begleitung in der Schwangerschaft bereits den Grundstein für eine positive und kraftvolle Geburtserfahrung legt. Auf dem Sektor der Geburtsvorbereitung tut sich aber einiges, um diese Lücke zu füllen. Gute Kurse zur Vorbereitung auf die Geburt können eine Stütze sein, um Frauen in ihre Kraft zu führen und glückliche Geburten möglich werden zu lassen.

 

Vielen Müttern wird Verantwortungslosigkeit vorgeworfen, wenn sie selbstbestimmt ihren eigenen Weg durch Schwangerschaft und Geburt gehen, also wenn sie z.B. eine Hausgeburt planen, einige oder alle Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen ablehnen oder sich sogar auf eine Alleingeburt vorbereiten. Wie siehst Du den Spannungsbereich zwischen Selbstverantwortung und Sicherheit, zwischen Selbstermächtigung und dem Wunsch nach Absicherung?

Das schließt sich nicht gegenseitig aus. Selbst Verantwortung zu tragen, bedeutet ja nicht, sich oder das Kind zwangsläufig in Gefahr zu bringen.

Selbstverantwortung ist nicht verantwortungslos. Ich nehme sie nur selbst in die Hand und übergebe sie nicht einer fremden Person. Wobei nicht ausgeschlossen ist, dass ich mir Hilfe oder Unterstützung von außen hole, wenn ich das Bedürfnis danach habe.

Ich habe das Gefühl, dass gerade Frauen, die sehr kritisch sind und sich abseits der Normen bewegen, besonders verantwortungsvoll agieren. Sie tragen die Verantwortung selbst und sind sich dessen auch bewusst. Das ist der eine Aspekt.

Der andere Aspekt ist, dass die „Sicherheit“ von der wir hier sprechen, ja nur eine scheinbare Sicherheit ist. Brav jede Untersuchung durchführen zu lassen, bedeutet nicht automatisch, dass ich mir dadurch irgendeine Art von Sicherheit für ein gesundes Baby oder einen problemlosen Schwangerschaftsverlauf erkauft habe. Das wird aber leider oft vergessen.

Da wird die Kontrolle und Überwachung mit Sicherheit gleichgesetzt. Die gibt es aber einfach nicht. Schwangerschaft und Geburt sind Lebensbereiche für die es einfach keine Garantie gibt. Auch die ständige ärztliche Kontrolle kann daran nichts ändern.

Aber wenn eine Frau das Bedürfnis hat, sich permanent überwachen zu lassen und ihr das ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, dann ist es ihr gutes Recht, diese Dienste auch in Anspruch zu nehmen. Es gibt eben beides: Frauen, die sich sicher und geborgen fühlen, wenn sie sich auf ihren eigenen Instinkt verlassen und die sich von den ständigen Untersuchungen gestresst und verunsichert fühlen, und Frauen, die genau diese Bestätigung von außen brauchen, um sich sicher und gut zu fühlen. Beides hat seine Berechtigung.

 

Meinst Du, dass es ein Interesse daran gibt, Frauen in ihrer Kraft und Selbstbestimmung zu behindern? Und warum ist das Thema Schwangerschaft und Geburt eigentlich im modernen Feminismus so wenig vertreten?

Es gibt da dieses chinesische Sprichwort:

„Wenn schlafende Frauen erwachen, werden sich Berge bewegen!“

Frauen sind kraftvolle und mächtige Wesen. Wir tragen das Potenzial in uns, die Welt zu verändern. Jeden Tag.

Es ist jede/r selbst dazu aufgerufen, sich darüber Gedanken zu machen, wer oder was ein Interesse daran haben könnte, dass Frauen weiterschlafen und ihr Potenzial nicht zur Entfaltung bringen.
Zu deiner zweiten Frage: Der Feminismus hat meines Erachtens ein Problem mit schwangeren und gebärenden Frauen, weil diese deutlich auf etwas hinweisen, was Feministinnen gerne verdrängen: Mann und Frau sind (körperlich) nicht gleich! Gleichwertig, ja.

Aber dann kommen diese Frauen und machen etwas ganz Absurdes: Sie lassen Leben in ihren Bäuchen wachsen! Sie gebären Kinder! Sie nähren diese Kinder an ihrem Busen!

Das passt nicht mit dem Bild der gleichgestellten Karrierefrau zusammen, die sich an männlichen Rollenbildern orientiert, um in dieser männerdominierten Welt ganz nach oben zu kommen und erfolgreich zu sein.

Und ganz ehrlich: Ich hab nicht das Gefühl, dass Frauen besonders solidarisch sind. Da wird die eine dafür kritisiert, dass sie sich „alten Rollenbildern“ unterwirft (auch wenn sie das vielleicht gerne und aus freien Stücken macht), die andere wird schief angeschaut, weil sie von ihrem Kind mit Wunschkaiserschnitt entbunden wurde und es nach wenigen Monaten in der Krippe abliefert. Auch das ist nämlich Selbstbestimmung!

 

Was magst Du den schwangeren Mamas raten, die bereit sind, die Hindernisse zu überwinden, um eine selbstbestimmte Schwangerschaft und Geburt zu erleben?

Informiert euch, sucht Gleichgesinnte und Menschen, die euch in euren Plänen und Wünschen unterstützen.

Sucht euch eine Hebamme.

Habt Mut auch gegen den Strom zu schwimmen.

Vertraut eurer Intuition und hört auf das Kind in eurem Bauch.

Wenn schlafende Frauen erwachen, bewegen sich Berge

Doris Moser

Autorin

Doris Moser ist Medizinanthropologin, Autorin und zweifache Mutter. Ihr Buch „Schwangerschaft schafft Heldinnenkraft“ stärkt die Eigenverantwortlichkeit der Frauen, in „Der überwachte Bauch“ nimmt sie die gängige ärztliche Schwangerenvorsorge kritisch unter die Lupe und deckt Lücken auf.

Willkommen auf meinem Blog!

Hallo! Ich bin Nina und Dein Birth Coach und Mama Mentor.

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Dein Schwangerschaftskalender

Dein Schwangerschaftskalender

Von Patricia Bargenda – the birth journey

Als Kind liebte ich Adventskalender.

Aber da Weihnachten ja leider viel zu selten ist, gab es bei mir Kalender dieser Art (zwar leider ohne Schokolade) auch vor Ostern, vor meinem Geburtstag oder vor anderen großen Ereignissen.

Vor Augen zu haben wie ein lang ersehnter Tag immer näher rückt, macht einfach Spaß.
Als Nina mich vor einigen Wochen fragte, ob ich Lust hätte bei ihrem Adventskalender dabei zu sein, musste ich also nicht lange überlegen, welcher Art mein Türchen für euch sein wird.

Ein ganz besonderer Schwangerschaftskalender für Dich!

 

Hier kannst Du Dir den Schwangerschaftskalender direkt in Deine Inbox schicken lassen!

Alles Liebe,
Patricia

Patricia Bargenda

Patricia Bargenda

the birth journey

Hallo, ich bin Patricia!

Ich bin 31 Jahre alt und nun schon seit 7 Jahren verheiratet. Außerdem bin ich Mama von drei wundervollen Kindern.

Zu ihnen gehören Anton (fast 6 Jahre alt) und die Zwillinge Felix und Sophie (fast 2 Jahre alt).

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Ich kann sagen, nichts hat mich so sehr verändert und mich mehr wachsen lassen als die Ankunft dieser kleinen Seelen in meinem Leben. Ich werde dir mit Sicherheit in den kommenden Ausgaben mehr über meine Erfahrungen als Schwangere, Gebärende und Mama erzählen.

the birth journey - ein Online Magazin

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Mit 4 Geburtsreisen vom Kaiserschnitt zur Hausgeburt

Mit 4 Geburtsreisen vom Kaiserschnitt zur Hausgeburt

Habt Mut liebe Mamis!

 

 

Lilli erzählt ihre Geschichte(n)

Meiner ersten Geburt Ende 2007 habe ich sehr gelassen entgegengesehen.

Ich bin Yogatrainerin und fing mit Beginn meiner Schwangerschaft an, mich intensiv mit Schwangeren Yoga zu beschäftigen.

Ich war in einem herkömmlichen Geburtsvorbereitungskurs bei einer renomierten Hebamme und habe mit meinem Mann auch einen Wochenend-Intensiv-Paarkurs gemacht, wo es mehr um Kaiserschnitt ging, oder zumindest ist das Thema bei mir hängen geblieben.

Gegen Ende meiner Schwangerschaft machte ich im gewählten Krankenhaus Akkupunktur.

Mein Zugang war recht offen, auch dahingehend, dass die Kaiserschnittrate im gewählten Krankenhaus über 50% war – wegen der vielen Wunschkaiserschnitte.

Meine Meinung war, dass, wenn ich dort dann mit den Wehen ankomme, werden die mir schon sagen, was ich machen soll.

Ich hatte mir vorgenommen keine PDA zu nehmen.  Ich habe auch das Revers vorab unterschrieben, dass ich keine Wehenförderer wolle, war aber generell viel zu wenig informiert, auch mit meinem Mann habe ich mich darüber zu wenig ausgetauscht.

Etwas Angst hatte ich, weil meine Gynäkologin, die ich gerne mag, etwas über meinen starken Beckenboden sagte und auch sonst geisterten mir diverse Geburtsgeschichten im Kopf herum.

Das Ergebnis war:  7 Stunden aushaltbarer Wehen, aber „nur“ 2 cm Öffnung, Wehenförderung durch Tropf, PDA und Notkaiserschnitt. Fehlendes Bonding, Stillschwierigkeiten, Keine Euphorie.

Ich hatte danach das Gefühl, versagt zu haben und bin erst nach und nach darauf gekommen, was alles hätte anders laufen können.

Als Vorbereitung zu meiner zweiten Schwangerschaft Mitte 2010 habe ich mir 1.) meine Narbe entstören lassen und ging 2.) zur Hypnose zu einer Bekannten von mir, die auch Gynäkologin ist, um unter Tiefenentspannung unter anderem den Geburtsweg durchzugehen und 3.) habe ich mir meine eigene Hebamme gesucht.

Auch ihre Vertretung habe ich bei einem Termin kennen gelernt.

Beim Krankenhaustermin in der 38. Woche hat der Arzt dort sehr negativ über Spontangeburt nach Kaiserschnitt gesprochen. Es kamen Sätze zu meinem Mann wie: “Ich würde das meiner Frau nicht antun….” und “Wenn ich Dienst habe, gebe ich ihnen 4 Stunden Zeit…”

Meine Hebamme (damals eigentlich die Vertretung) sagte danach zu mir: „Wir werden kein Risiko eingehen, aber ich traue dir das zu!“

Das Ergebnis: Zu mir nach Hause kam die Vertretung meiner eigentlichen Hebamme, die war genau richtig für mich. Wir blieben ca 4 Stunden zu Hause, nachdem sie eingetroffen war, dann haben wir uns zusammen gepackt, sind ins Krankenhaus gefahren und nach 1 Stunde im Krankenhaus war mein Baby geboren.

Mit meinem Einverständnis hat die Hebamme die Fruchtblase geöffnet.

Leider hatte wirklich besagter Arzt Dienst und hat es sich nicht nehmen lassen, mir vor der letzten Wehe einen Dammschnitt zu verpassen, da mein Sohn etwas größer und schwerer war, als der erste.

Laut Nachbesprechung mit der Hebamme, war das ihrer Meinung nach nicht notwenig.

Gestärkt durch meine tolle Leistung (ich fühlte mich wie Super-Woman) habe ich dem Artzt, der beim Nähen seines Dammschnittes vor sich hingestänkert hat, mit einem Satz meine Meinung gesagt: „Jetzt reißen sie sich zusammen, stellen sie sich vor ich bin ihre eigene Frau und SO nähen sie das jetzt!“

… und genau das tat er dann. Ich war so glücklich und gleichzeitig so sauer mit diesem Arzt, dass er mir dieses unglaubliche Erlebnis nehmen wollte. Auch habe ich gemerkt, wie die Hypnose durchgekommen ist und ich ganz ich war, bei diesem außergewöhnlichen Erlebnis.

In meiner dritte Schwangerschaft habe ich mich in einem anderen Krankenhaus angemeldet, als bei den ersten beiden Geburten, weil wir in der Zwischenzeit umgezogen waren.

Ich habe wieder meine Hebamme von der letzten Geburt gebeten mir zu helfen und wir planten dieses Mal eine Hausgeburt.

Mit meiner Bekannten, der Gynäkologin, bei der ich mich mit Hypnose vorbereitete, habe ich mich einige Male nach den Terminen gewundert, warum nicht mehr Schwangere Hypnose als Geburtsvorbereitung machen.

Ich habe dann im Internet gesucht und habe HypnoBirthing gefunden.

Die Ausbildung dazu habe ich 8 Wochen vor der Geburt Mitte 2013 absolviert.

Ich habe der Geburt sehr entspannt entgegen gesehen.

Die Termine im neuen Krankenhaus am Ende der Schwangerschaft habe ich zwar wahrgenommen, aber dort behandelte man mich bereits als erfahrene Gebärende 😉

Das Ergebnis: 3 Tage lang hatte ich schon Senkungs-Wellen (beim Hypnobirthing nennt man die Wehen Wellen) – so wie bei den vorangegangenen zwei Schwangerschaften.

Am zweiten Tag kam meine Mama, die uns helfen und die zwei Kinder betreuen würde.

Am dritten Tag ging ich Abends um 23h ins Bett und wachte um 1h nachts auf. Ich hatte das Gefühl, dass die Fruchtblase aufgegangen war. Also ging ich auf die Toilette und weckte meinen Mann, der die Abstände messen wollte.

Ich sagte ihm knapp, dass er die Hebamme anrufen und nix messen soll.

Ich ging in die Badewanne, die Hebamme kam um 2.15h und um 3h in der Früh war unser Baby geschlüpft.

Unser Dritter war wieder etwas größer und schwerer als der zweite. Ich bin auch gerissen, das musste danach genäht werden von der Hebamme (ich musste zum Glück nicht ins Krankenhaus).

Die Hebamme meinte, das könnte vom Schnitt kommen, den der Artzt bei der zweiten Geburt gemacht hatte…. wer weiss.

Trotzdem – Ich fühlte mich großartig und dachte sofort nach der Geburt – wenn Gebären so ist, dann können noch 10 kommen. Ich hab den Satz wohl laut ausgeprochen, mein Mann schaute etwas geschockt – haha!

Die Nachwehen (das kannte ich bis dato gar nicht) waren sehr unangenehm und schmerzhafter als die eigentliche Geburt.

Die Narbe am Damm war nicht angenehm, hat 2 Wochen lang gezwickt. Meine Hebamme hat mich aber gut unterstützt.

Beim Stillen gab es Anfangsschwierigkeiten (wie beim ersten Baby auch), nach ein paar Wochen bekam ich Gefäßverengung der Brustwarzen immer nach dem Stillen oder auch zwischendurch, wobei mir keiner helfen konnte (trotz Cranio mit Baby, Ernährungstipps, Schüssler-Magnesium).

Nur meine Bekannte, die Hypnose-Gyn hat mir mit Homöopathie etwas helfen können. Im Endeffekt gingen die Schmerzen erst weg, als ich nach 12 Monaten abstillte.

Nach dieser wunderbaren Geburtserfahrung habe ich dann selbst mit dem Unterrichten der HypnoBirthing Methode begonnen.

Als Vorbereitung zu meiner vierten Geburt Mitte 2015 habe ich mit meinem Mann bei Nina noch einen HypnoBirthing Auffrischungs-Kurs gemacht, speziell mit meinen/unseren Themen.

Meine Themen waren: Krampfadern, Nachwehen, Stillprobleme, Dammriss.

Es ist doch etwas anderes einen Kurs zu halten, als zuzuhören und zu entspannen und sich bewusst Zeit zu nehmen für die eigene Schwangerschaft und das vierte Baby im Bauch, wenn da schon 3 Andere herumwuseln.

In der Geburtsvorbereitung habe ich diesmal weniger Untersuchungen gemacht, den Zuckerbelastungstest ausgelassen und gleich zu Beginn mich bei „meiner“ Hebamme angemeldet, die inzwischen auch in einem Krankenhaus angestellt war und meine Betreuung nur übernommen hat, weil wir uns schon kannten.

Ich habe mich auch im Krankenhaus meiner Hebamme (am anderen Ende der Stadt) angemeldet, um auch dieses Haus einmal zu sehen, weil ich wusste, dass es das einzige in der Stadt war, wo noch Steißlagen-Geburten ermöglicht wurden.

Wir planten allerdings wieder eine Hausgeburt und haben uns diesmal auch einen Geburtspool geleistet.

Ich habe einige Bücher gelesen z.b. von Ina May Gaskin und was über Wassergeburten.

Ergebnis – Um 4h wachte ich auf (zum ersten Mal kam eines unserer Kinder unter Tags, die 3 davor waren um 2h bis 3h in der Früh geboren), weckte meinen Mann, rief um 5h selbst meine Mama an (die 2 Stunden Fahrt vor sich hatte) und meine Hebamme (die 1h brauchte).

Die Hebamme, die gerade aus dem Nachtdienst kam, meinte auch, dass es „was wird“.

Wir schickten sie noch mal zum Schlafen in einen Nebenraum bei uns, nachdem sie mich mit meinem Einverständnis kurz vaginal untersuchte.

Ich hatte das Gefühl, dass der Muttermund so ca. 5 cm offen war und meine Hebamme bestätigte mir dies.

Dann meinte sie, jetzt wird sie nicht mehr untersuchen, da ich eh alles selbst spüre.

Nachdem meine Mama ankam, brachte mein Mann die Kinder in den Kindergarten. Nur unser Ältester hatte schulfrei und konnte dadurch zu Hause die Geburt miterleben. Wenn auch nicht immer im selben Raum, war er gleich danach bei uns. Ich fand das einen guten Abschluss, nachdem er damals ein Kaiserschnitt war, hat er jetzt gut mitbekommen, wie normal und entspannt eine Geburt sein kann – ich glaube, das ist gut für sein Unterbewusstsein.

Um 8 Uhr ging ich in den Geburtspool und mein Mann hat die Hebamme geweckt.

Um 10 Uhr wurde unser vierter und größter Sohn (4,3kg, 36 cm Kopfumfang, 52 cm groß) ins Wasser geboren.

Diese Geburt war sehr selbstbestimmt, zwischen den Wellen hatte ich ganz klare Momente, wir haben gescherzt und geredet auch noch kurz vor dem Schlüpfen.

Ich hab mit meinen Händen selber untersucht und gespürt. Alles war körperlich ganz klar, wo gerade was geschieht.

Auch diesmal musste ich genäht werden, der Riss war wieder eine Stufe 2, aber nach dem Nähen waren überhaupt keine Probleme damit, ich konnte sogar gleich darauf sitzen. Die Nachwehen waren harmlos. Ich habe diesmal auch Tipps von Kolleginnen bekommen und ganz was arges gemacht – so sagen mein Mann und ich dazu immer 😉 : Ich hab von der Hebamme vorbereitet ins Himbeerjoghurt gemixt ganz kleine Stückchen Plazenta gegessen – einfach runter geschluckt, 3 Tage lang… und seither schwöre ich darauf.  Und ich habe mir auch Globuli machen lassen.

Unser Kleiner ist jetzt 4 Monate alt und wieder gab’s ein kurzes Thema mit dem anfänglichen zu wenig Zunehmen, aber mittlerweile ist er mit kleinen Speckröllchen geziert ein vollgestilltes Happy-Baby. Meine anderen Themen haben sich irgendwie alle positiv gelöst – obwohl nicht immer auf dem von mir erwartetem direkten Weg.

Abschließende Gedanken:

Mein Mann war mir bei allen Geburten eine wunderbare Stütze. Wenn er anders gestrickt wäre – und ich ihn dann sicher nicht weniger lieben würde – hätte ich mir meine beste Freundin gewünscht. Ich brauchte einfach einen unterstützenden Geburts-Flüsterer an der Seite, der mich gut kennt.

Meine liebe Mama war unersetzbar bei den Hausgeburten, hat geputzt, gewaschen, gekocht, mit den Kindern ‘Mensch ärgere dich nicht’ gespielt,… – wer eine Hausgeburt plant sollte sich unbedingt Hilfe holen, finde ich – z.b. eine Doula oder fleissige Freundin.

Die Hebamme war Gold wert!

Wir hätten auch doppelt soviel bezahlt (waren wir uns einig) und dafür keinen Kinderwagen gekauft, sondern nur eine Babytrage oder ein paar Gäste weniger zur Hochzeit eingeladen… ich habe mich sehr sicher gefühlt mit ihr in diesem Ur-Kraft-Ereignis.

Sie hat immer gut reagiert in der jeweiligen Situation, ich habe auch das Gefühl, sie hat mein Tempo genau erkannt.

Und last but not least war für mich Information sehr wichtig!

Manche Frauen lassen es ja lieber auf sich zukommen, aber das hat für mich bei meinem ersten Geburtserlebnis nicht gut funktioniert. Nicht weil ich nicht offen war, für das was kommt, sondern weil mir die Gegenargumente gefehlt haben zu dem, was die andern erwarten, aber ich nicht will bzw. ich fühle, dass mein Kind nicht will.

Ich sage immer, meine Hebamme und meine liebe Hypnose-Gyn-Bekannte haben mir unser viertes Kind ermöglicht, denn mit Kaiserschnitten wären es nur 3 geworden. Wir sind glücklich und sehr dankbar!!!

Im Moment herrscht bei uns grad Alltag, wo wir uns am Mittwoch schon auf’s Familien-Wochenende freuen und am Samstag, wo wir dann drauf kommen, dass mit 4 Kindern keine Wochenend-erholung möglich ist, wieder auf Montag (Kindegarten und Schule) freun. 😉

Lilli von heartmade.at

Lilli von heartmade.at

heartmade

Lilli ist Yogalehrerin, Shiatsu-Therapeutin, HypnoBirthing Kursleiterin, 4-fach Mama und zaubert wunderschöne Sache auf www.heartmade.at

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