Das Geheimnis einer schönen Geburt
Ein Interview mit Jana Friedrich von Hebammenblog.de
Janas ‘Hebammenblog’ ist einer der besten Blogs im deutschsprachigen Raum rund um Schwangerschaft und Geburt und ich liebe ihre Art zu schreiben. Sie ist einfach cool!
Nun bringt sie ein neues Ebook auf die Welt: “Das Geheimnis einer schönen Geburt”. Ich habe schon reingeschaut und bin begeistert!
Für meinen Geburt und Mama-Sein Tribe habe ich nun ein Interview mit Jana gemacht, in dem sie über sich, ihre Arbeit und ihr neues Buch spricht.
Enjoy!
“Weil es der schönste Beruf der Welt ist, natürlich! ;-)”
Wie hat sich die Geburtskultur über die Jahre verändert und in wieweit hat dies Dein Arbeiten beeinflusst?
“In der Geburtshilfe passiert immer alles wellenförmig.
Als ich 1998 anfing gab es eine extreme Trennung zwischen der klinischen- & außerklinischen Geburtshilfe.
Im Krankenhaus wurde noch sehr viel nach Schema F gemacht: Rasur, Einlauf, Rückenlage und Dammschnitt – waren sehr üblich.
Außerklinisch war es extrem „Ökig“. Hausgeburtshebammen waren oft Einzelkämpferinnen.
Es gab nur entweder – oder.
Dann veränderte sich das. Die Frauen wollten das Beste aus beiden Welten.
Die Kliniken (immer im Wettstreit um die Gunst der Frauen) passten sich an: Kreißsäle wurden aufgehübscht, Gebärwannen, Hocker und Seile fanden Einzug in die heiligen Hallen – und wurden nach und nach auch benutzt. Hebammengeleitete Kreißsäle wurden eröffnet.
Auch außerklinisch gab es eine Öffnung: Statistische Erhebungen wurden gemacht, evidenzbasierte Arbeitsweisen wurden eingeführt. An Kliniken angegliederte Geburtshäuser wurden eröffnet. Es bildeten sich viele Hebammenteams.
Eine Weile lang schien alles auf einem perfekten Weg zu sein.
Dann begannen die Stellenkürzungen und die Versicherungsprämien schnellten in die Höhe.
Ich habe immer gerne im Kreißsaal gearbeitet. In den letzten Jahren ist es hart gewesen: Der Zeitdruck, das Gefühl nie jemandem gerecht zu werden, der Spardruck, immer mehr Arbeit in immer weniger Zeit bewältigen zu müssen, das war und ist schrecklich.”
Was ist Dir in der Arbeit mit ‘Deinen’ Frauen besonders wichtig?
“Ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis, genügend Zeit und Ruhe.”
Was ist für Dich ein wesentlicher Faktor, der dazu beiträgt, dass eine Geburt sicher, natürlich und entspannt ablaufen kann?
“Frauen müssen sich am Ort der Geburt geborgen fühlen und Vertrauen haben – in sich und ihre Betreuenden.”
Neu erschienen ist gerade Dein Buch ‘Das Geheimnis einer schönen Geburt’ – worum geht es da genau und warum war es Dir wichtig, dieses Buch zu schreiben?
“Das Buch ist ein Geburtsvorbereiter „to-go“.
Ich habe viel darüber nachgedacht, warum manche Frauen so tolle Geburten haben und einige nicht.
Welche Vorbereitung braucht es, um gut in die Geburt zu starten?
Wie kann man sich selbst auf eine schöne Geburt polen?
Welche Stellschrauben kann man positiv beeinflussen?
Was ist mit der mentalen Vorbereitung…?
Ich arbeite schon lange in der Vorsorge, in der Geburtsvorbereitung, im Kreißsaal und betreue Wöchnerinnen – das ganze Programm eben. So habe ich einen guten Überblick über die Sorgen und Bedenken im Vorfeld, die Vorbereitungsmöglichkeiten und die Entwicklungen bei der Geburt.
Dort zeigen sich die mentalen Stärken oder Schwächen und oft merke ich den Frauen an, ob sie eine gute Geburtsvorbereitung hatten. Wenn ja, dann haben sie einerseits einfach eine konkretere Vorstellung davon, was auf sie zukommt und können andererseits Abweichungen vom Plan besser kompensieren.
Im Wochenbett lasse ich mir berichten, was unter der Geburt hilfreich war.
So hat sich über die Jahre für mich ein gutes Bild davon zusammengesetzt, was Frauen bei einer guten Geburt unterstützt.
In meinem eBook erhalten die Leserinnen genau diese Informationen. Die von mir entwickelten Arbeitsblätter helfen, die eigenen Wünsche zu formulieren, mental stärkende und motivierende Gedanken festzuhalten und durch Wiederholung zu verinnerlichen.
Ein Extrakapitel ist dem Partner gewidmet, der ja auch wissen muss, was er tun kann, um seine Frau mental aber auch ganz praktisch zu unterstützen.
Meine Motivation ist es, das Bewusstsein und (Selbst-)Vertrauen für die Geburt zu stärken, sodass Frauen mit allem ausgestattet sind, was sie für eine gute Vorbereitung brauchen.”
Dein Blog ist einer der meistbesuchten Blogs rund um Schwangerschaft und Geburt; welche Chancen siehst Du in Deiner ‘Online-Arbeit’ und was schätzt Du an Deiner ‘Offline-Arbeit’?
“Es ist unglaublich und wunderschön, dass mein Blog sich zu solch einem Ort des Austausches entwickelt hat.
Das Feedback der Frauen haut mich immer wieder um und ich lerne von ihnen täglich. All das habe ich mir zu Anfang gewünscht.
Dass es aber so groß werden würde, das hätte ich nie gedacht. Der Blog befruchtet meine Offline-Arbeit und umgekehrt.
Durch die Blogleserinnen lerne ich immer wieder ganz neue Perspektiven kennen, die mir auch im echten Arbeitsleben helfen. Und natürlich gibt es Fragestellungen bei meinen Hausbesuchen und in meinen Kursen, über die ich dann wiederum im Blog berichte.”
Wie schaffst Du den Balanceakt zwischen all den verschiedenen Rollen, die Du in Deinem beruflichen und privaten Leben spielst?
“Das ist kein Problem, das bin ja immer ich.
Das ist nicht in dem Sinne eine Rolle. Klar, bin ich beruflich abgegrenzter.
Das ist gerade als Hebamme essentiell. Für einen kurzen Zeitraum bin ich für eine Frau oder eine Familie extrem wichtig, so dass es leicht mit Freundschaft verwechselt werden kann. Es entsteht tatsächlich ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Dennoch verlasse ich die Familie ja irgendwann wieder.
Und mir ist in meiner Arbeit sehr, sehr wichtig, dass eben keine persönlichen Abhängigkeiten entstehen.
„Meine“ Frauen sollen auf keinen Fall denken: „Ohne meine Hebamme hätte ich das nie geschafft“.
Ich möchte vielmehr ihr eigenes Bauchgefühl stärken und sie darin unterstützen ihren eigenen Weg zu finden. Wenn sie am Ende stolz auf sich sind und von sich sagen: „Das hab ich richtig gut gemacht“, dann bin ich happy.”
Was macht Dich – Jana – glücklich und erfüllt Dich?
“Meine Familie! (Nicht nur die leibliche, auch die Freunde, die sich so anfühlen wie Familie.)
Und dann die ganzen anderen schönen kleinen und großen Dinge im Leben:
Ein Abend mit Freunden, Auspowern beim Sport und die Sauna danach, abends noch kurz dem Atem der schlafenden Kinder zu lauschen, ein Sonntag im Bett mit Buch und schnurrender Katze, Rührungsweinen bei einer Aufführung meiner Kinder, ein Ausgeh-Abend mit meinem Mann, Samstag morgens über den Markt schlendern, Kaffee und Kuchen auf dem sonnigen Balkon, ein Tag am Meer – ein bisschen Klischee muss sein… 😉
Und aus dem Arbeitsleben:
Wenn ich mit frischen Eltern den Moment teilen darf, wie sie ein wunderschönes, noch glitschiges, grad neugeborenes Baby in die Arme schließen.
Mich nach einer langen, intensiven Betreuungszeit von einer Familie zu verabschieden und zu wissen, dass sie einen guten Start hatten und ihren Weg machen werden.
Im Sommer an der Kiez-Eisdiele die ehemaligen Babys auf Laufrädern, Skateboards oder mit der ersten Liebe an der Hand wieder zu treffen.”
Jana Friedrich
Hebammenblog.de
So beschreibt sich Jana in drei Sätzen:
Ich bin Jana aus Berlin, Hebamme seit 1998 und Mutter von zwei Kindern.
In meinem Hebammenblog teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrung rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett.
Du bekommst bei mir Informationen, Beratung und „Zutaten“ zur Meinungsbildung für eines der spannendsten Abenteuer des Lebens.
Hol' Dir das neue Ebook 'Das Geheimnis einer schönen Geburt'!
Ich habe schon reingeschaut und finde es wirklich wunderbar gelungen.
Also, hol’ es dir!
Willkommen auf meinem Blog!
Auf diesem Blog wirst Du immer wieder wertvolle Beiträge über Schwangerschaft, Geburt und Mama-Sein bekommen, die Dir Mut machen sollen, Dich inspirieren sollen und Dir zeigen sollen, dass Du sehr wohl dazu in der Lage bist, selbstbestimmt zu gebären und ein erfülltes Mama-Leben zu führen.