Kaum eine Lebensphase ist im Leben einer Frau strenger medizinisch überwacht als die Zeit der Schwangerschaft.
Dadurch steigt der Grad an Unsicherheit, obwohl uns doch jede Untersuchung mehr Sicherheit geben soll.
Ängste halten uns als Schwangere nachts wach, sie führen dazu, dass wir uns selbst nicht mehr so gut spüren können.
Angst spricht lauter als unsere Intuition.
Unsere Intuition spricht zwar konstant mit uns aber mit einer sehr leisen Stimme. Und wenn die Stimme der Angst besonders laut spricht, so können wir unser Bauchgefühl kaum mehr spüren.
So können wir unsere wahren Bedürfnisse schlechter wahrnehmen und auch schlechter für diese eintreten.
Das erschwert es uns, gute Entscheidungen für uns und unser Kind zu treffen.
Ich habe einmal auf meiner Facebook-Seite @geburtundmamasein nachgefragt, was die Ängste der Mamas in der Zeit der Schwangerschaft sind. Folgende Dinge wurden hier genannt:
Typische Ängste in der Schwangerschaft
- Angst vor der Geburt; vor den Schmerzen und davor, es nicht schaffen zu können
- Angst vor der Enttäuschung; dass es trotz guter Vorbereitung alles ganz anders kommt
- ein grundsätzliches Misstrauen, dass das Leben einfach und angenehm sein kann; “Irgendwas wird noch passieren…”
- Angst vor dem Tod bzw. Angst um das eigene Leben oder das des Kindes
- Angst vor medizinischen Auffälligkeiten; Angst vor Krankheit
- Angst davor, dass unter der Geburt das Trauma einer vorangegangenen Geburt noch einmal hoch kommt
- Angst vor der Terminüberschreitung; Angst vor einer künstlichen Geburtseinleitung
- Angst davor, dass der Partner sehr nervös wird, sobald es los geht
- Angst vor einem Kaiserschnitt oder einer weiteren Kaiserschnitt-Geburt
- Angst vor einer Fehlgeburt
- Angst vor einer Frühgeburt
- Angst, die Hausgeburt in das Krankenhaus verlegen zu müssen
- Angst, dass zuhause nichts für die Geburt vorbereitet ist
- Angst vor dem Wochenbett; Angst vor einer Wochenbett-Depression
- Angst, als Frau und Mutter zu versagen
Ich könnte diese Ängste nun alle abhandeln, Dir die Statistiken durchgeben, Dir all mein Wissen zum Thema Schwangerschaft und Geburt zur Schau stellen, aber weißt Du was? Es wird Dir nicht viel bringen. Denn Angst hat nichts mit der Realität zu tun.
Angst hat nichts mit der Realität zu tun. Aber was ist Angst genau?
Angst ist eine der unangenehmsten Emotionen.
Und auch eine, die wir am meisten unterdrücken, die wir nicht spüren wollen, die wir nicht anschauen wollen (aus Angst vor der Angst); eine Emotion, die auch vom Umfeld nicht ernst genommen wird, die einfach nicht sein soll.
Mein Sohn Finn, fast 8 Jahre alt, hat z.B. Angst, dass unter seinem Bett ein Monster ist, das nach ihm schnappen will. Wenn ich ihm sage, dass es keine Monster gibt und dass sich nichts unter seinem Bett befindet – außer vielleicht ein paar alten Cashew Kernen – so wird ihm das in seiner Emotion sehr wenig helfen.
Angst hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun, ist weit entfernt von der Realität, wie sie gerade in diesem Moment ist.
Sie wird geformt von Bildern, von Worten, die in uns ein Kopfkino der Angst erzeugt, dass selbst Steven Spielberg in den Schatten stellen würde und unseren Körper fest im Griff hält. Sie führt dazu, dass unser Herz schneller schlägt, wir schwitzige Hände bekommen und alles in uns auf Alarmbereitschaft ist, die Kampf- oder Fluchtreaktion.
(Übrigens führt Angst auch dazu, dass Muttermünder nicht aufgehen oder wieder zugehen, dass Wehen aufhören oder dass Babys nicht ins Becken absinken wollen…)
Und dazu muss es noch nicht einmal eine reale Bedrohung geben.
Dass diese Emotion uns auf Dauer krank macht, ist logisch.
Was noch schlimmer ist, ist, dass wir im Angstzustand nicht mehr in der Lage sind, gute Entscheidungen zu treffen.
Deshalb funktionieren Angstpropaganda und Fake News ja auch so gut.
Was tun mit der Angst?
Entspannung, Meditation und Mantras? Ja und Nein.
Angst will gesehen werden.
Angst ist eine Rampensau, ein Wedding Crasher.
Je mehr wir versuchen, sie zu unterdrücken, um so mehr stellt sie sich in den Vordergrund – mit allen Mitteln. Dann wird es so richtig schön psychosomatisch.
Angst will einen Raum haben und den müssen wir ihr geben.
3 Strategien, um der Angst zu begegnen:
- Journaling – schreib’ alle deine Ängste und Befürchtungen auf, die Großen und die Kleinen. So gibst du den Dingen einen Namen und kannst sie schwarz auf weiß vor dir sehen. Das ist der Anfang und lässt die meisten Ängste weniger Macht über dich ausüben
- Sprich’ darüber – suche dir die richtigen Personen, um über deine Ängste zu sprechen. Denn wenn du deine Angst laut aussprichst, sie eben nicht mehr wegdrängst, dann wirst du sehen, dass sie sich nicht mehr so bedrohlich anfühlt.
- Entspannung und Meditation – geh’ in die Stille, damit deine Angst endlich die Bühne bekommt, die sie haben will. Du gibst ihr so die Möglichkeit aufzutauchen – so unangenehm das auch zuerst sein mag. Indem du dich deiner Angst stellst, beginnst du sie zu lösen. Dieser Prozess kann übrigens auch rein körperlich spürbar sein, über Unruhe oder Unwohlsein.
Damit wir uns wieder mit uns selbst verbinden können.
Dann nämlich kommen wir wieder ins Vertrauen und können uns in uns selbst wieder sicher fühlen.
Dann können wir uns selbst wieder trauen und uns von unserer Intuition leiten lassen.
In der zweiten Hälfte des folgenden Videobeitrags (so ca. ab Minute 15:09) mache ich eine geführte Meditationsreise, in der du deiner Angst begegnen kannst und dich selbst im Vertrauen wieder finden kannst:
Willkommen auf meinem Blog!
Hallo! Ich bin Nina
Hier findest du wertvolle Beiträge rund um die Themen Spiritualität, Weiblichkeit und Frau-Sein, Heilung und Seelenwachstum, die dir Mut machen, dich inspirieren und Saiten in dir zum Klingen bringen sollen.
Kostenloses Webinar "Angstfrei in die Geburt"
Sei bei meinem Webinar dabei und lerne die 3 wesentlichen Faktoren für eine positive Geburtserfahrung!
Geburt – der schmerzhafteste Tag Deines Lebens?
Was, wenn nicht?
Hallo,
Ich bin auf deinem Blog gestoßen, der mich total begeistert! Ich hatte leider in der 9.ssw einen Abgang. Es war vorgestern und es ist von selbst alles quasi rausgeblutet und eine Ausschabung wurde mir erspart. Ich möchte gerne sofort wieder schwanger werden- ich bin 41 und leider hat der richtige Vater etwas auf sich warten lassen:) bin habe ich völlige Panik wieder schwanger zu werden und wieder einen Abgang zu haben. Zusätzlich kommt bei mir noch das Thema der Blutgruppe negativ dazu, die zu Komplikationen neigen. Ich bin ein so positiver Mensch, aber ich hatte auch während der Schwangerschaft meine Leichtigkeit verloren und war nur in Sorge gefangen und weiß nicht, wie ich diese fast schon Panik Attacken weg bekomme.. bin ganz verzweifelt..
Liebe Nina, bin auch ganz zufällig auf deinen Blog gestoßen und habe gleich meine Ängste auf ein Blatt Papier gebracht sie auf die Bühne gestellt und ausgesprochen. Die Meditation hab ich nur überflogen. Alles bezüglich Thema Schwangerschaft da ich in der 37. SSW bin.
Dann pass auf heute in der Nacht Alptraum mit einer Urangst aus meiner Kindheit. Sexueller Übergriff im Traum auch kein Ausweg ich riss meine Augen und keuchte beim wach werden.
Wie gehe jetzt am Besten damit um?
Liebe Grüße, Margarethe
Wow, Margarethe! Da hat sich etwas aus Deinem Unterbewusstsein gelöst, was schon länger an die Oberfläche wollte. Unser Unterbewusstsein nutzt gerne die Meditation und die Visualisierung, um Dinge anzustoßen und dann unsere Träume, um sie ans Licht zu bringen.
Du brauchst nichts weiter zu tun.
Es hat sich schon etwas gelöst. Du bist nun ein Stück leichter.
Lass über eine sanfte Bewegung den Rest der blockierten Energie abfließen.
Alles Liebe Dir!
Okay, das mache ich, danke für deine Antwort.
Eine schöne Zeit, alles Liebe, Margarethe
Hallo liebe Nina,
dein Artikel über Ängste in der Schwangerschaft ist wirklich Gold wert. 🙂
Du hilfst wirklich sehr vielen damit klar zu kommen und sich nicht so zu stressen.
Als werdende Mutter hat man wirklich sehr viele Dinge im Kopf, was passieren kann, was noch passieren wird, was man alles noch für das Baby besorgen muss, usw.
Das aufschreiben, meiner Ängste hat mir auch die meisten genommen, denn beim aufschreiben denke ich mir immer, warum denkt man so negativ, warum nicht nur positiv denken…:)
Der Mensch ist so und sieht nur das negative, aber das muss man belämpfen, sonst übernimmt es die oberhand. 🙂
Liebe Grüße
Liebe Nina,
Ich bin gerade durch Zufall auf deinen Blog und dieses Video gestoßen und muss sagen, dass es für mich genau passend kam. Du machst eine tolle, inspirierende Arbeit hier – vielen Dank dafür!
Vielen Dank, liebe Christiane!
Liebe Nina,
vielen Dank für den schönen Artikel. Angst ist wahrlich eine destruktive Emotion, die jedoch verdient bearbeitet zu werden. Ich bin derzeit in der 27.SSW mit Gallenkolik und Gallensteinen im Krankenhaus. Als zu Beginn eine OP mit Frühgeburtsrisiko im Raum stand, war ich von meinen Ängsten gelähmt, habe alles schwarz gemalt. Aber diese Angst und die negativen Emotionen wollte ich mir und meinem Kind nicht antun. Also habe ich mich allen möglichen Konsequenzen gestellt und dennoch das positive Denken begonnen. Damit geht es mir seither sowohl körperlich als auch emotional sehr viel besser (mehr dazu auf http://www.wanderfamilie.blog).
Viele Grüße, Mathilde
Liebe Nina, das hast du wunderbar kurz und knackig auf den Punkt gebracht! Ein sehr hilfreicher Beitrag!
Liebe Grüße Verena
Vielen Dank, liebe Verena, das freut mich!