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Wir müssen uns erinnern, dass wir Schöpferinnen sind

Wir müssen uns erinnern, dass wir Schöpferinnen sind

Politische Bildung. 5.Klasse.

Die Lehrerin steht vor den Schülern und fragt: „Können wir in unserem Leben tun und lassen, was wir wollen?“

Ich bin eine Streber-Schülerin und melde mich. Sie nimmt mich dran. Ich sage aus vollem Herzen „JAAA!“ und ernte ein ungläubiges Raunen.

Alle Schüler drehen sich nach mir um, ein Anderer meldet sich und sagt: „Natürlich nicht! Es gibt Regeln, Vorschriften und Gesetze!“ …

Es war einer dieser Momente in meinem Leben, über die ich lange nachdachte.

Wie frei sind wir wirklich? Wie weit kann ich gehen? Wer bin ich? und Wer will mich abhalten, die zu sein, die ich bin?

Diese Szene aus meinem Leben, sie ist so treffend für mich.

Ich bin zwar eine ganz normale Frau, doch das Streben nach Freiheit ist seit Kindesbeinen ein wichtiges Thema für mich.

Das, was ich damals fühlte, als ich die Frage der Lehrerin bejahte, kam aus meinem tiefsten Inneren. Ein richtig authentisches, aus voller Brust geatmetes „JA!“. Ein JA, welches die Gegend um mein Herz warm werden ließ und mich mit glitzerndem Glücksdingsbums durchströmte. Es fühlte sich so unglaublich gut an. Und doch war dieses Fühlen komplett gegensätzlich zu der Antwort, die die Lehrerin als richtig durchgehen ließ.

Ich war also eine Freiheitsrebellin und dachte oft und sehr tief darüber nach, was es für mich bedeutet, frei zu sein.

Wirklich frei zu sein. Unabhängig zu sein. Wie bringt nun eine von Freiheit geleitete Frau ihre Kinder zu Welt?

Natürlich dort wo sie will, wie sie will und mit wem sie will! Zugegeben, das war einfacher gedacht, als getan.

Ich bin ein Kind dieser Gesellschaft und trage Unmengen an Verhaltensweisen mit mir rum, die mich anfangs ins große Zweifeln stürzten. Auf der einen Seite standen die eigene Vorstellung und mein Gefühl. Auf der anderen Seite stand das, was frau so macht, wenn sie schwanger ist, also das übliche Prozedere: Frauenarztbesuche, Vorsorgeuntersuchungen und der ganze schulmedizinische Schnickschnack.

Genau an diesem Punkt entstanden Situationen, die mir das Leben als Schwangere unnötig schwer machten. Denn wenn ich mich mit gutem Gefühl gegen eine Untersuchung entschied, dann bekam ich gleichzeitig das Etikett „unverantwortlich“, denn aus der Sicht anderer Menschen, müssen Manches gemacht werden, denn man wolle doch ein gesundes Kind.

Je mehr Menschen „unverantwortlich“ riefen, desto unsicherer wurde ich. Ich zweifelte streckenweise an mir selbst, an meiner eigenen Zurechnungsfähigkeit und fühlte mich gespalten zwischen dem, was ich denken sollte und dem was ich fühlte.

Es war die gleiche Situation wie die eingangs geschilderte, mein Herz schrie JA, die Anderen NEIN. Trotzdem entschied ich mich mit in der zweiten und dritten Schwangerschaft keine Vorsorgeuntersuchungen mehr zu machen, keinen Frauenarzt aufzusuchen und keine Hebamme zu beauftragen.

Was ich mit dieser Entscheidung meistern musste, war, mein Individualbewusstsein vom Gesellschaftsbewusstsein zu trennen.

Einen konsequenten Weg zu gehen, den niemand unterstützte.

Doch ich erfuhr, dass sich mit dem Abschneiden der äußeren Einwirkungen, die Kommunikationskanäle nach innen entwickelten. Die Türen draußen zu schließen, öffneten die inneren wie von Zauberhand und ich entwickelte eine völlig neue Wahrnehmung.

Vielleicht sah es für Außenstehende so aus, dass ich mich waghalsig in das Abenteuer Alleingeburt stürzen würde, doch in Wirklichkeit steckte sehr viel Arbeit darin. Arbeit an mir selbst, an meinen Einstellungen, an meinen Gedanken.

Allem voran die Selbstliebe und das Selbstvertrauen. Bevor ich mich auf den Weg dieser „unbetreuten“ Schwangerschaft und der Alleingeburten machte, hatte ich ja bereits 3 Geburtserfahrungen.

Die schmerzhaften Erfahrungen meiner Mutter, als sie mich im Krankenhaus zur Welt brachte. Mein Erlebnis, als ich meine beste Freundin begleitete, die ihr erstes Kind mit PDA und Dammschnitt bekam. Und die eingeleitete Geburt meiner ersten Tochter im Geburtshaus.

Ich wusste also, wie es im Krankenhaus zugeht und ich wusste, wie eine Hebamme im Geburtshaus arbeitet. Sie haben alle ihre Konzepte, aber ich wollte meinen eigenen freien Weg.

Ich wollte nie wieder eine Geburtseinleitung erleben. Außerdem wollte ich meine Gebärposition frei wählen; ich wollte die Erste sein, die ihr Kind berührt; ich wollte das erste Gesicht sein, welches mein Kind sieht; ich wollte die Nabelschnur selbst trennen (oder auch nicht) und die Plazenta aktiv gebären. In meiner Imagination hatte ich ein ganz klares Bild von meinem „Job“.

Dafür trainierte ich mit mentalen Techniken und manifestierte mir immer wieder, eine Meisterin der Geburt zu sein.

ICH BIN MEISTERIN DER GEBURT war tatsächlich eine tägliche Affirmation, die mir zwei sagenhafte Alleingeburten kreierte.

Zwei schmerzfreie Geburten. Zwei Mal diese wundervolle Ekstase, lustvoll ein Kind auf die Welt zu schieben und dabei diese unbeschreibliche Bewusstseinserweiterung zu erfahren. Ein Kind zu gebären kann sich so göttlich anfühlen, wenn das Set und das Setting zusammen passen.

So war es mir also ein tiefes Bedürfnis, meine schönen Erfahrungen solidarisch mit anderen Frauen zu teilen. Aufzuzeigen, dass eine Geburt frei vom Schmerz sein kann und bewusst Impulse zu geben, dass Frauen auch außerhalb von Krankenhäusern gesunde Babys gebären können.

Meisterin der Geburt ist dabei kein „back to the nature“-Buch, sondern eher ein „use your mind“-Buch.

Benutze deinen Geist und führe deinen Körper. Finde heraus, welche Einstellungen du hast und stelle sie zu deinem Wohle um. Wir stehen uns ja oftmals schon gedanklich selbst im Wege.

Zum Beispiel herrscht bei vielen Frauen der Wunsch vor, eine möglichst schnelle Geburt zu haben. Wenn ich in Einzelcoachings weiterbohre, dann kommt immer heraus, dass die Frauen sich nur deshalb eine schnelle Geburt wünschen, weil sie glauben, dass Gebären ein schmerzvoller Leidensweg ist. Sie wollen es lieber schnell hinter sich bringen. In dieser Haltung steckt natürlich der Glaube an den Schmerz.

Anstatt den Schmerz in Frage zu stellen, akzeptieren sie ihn, aber nur kurz! Also Leiden ist ok, aber nicht so lange! 😉

Ich persönlich möchte mein Frau-sein lieber mit bejahender (Lebens-)Lust begegnen, als die gesellschaftlichen Programme des Leidens weiter fortzuführen. Denn was mit dem Leiden generell verloren geht, ist die Lust.

Stell dir nur mal vor, du möchtest gar nicht aufhören zu gebären, weil es so schön ist! Geburt kann so lustvoll sein, dass frau sie möglichst lange genießen will.

Wenn wir überlegen, wieviel Geld manche Menschen ausgeben, um in den Besitz von Drogen zu kommen, mit denen sie einen schönen Trip haben können und dann feststellen, dass der menschliche Körper einen eigenen Apothekerschrank bereithält, der sämtliche biochemische Substanzen bereithält, dann müssen wir uns fragen, mit welcher Einstellung wir an das Leben heran gehen.

Die Geburt als ein bewusstseinsverändernder Trip mit Glücksgefühlen und einem Rausch, der lange Zeit abrufbar ist – dazu noch völlig kostenfrei – legal – Wer will diesen nicht haben? Die Wirkung unserer körpereigenen Bio-Chemie ist nicht zu unterschätzen!

Zusammenfassend: Ich weiß, dass viele Frauen in ihren Glaubenssystemen feststecken und noch klagen und jammern – ich sehe das in meinen Coaching-Gesprächen immer wieder – doch es gibt niemanden, der sie davon befreien wird. Es wird weder ein Ritter, noch ein Retter kommen, um die Frauen zu befreien. Ich weiß das aus eigener Erfahrung!

 

Jede Frau soll wissen, dass sie sich selbst befreien kann, indem sie das JA in sich ausfindig macht und zu ihrem inneren JA steht.

Mit diesem JA kehrt auch die Macht zurück.

Gebären ist ein machtvoller Akt, und ein schöpferischer!

Meisterin der Geburt
Jobina Schenk

Jobina Schenk

Meisterin der Geburt

Jobina hinterfragt als Life Coach unbewusste Verhaltensweisen und Denkmuster. Sie widmet sich dem Thema Geburt und steuert zur Theorie ihren praktischen Erfahrungsschatz geistig-mentaler Geburtsvorbereitung bei, mit der sich zwei ihrer drei Kinder ohne Schmerz zur Welt brachte. www.meisterin-der-geburt.de

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Ich bin durch die Schwangerschaft und Geburt endgültig erwacht

Ich bin durch die Schwangerschaft und Geburt endgültig erwacht

Renee erzählt uns ihre Geschichte

 

Wie hast du deine Schwangerschaft erlebt?

Es war eine Zeit, die sich angefühlt hat wie in einer Blase.
Die Blase hat mich geschützt und durch sie konnte ich ganz in mir ruhen.
Ich war nicht besonders kontaktfreudig, hatte aber viele Visionen und innern Bilder die hoch kamen.
Ich und mein Mann waren auf Reisen durch Zentralamerika.
Ich habe mich und meine Vorstellungen immer wieder selbst überwunden, und mich dabei immer wieder über mich selbst gewundert.
Ich hatte bestimmte Vorstellungen was man als Schwangere kann und was nicht, diese Reise hat mich aber immer wieder vom Gegenteil überzeugt.
Am Ende konnte ich feststellen, dass der weibliche Körper sehr viel mehr bewerkstelligen kann, als ich mir vorgestellt habe.
Im 8. Monat waren wir in Guatemala. Ich wollte unbedingt nach Panama ans Meer.
Es liegen aber noch 4 Länder zwischen Guatemala und Panama.
Warum es Panama sein musste weiß ich nicht genau, es war ein Gefühl was mich da hin geleitet hat.
Genau einen Monat vor der Geburt haben wir also die Reise noch angetreten.
Es hat problemlos geklappt. obwohl eine Busfahrt am Stück in einem Kinderschulbus ca 32 stunden gedauert hat ( ohne toilette). Oh es war anstrengend aber machbar.

Was waren deine größten Ängste und Unsicherheiten oder Stressfaktoren während der Schwangerschaft?

Die größten Stressfaktoren, waren Motorbootsfahrten.
Im 7. Monat sind wir das erste Mal Motorboot gefahren und ich dachte: Oh je diese Vibration kann ich bestimmt nicht lange mitmachen.
Diese Fahrten gehörten aber zu der Reise dazu und somit gewöhnte ich mich mit der Zeit so daran, dass ich einen Tag vor der Geburt noch Motorboot gefahren bin.
Typische Ängste vor der Geburt hatte ich nicht.
Ich habe mir vertraut und wusste das alles gut wird.
Ich wusste dies ist nicht die erste Geburt, die ich in den vielen Leben, in denen ich hier war, gemeistert habe.
Dazu muss ich auch sagen, dass mein Mann mich sehr unterstützt hat und mir immer wieder gesagt hat:
Alles ist gut.Du bist eine starke Frau, für dich wird die Geburt ganz leicht.
 
Was ich aber wirklich erstaunlich fand, war, dass selbst ein Stromschlag aus einer Hauptstromleitung 2 Tage vor der Geburt, keinen Einfluss auf mein Wohlergehen oder das Wohlergehen des Kindes genommen hat. (Ich wollte nur das Licht anmachen, da bekam ich einen Schlag)

Was hat Dir in der Schwangerschaft geholfen ruhig und vertrauensvoll zu bleiben?

Viel Ruhe und Zeit für mich.
Viel Zeit in der Natur und an kraftvollen Orten.
Intensive Auseinandersetzung mit meinen Gefühlen und Emotionen, der Schwangerschaft und Geburt.
Und Lavendelöl, welches ich mir unter die Nase gerieben habe.

Wie hast Du dich auf die Geburt vorbereitet?

Ich habe viel gelesen.
Am Anfang hab ich noch Nummern von Hebammen gesammelt, hatte aber nie das Bedürfnis wirklich anzurufen.
Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass ich mich am Besten alleine auf mich konzentrieren kann.
Ich habe viel nach alternativen Methoden gesucht und auch gefunden.
Die Vorstellungen sich vor allem dem Fluss hinzugeben, hat mir am Meisten zugesagt. Außerdem hab ich Schwangerschafts-Yoga gemacht.
Ich habe nur eine Vorsorgeuntersuchung gemacht. Das war im 3. Monat, als ich festgestellt habe, dass ich schwanger bin.

Was war besonders herausfordernd für Dich?

 

 

Kein Ort zu haben, den ich mir zum Nest machen konnte.
Die konstante Unsicherheit unserer Lebenssituation.
Dennoch hat genau dies veranlasst, meine innere Balance zu finden.

Was hast Du Dir vielleicht anders vorgestellt?

 

Ich hatte mir immer ausgemalt, am Strand zu gebären, am Liebsten sogar im Meer.
Am Ende war es dann ein weniger romantisches Hotelzimmer, sogar ohne Fenster. Aber ich hatte meine Ruhe, alles war einfach und genau richtig.

Wie hast Du dann deine Geburt erlebt?

 

Wir, mein Mann (Wanja), ein Freund (Markus) und Ich, wollten nur kurz 2 Tage in Panama City bleiben um einzukaufen. Da ich nicht ganz alleine irgendwo bleiben wollte, bin ich mitgekommen.
Wir wollten eigentlich gerade was essen gehen, als die Fruchtblase geplatzt ist. Es war eine Menge Wasser- das kann ich sagen.
Das ganze Zimmer war klitschnass.
Sofort hat mich ein euphorischer Zustand eingenommen und ich hab mich nur noch gefreut und war aufgeregt.
Mein Mann Wanja und Markus sind dann einkaufen gegangen, um genug Essen, Trinken und Handtücher zu haben.
Ich habe mich hingelegt und ein indisches Märchen,  ‘Mantao, der Königsgaukler’, gehört.
Nach ca. 2 Stunden setzten ganz langsam die Wehen ein. Am Anfang waren sie sehr schwach.
Es war Samstag Abend und draußen war es sehr laut. Dadurch brauchte ich mir keine Sorgen zu mache, dass ich vielleicht zu laut sein könnte.
Die Wehen wurden immer stärker und bei mir fing das Glückshormon Oxytocin immer stärker an zu wirken.
Ich konnte zwischen den Wehen immer richtig tief schlafen.
Kam eine Wehe bin ich aufgestanden und habe mich hingehockt und eine Art Walgesang gesungen, wie Markus sagt. Dann hab ich mich immer wieder hingelegt und bin sofort in einen ganz tiefen Schlaf gesunken.
Die beiden Männer haben erst ein bisschen draußen gefeiert und dann haben sie sich hingelegt und wache an den Pforten der Wahrnehmung gehalten.
Ich wollte nicht angefasst werden, ich brauchte ganz und gar meine Ruhe.
Es kam natürlich irgendwann der Moment wo ich nicht mehr schlafen konnte. Die Wehen wurden zu stark.
Ich bin auf die Toilette gegangen und habe mich einfach daraufgesetzt.
Das ist ja von sich aus eine gute Position zum Pressen. Ich wusste einfach ganz genau, in welchem Moment ich anfangen sollte zu pressen.
Es war wie ein Gedanke: “ach ja pressen”.
Genauso kam wenig später ein weiterer Gedanke: “Entspann Dich, es passiert alles von selber”.
In diesem Moment habe ich richtig verstanden, wie es ist, sich zu entspannen und die Geburt quasi von alleine passieren zu lassen.
Nach ca. 1/2 Stunde kam der kleine Mann zur Welt, während ich in der Hocke stand.
Er ist rausgekommen, hat sofort die Augen aufgerissen und hat geschrien.
Ananda, unser gerade geborener Sohn, und ich haben uns wieder ins Bett gelegt.
Mein Mann hat auf der Ukulele was vorgespielt. Ananda hat sofort ganz aufmerksam gelauscht.
Es kamen die Nachwehen, aber ich wollte nicht mehr.
So kam es das die Plazenta erst 1,5 Tage später raus kam.
Der kleine Mann hing zwar in der Zwischenzeit an mir dran, aber wir haben uns ja eh ausgeruht und entspannt. Wir haben die Käseschmiere einwirken lassen (ein extra Schutz für die Haut).
Als die Plazenta raus kam, haben wir sie gewaschen und in ein Tuch gewickelt.
Da wir uns für eine Lotusgeburt entschieden hatten, wurde Anandas Nabelschnur nicht durchschnitten.
Die Plazenta wusch mein Mann jeden Tag in Erstaunen und Liebe.
 Am zweiten Tag salzte er sie dick ein. Am dritten Tag fiel die Schnur, vom Salz dehydriert, einfach vom Nabel, der sich dann in der Form eines Halbmondes schloss.
Damit war die Geburt abgeschlossen.

Was war besonders schön?

 

Die Entspannung nach der Geburt.
Ich war so froh mich einfach direkt mit dem kleinen ins Bett legen zu können.

Was war nicht so schön oder überhaupt nicht schön?

 

Ich hätte gerne eine warme Dusche während der Geburt gehabt, oder insgesamt den Kontakt zu Wasser.

Was war herausfordernd?

 

Es gab einen Moment, in dem ich einen Gedanken nicht aus dem Kopf bekam: “Was, wenn die Übergangsphase zu lange dauert.”
Ich hatte diesen Satz kurz vorher gelesen. Obwohl ich wusste, dass ich mich nur verrückt mache mit diesem Satz, hat es einen Moment gedauert, bis er wieder aus meinem Kopf war.

Was würdest Du nächstes Mal anders machen?

 

Ich würde lieber von Anfang an wissen, wo das Kind zur Welt kommen will.
Das nächste Mal vielleicht wirklich im Meer 😉

Was würdest Du anderen Mamas empfehlen, denen eine Geburt bevorsteht?

 

Du hast schon alle Fähigkeiten, die Du zum Gebären brauchst, in Dir.
Entspann Dich einfach und höre auf deine innere Stimme.

Wie hat Dein Mama- Sein Dein (er)leben als Frau verändert?

 

Das Mama- Sein empfinde ich als andauernden Prozess des Loslassens.
Manchmal möchte mein Ego etwas anderes als mein Kind.
Mein Sohn zeigt mir die wesentlichen Dinge.
Die Mutterliebe ist ein so schönes Geschenk. Manchmal bade ich richtig in diesem Gefühl und schau ihn dabei an.
Das Glück zu genießen und bis in die Tiefe zu fühlen. Das zeigt er mir jeden Tag aufs Neue.
Die Geburt von Ananda war ein sehr prägendes Erlebnis für mich.
Es hat viel Energie freigesetzt.
Ich bin durch die Schwangerschaft und Geburt endgültig erwacht.
Ein wunderbares Geschenk, welches die Schöpfung jeder Frau bereit hält, die es sich wünscht.

Über Renee:

 

 

Renee Mennekes begleitet schwangere Frauen durch die Schwangerschaft und hilft ihnen ihre weibliche Urkraft wieder zu erwecken. Dies schafft nicht nur die Vorrausetzung einer leichte und selbstbestimmte Geburt, sondern auch für eine Mutter, die von innen gestärkt ist und in selber vertraut.

Hier erhältst  du wöchentliche Neuigkeiten von Renee und kannst sie so auf ihrem Weg begleiten.

Hast auch Du eine Geburtsreise hinter Dir, von der Du berichten willst?

Dann schreib mir in den Kommentaren!

Oder mach mit bei der Blogserie ‚Meine Geburt’!

Und lass Deine Geschichte auf dem Blog veröffentlichen.

Vielleicht kann Deine Geschichte anderen Mamas helfen…

 

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Ich bin durch die Schwangerschaft und Geburt endgültig erwacht

Mit 4 Geburtsreisen vom Kaiserschnitt zur Hausgeburt

Habt Mut liebe Mamis!

 

 

Lilli erzählt ihre Geschichte(n)

Meiner ersten Geburt Ende 2007 habe ich sehr gelassen entgegengesehen.

Ich bin Yogatrainerin und fing mit Beginn meiner Schwangerschaft an, mich intensiv mit Schwangeren Yoga zu beschäftigen.

Ich war in einem herkömmlichen Geburtsvorbereitungskurs bei einer renomierten Hebamme und habe mit meinem Mann auch einen Wochenend-Intensiv-Paarkurs gemacht, wo es mehr um Kaiserschnitt ging, oder zumindest ist das Thema bei mir hängen geblieben.

Gegen Ende meiner Schwangerschaft machte ich im gewählten Krankenhaus Akkupunktur.

Mein Zugang war recht offen, auch dahingehend, dass die Kaiserschnittrate im gewählten Krankenhaus über 50% war – wegen der vielen Wunschkaiserschnitte.

Meine Meinung war, dass, wenn ich dort dann mit den Wehen ankomme, werden die mir schon sagen, was ich machen soll.

Ich hatte mir vorgenommen keine PDA zu nehmen.  Ich habe auch das Revers vorab unterschrieben, dass ich keine Wehenförderer wolle, war aber generell viel zu wenig informiert, auch mit meinem Mann habe ich mich darüber zu wenig ausgetauscht.

Etwas Angst hatte ich, weil meine Gynäkologin, die ich gerne mag, etwas über meinen starken Beckenboden sagte und auch sonst geisterten mir diverse Geburtsgeschichten im Kopf herum.

Das Ergebnis war:  7 Stunden aushaltbarer Wehen, aber „nur“ 2 cm Öffnung, Wehenförderung durch Tropf, PDA und Notkaiserschnitt. Fehlendes Bonding, Stillschwierigkeiten, Keine Euphorie.

Ich hatte danach das Gefühl, versagt zu haben und bin erst nach und nach darauf gekommen, was alles hätte anders laufen können.

Als Vorbereitung zu meiner zweiten Schwangerschaft Mitte 2010 habe ich mir 1.) meine Narbe entstören lassen und ging 2.) zur Hypnose zu einer Bekannten von mir, die auch Gynäkologin ist, um unter Tiefenentspannung unter anderem den Geburtsweg durchzugehen und 3.) habe ich mir meine eigene Hebamme gesucht.

Auch ihre Vertretung habe ich bei einem Termin kennen gelernt.

Beim Krankenhaustermin in der 38. Woche hat der Arzt dort sehr negativ über Spontangeburt nach Kaiserschnitt gesprochen. Es kamen Sätze zu meinem Mann wie: “Ich würde das meiner Frau nicht antun….” und “Wenn ich Dienst habe, gebe ich ihnen 4 Stunden Zeit…”

Meine Hebamme (damals eigentlich die Vertretung) sagte danach zu mir: „Wir werden kein Risiko eingehen, aber ich traue dir das zu!“

Das Ergebnis: Zu mir nach Hause kam die Vertretung meiner eigentlichen Hebamme, die war genau richtig für mich. Wir blieben ca 4 Stunden zu Hause, nachdem sie eingetroffen war, dann haben wir uns zusammen gepackt, sind ins Krankenhaus gefahren und nach 1 Stunde im Krankenhaus war mein Baby geboren.

Mit meinem Einverständnis hat die Hebamme die Fruchtblase geöffnet.

Leider hatte wirklich besagter Arzt Dienst und hat es sich nicht nehmen lassen, mir vor der letzten Wehe einen Dammschnitt zu verpassen, da mein Sohn etwas größer und schwerer war, als der erste.

Laut Nachbesprechung mit der Hebamme, war das ihrer Meinung nach nicht notwenig.

Gestärkt durch meine tolle Leistung (ich fühlte mich wie Super-Woman) habe ich dem Artzt, der beim Nähen seines Dammschnittes vor sich hingestänkert hat, mit einem Satz meine Meinung gesagt: „Jetzt reißen sie sich zusammen, stellen sie sich vor ich bin ihre eigene Frau und SO nähen sie das jetzt!“

… und genau das tat er dann. Ich war so glücklich und gleichzeitig so sauer mit diesem Arzt, dass er mir dieses unglaubliche Erlebnis nehmen wollte. Auch habe ich gemerkt, wie die Hypnose durchgekommen ist und ich ganz ich war, bei diesem außergewöhnlichen Erlebnis.

In meiner dritte Schwangerschaft habe ich mich in einem anderen Krankenhaus angemeldet, als bei den ersten beiden Geburten, weil wir in der Zwischenzeit umgezogen waren.

Ich habe wieder meine Hebamme von der letzten Geburt gebeten mir zu helfen und wir planten dieses Mal eine Hausgeburt.

Mit meiner Bekannten, der Gynäkologin, bei der ich mich mit Hypnose vorbereitete, habe ich mich einige Male nach den Terminen gewundert, warum nicht mehr Schwangere Hypnose als Geburtsvorbereitung machen.

Ich habe dann im Internet gesucht und habe HypnoBirthing gefunden.

Die Ausbildung dazu habe ich 8 Wochen vor der Geburt Mitte 2013 absolviert.

Ich habe der Geburt sehr entspannt entgegen gesehen.

Die Termine im neuen Krankenhaus am Ende der Schwangerschaft habe ich zwar wahrgenommen, aber dort behandelte man mich bereits als erfahrene Gebärende 😉

Das Ergebnis: 3 Tage lang hatte ich schon Senkungs-Wellen (beim Hypnobirthing nennt man die Wehen Wellen) – so wie bei den vorangegangenen zwei Schwangerschaften.

Am zweiten Tag kam meine Mama, die uns helfen und die zwei Kinder betreuen würde.

Am dritten Tag ging ich Abends um 23h ins Bett und wachte um 1h nachts auf. Ich hatte das Gefühl, dass die Fruchtblase aufgegangen war. Also ging ich auf die Toilette und weckte meinen Mann, der die Abstände messen wollte.

Ich sagte ihm knapp, dass er die Hebamme anrufen und nix messen soll.

Ich ging in die Badewanne, die Hebamme kam um 2.15h und um 3h in der Früh war unser Baby geschlüpft.

Unser Dritter war wieder etwas größer und schwerer als der zweite. Ich bin auch gerissen, das musste danach genäht werden von der Hebamme (ich musste zum Glück nicht ins Krankenhaus).

Die Hebamme meinte, das könnte vom Schnitt kommen, den der Artzt bei der zweiten Geburt gemacht hatte…. wer weiss.

Trotzdem – Ich fühlte mich großartig und dachte sofort nach der Geburt – wenn Gebären so ist, dann können noch 10 kommen. Ich hab den Satz wohl laut ausgeprochen, mein Mann schaute etwas geschockt – haha!

Die Nachwehen (das kannte ich bis dato gar nicht) waren sehr unangenehm und schmerzhafter als die eigentliche Geburt.

Die Narbe am Damm war nicht angenehm, hat 2 Wochen lang gezwickt. Meine Hebamme hat mich aber gut unterstützt.

Beim Stillen gab es Anfangsschwierigkeiten (wie beim ersten Baby auch), nach ein paar Wochen bekam ich Gefäßverengung der Brustwarzen immer nach dem Stillen oder auch zwischendurch, wobei mir keiner helfen konnte (trotz Cranio mit Baby, Ernährungstipps, Schüssler-Magnesium).

Nur meine Bekannte, die Hypnose-Gyn hat mir mit Homöopathie etwas helfen können. Im Endeffekt gingen die Schmerzen erst weg, als ich nach 12 Monaten abstillte.

Nach dieser wunderbaren Geburtserfahrung habe ich dann selbst mit dem Unterrichten der HypnoBirthing Methode begonnen.

Als Vorbereitung zu meiner vierten Geburt Mitte 2015 habe ich mit meinem Mann bei Nina noch einen HypnoBirthing Auffrischungs-Kurs gemacht, speziell mit meinen/unseren Themen.

Meine Themen waren: Krampfadern, Nachwehen, Stillprobleme, Dammriss.

Es ist doch etwas anderes einen Kurs zu halten, als zuzuhören und zu entspannen und sich bewusst Zeit zu nehmen für die eigene Schwangerschaft und das vierte Baby im Bauch, wenn da schon 3 Andere herumwuseln.

In der Geburtsvorbereitung habe ich diesmal weniger Untersuchungen gemacht, den Zuckerbelastungstest ausgelassen und gleich zu Beginn mich bei „meiner“ Hebamme angemeldet, die inzwischen auch in einem Krankenhaus angestellt war und meine Betreuung nur übernommen hat, weil wir uns schon kannten.

Ich habe mich auch im Krankenhaus meiner Hebamme (am anderen Ende der Stadt) angemeldet, um auch dieses Haus einmal zu sehen, weil ich wusste, dass es das einzige in der Stadt war, wo noch Steißlagen-Geburten ermöglicht wurden.

Wir planten allerdings wieder eine Hausgeburt und haben uns diesmal auch einen Geburtspool geleistet.

Ich habe einige Bücher gelesen z.b. von Ina May Gaskin und was über Wassergeburten.

Ergebnis – Um 4h wachte ich auf (zum ersten Mal kam eines unserer Kinder unter Tags, die 3 davor waren um 2h bis 3h in der Früh geboren), weckte meinen Mann, rief um 5h selbst meine Mama an (die 2 Stunden Fahrt vor sich hatte) und meine Hebamme (die 1h brauchte).

Die Hebamme, die gerade aus dem Nachtdienst kam, meinte auch, dass es „was wird“.

Wir schickten sie noch mal zum Schlafen in einen Nebenraum bei uns, nachdem sie mich mit meinem Einverständnis kurz vaginal untersuchte.

Ich hatte das Gefühl, dass der Muttermund so ca. 5 cm offen war und meine Hebamme bestätigte mir dies.

Dann meinte sie, jetzt wird sie nicht mehr untersuchen, da ich eh alles selbst spüre.

Nachdem meine Mama ankam, brachte mein Mann die Kinder in den Kindergarten. Nur unser Ältester hatte schulfrei und konnte dadurch zu Hause die Geburt miterleben. Wenn auch nicht immer im selben Raum, war er gleich danach bei uns. Ich fand das einen guten Abschluss, nachdem er damals ein Kaiserschnitt war, hat er jetzt gut mitbekommen, wie normal und entspannt eine Geburt sein kann – ich glaube, das ist gut für sein Unterbewusstsein.

Um 8 Uhr ging ich in den Geburtspool und mein Mann hat die Hebamme geweckt.

Um 10 Uhr wurde unser vierter und größter Sohn (4,3kg, 36 cm Kopfumfang, 52 cm groß) ins Wasser geboren.

Diese Geburt war sehr selbstbestimmt, zwischen den Wellen hatte ich ganz klare Momente, wir haben gescherzt und geredet auch noch kurz vor dem Schlüpfen.

Ich hab mit meinen Händen selber untersucht und gespürt. Alles war körperlich ganz klar, wo gerade was geschieht.

Auch diesmal musste ich genäht werden, der Riss war wieder eine Stufe 2, aber nach dem Nähen waren überhaupt keine Probleme damit, ich konnte sogar gleich darauf sitzen. Die Nachwehen waren harmlos. Ich habe diesmal auch Tipps von Kolleginnen bekommen und ganz was arges gemacht – so sagen mein Mann und ich dazu immer 😉 : Ich hab von der Hebamme vorbereitet ins Himbeerjoghurt gemixt ganz kleine Stückchen Plazenta gegessen – einfach runter geschluckt, 3 Tage lang… und seither schwöre ich darauf.  Und ich habe mir auch Globuli machen lassen.

Unser Kleiner ist jetzt 4 Monate alt und wieder gab’s ein kurzes Thema mit dem anfänglichen zu wenig Zunehmen, aber mittlerweile ist er mit kleinen Speckröllchen geziert ein vollgestilltes Happy-Baby. Meine anderen Themen haben sich irgendwie alle positiv gelöst – obwohl nicht immer auf dem von mir erwartetem direkten Weg.

Abschließende Gedanken:

Mein Mann war mir bei allen Geburten eine wunderbare Stütze. Wenn er anders gestrickt wäre – und ich ihn dann sicher nicht weniger lieben würde – hätte ich mir meine beste Freundin gewünscht. Ich brauchte einfach einen unterstützenden Geburts-Flüsterer an der Seite, der mich gut kennt.

Meine liebe Mama war unersetzbar bei den Hausgeburten, hat geputzt, gewaschen, gekocht, mit den Kindern ‘Mensch ärgere dich nicht’ gespielt,… – wer eine Hausgeburt plant sollte sich unbedingt Hilfe holen, finde ich – z.b. eine Doula oder fleissige Freundin.

Die Hebamme war Gold wert!

Wir hätten auch doppelt soviel bezahlt (waren wir uns einig) und dafür keinen Kinderwagen gekauft, sondern nur eine Babytrage oder ein paar Gäste weniger zur Hochzeit eingeladen… ich habe mich sehr sicher gefühlt mit ihr in diesem Ur-Kraft-Ereignis.

Sie hat immer gut reagiert in der jeweiligen Situation, ich habe auch das Gefühl, sie hat mein Tempo genau erkannt.

Und last but not least war für mich Information sehr wichtig!

Manche Frauen lassen es ja lieber auf sich zukommen, aber das hat für mich bei meinem ersten Geburtserlebnis nicht gut funktioniert. Nicht weil ich nicht offen war, für das was kommt, sondern weil mir die Gegenargumente gefehlt haben zu dem, was die andern erwarten, aber ich nicht will bzw. ich fühle, dass mein Kind nicht will.

Ich sage immer, meine Hebamme und meine liebe Hypnose-Gyn-Bekannte haben mir unser viertes Kind ermöglicht, denn mit Kaiserschnitten wären es nur 3 geworden. Wir sind glücklich und sehr dankbar!!!

Im Moment herrscht bei uns grad Alltag, wo wir uns am Mittwoch schon auf’s Familien-Wochenende freuen und am Samstag, wo wir dann drauf kommen, dass mit 4 Kindern keine Wochenend-erholung möglich ist, wieder auf Montag (Kindegarten und Schule) freun. 😉

Lilli von heartmade.at

Lilli von heartmade.at

heartmade

Lilli ist Yogalehrerin, Shiatsu-Therapeutin, HypnoBirthing Kursleiterin, 4-fach Mama und zaubert wunderschöne Sache auf www.heartmade.at

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Hier geht es um alle Frauenthemen, die rund um die Zeit der Schwangerschaft, die Vorbereitung auf die Geburt, die Verarbeitung der Geburtserfahrung und das Hineinwachsen in die Mama-Rolle auftauchen.

Ich bin durch die Schwangerschaft und Geburt endgültig erwacht

Lavendel und Honigwaffeln

 

Luisas wunderbare Hausgeburt erzählt von Susanne

 

Es war ein sonniger, klarer Novembertag als sich Luisas Ankunft ankündigte.

Beim nächtlichen Gang zur Toilette hatte ich das Zeichnen bemerkt, ich wusste aber, dass es noch ein wenig dauern konnte. Trotzdem war ich nervös. Luisa war mein drittes Kind.

Ich wusste also, dass die Geburt in den nächsten Stunden losgehen würde und nichts und niemand mir das abnehmen konnte.

Mit Tränen in den Augen kroch ich ins Bett und sagte zu meinem Mann, dass es bald losgeht und dass ich mich fürchte.

Er nahm mich in den Arm und wischte meine Tränen weg.

 

Dann aber beschloss ich, umzusetzen, was ich im Hypnobirthingkurs gelernt hatte. Ich setzte mir die Kopfhörer auf und hörte die Regenbogenentspannung. Augenblicklich wurde ich ruhig und entspannt. Ich schlief dann auch wieder ein und ruhte mich aus.

 

Am nächsten Tag aßen wir noch zu dritt zu Mittag. Ich machte ein Foto von Michael und unserer damals Zweijährigen.

Für mich war es ein besonderer Moment – das letzte Essen als „kleine Schwester“. Bald würde sie die Große sein.

 

Am Nachmittag spürte ich dann leichte Wellen in langen aber regelmäßigen Abständen. Michael brachte unsere Kleine zu den Großeltern und ich rief Karin, unsere Hebamme an.

Sie meinte, ich solle mir noch einen schönen Tag mit Michael machen bevor es losgeht. Vielleicht auf dem Markt spazieren oder essen gehen. Ich wollte ihrem Rat zunächst folgen, spürte dann aber in mich hinein, ob das wirklich das Richtige war.

Und nein, das war es nicht. Ich wollte Ruhe haben. Also legte ich mich ins Bett und entspannte wieder bewusst. Ich freute mich, wie sehr ich es diesmal schaffte, meine eigenen Bedürfnisse zu erkennen – danke Hypnobirthing!

 

Michael setzte Hühnersuppe auf und ich zündete Kerzen im Wohnzimmer an. Ich dachte nämlich, unsere Kleine käme dort zur Welt. Im Bett sicher nicht! Schließlich hatte mir Herumgehen bei der ersten Geburt sehr geholfen.

Ich wollte bei den Wellen ein wenig nachhelfen und bat Michael, mir eine Badewanne einzulassen. Er zündete im Bad Kerzen an und schüttete reichlich Ölbad mit Nachtkerzenöl ins Wasser. Ich stieg in die Wanne, lehnte mich zurück und – sprang augenblicklich wieder heraus! Das Wasser war ein Wehenturbo – viel zu heftig reagierte mein Körper.

Jetzt verstand ich, wieso ich bei der letzten Geburt versucht hatte, mich in den Vierfüßler zu retten sobald die Wellen anrollten! Mein Körper und warmes Wasser vertragen sich bei der Geburt nicht. Das wusste ich damals auch.

Aber ich konnte mich gegen die Entscheidung der Hebamme nicht mehr durchsetzen.

Jetzt aber konnte ich es selbst entscheiden. Wie schön das war!

 

Also zurück ins Bett.

Ich türmte mir Pölster zum Anlehnen auf und wartete, bis sich mein Körper beruhigt hatte. Neben mir stand eine Duftlampe mit Lavendelöl. Das beruhigte und entspannte mich sehr.

Michael rief Karin an, die sich auf den Weg machte.

Meine große Tochter war unschlüssig, ob sie dableiben sollte. Sie war damals 16 und einerseits neugierig, andererseits besorgt um mich. Während ich im Bett saß und mich bewusst entspannte, kam sie zu mir. In der Hand ein paar Fotos von sich und der kleinen Schwester. Sie klebte die Fotos neben mir an den Schrank und sagte: „Falls du mittendrin verzweifelst, dann schau auf die Fotos. Dann weißt du, wieso du das machst!“ Dann stellte sie eine Packung mit Honigwaffeln und eine Tasse Tee neben mich. Ich spürte ihre Nervosität und daher sagte ich ihr, dass es ok wäre, wenn sie jetzt zu ihrer Oma fahre. Spürbar erleichtert, dass ich ihr die Entscheidung abgenommen hatte, machte sie das dann auch.

Sobald sie fort war, konnte ich mich ganz dem Geschehen hingeben. Die Wellen kamen regelmäßig und ich atmete so wie ich es kurz zuvor noch einmal im Buch nachgelesen hatte.

Ich spürte die Wellen vor allem vorne im Bauch, wie eine Art Krampf, aber nicht wirklich schmerzhaft. Karin kam und setzte sich ein wenig zu mir. Dann ging sie hinaus zu Michael, der in der Küche werkte. Ich hörte die beiden im Nebenraum sprechen und mit Geschirr klappern. Michael legte ab und zu eine neue CD ein – Shakti Music oder andere Entspannungsmusik. Ich hingegen konzentrierte mich auf das Atmen.

Bald fand ich einen guten Rhythmus. Ich zählte beim Einatmen bis Zwanzig und atmete dann ganz langsam aus. So konnte ich jede Welle gut veratmen und hatte jedes Mal das Ende der Welle genau im Blick. Ich wusste, dass nach dem Ausatmen wieder Zeit für die Entspannung war und genoss diese Zeit auch ganz bewusst.

Ab und zu schaute Karin vorbei, bleib eine Weile bei mir sitzen, redete in den Pausen mit mir und ging dann auch wieder.

Irgendwann merkte ich, dass sich der Rhythmus geändert hatte. Ich kam mit einem Atemzug nicht mehr aus und musste zweimal langsam und bewusst atmen bis eine Welle vorüber war. Auch die Abstände wurden kürzer. Jetzt begann die richtige „Arbeit“. Karin schaute nun öfter vorbei.

Irgendwann fragte sie, ob sie nachschauen solle, wie weit der Muttermund geöffnet war. Ich überlegte, da ich diese Untersuchungen als sehr unangenehm und schmerzhaft in Erinnerung hatte. Außerdem wusste ich, dass es mich sehr demotivieren würde, wenn sich noch nichts getan hatte. Dann entscheid ich mich dafür.

Karin tastete sehr vorsichtig und fragte, ob ich schätzen wolle. Ich wollte nicht zu hoch ansetzen und dann enttäuscht sein und schätzte auf drei bis vier Zentimeter. Karin lachte und sagte es seien schon acht.

Aus meinen bisherigen Geburtserfahrungen wusste ich, dass es ab acht Zentimetern bei mir sehr schnell gehen konnte. Und tatsächlich ging es nun zügig voran. Pausen gab es kaum mehr.

Karin blieb nun bei mir und unterstützte mich auch energetisch. „Stell dir vor, ein rosa Licht fließt durch dich durch“ sagte sie und hielt ihre Hände knapp über meinem Unterleib.

Sie holte Michael dazu und bat ihm, mir Wasser und einen Strohhalm zu bringen. Ich trank gierig und war sehr dankbar für diese Unterstützung. Ich war jetzt auch hungrig, aber an Essen war nicht mehr zu denken.

Karin legte eine Unterlage in mein Bett und kurze Zeit später spürte ich, wie die Fruchtblase platzte. Ab jetzt spürte ich das Baby in meinem Bauch noch viel deutlicher als zuvor.

Es stieß und strampelte sich mit jeder Welle den Weg nach draußen. Dann spürte ich deutlich den Druck des Köpfchens und drückte mit.

Gleichzeitig kam die Angst vor dem letzten Stück und ich wollte die Beine zusammenpressen und dagegen ankämpfen. Das verhinderte Karin indem sie Michael anwies, meine Knie festzuhalten. Sie versuchte mich aber auch zu bremsen „Nicht so schnell. Lass dir ein bisschen Zeit“, sagte sie. Außer Atem stieß ich hervor: „Das bin nicht ich! Das ist die Kleine!!“. Und so empfand ich es auch. Die Kleine wollte raus und drückte was das Zeug hielt.

Dann spürte ich ein Brennen und im nächsten Augenblick war mein kleines Mädchen da.

Ich setze mich auf und sah, dass Karin sie gut aufgefangen hatte. Als ich sah, dass sie sich bewegte, war ich beruhigt. Ich sagte „Gib sie mir, schnell, ich will sie halten.“, aber Karin wickelte noch an der Nabelschnur herum. Jetzt sah ich, dass die Nabelschnur sich ganz fest um die Knöchel der Kleinen gewickelt hatte. Daher war sie jetzt nicht lang genug, um mir die Kleine auf den Bauch zu legen.

Als Karin mein Baby befreit hatte, stutzte sie kurz. In der Nabelschnur war ein Knoten1. Dieser lag aber genau zwischen den Füßchen und war umwickelt und daher geschützt, so dass die Blutzufuhr auch bei der Geburt nicht unterbrochen war.

Endlich durfte ich meine kleine Luisa zu mir hochheben. Ich sah sie genau an. Sie war groß und trotzdem sehr zart – genauso, wie Karin es ertastet hatte. Ihr Gesichtchen war zusammengedrückt, so dass sie aussah wie ein kleiner flacher Pfirsich.

Ich küsste sie und legte sie gleich an die Brust.

Michael saß neben uns und umarmte mich und das Baby.

Ganz ruhig war es wieder geworden, der Sturm der Geburt war vorbei.

 

Im Hintergrund lief leise indische Musik, die Honigwaffeln neben mir dufteten und die Kerzen gaben ein sanftes Licht.

Nur Luisas Beinchen zuckten und strampelten regelmäßig ganz fest. Karin sagte: „Halte sie fest und sag ihr, dass sie schon da ist. Sie glaubt noch immer, sie muss mithelfen.“

Ich drückte Luisa sanft an mich und flüsterte ihr mein Willkommen ins Ohr. Da hörte sie auf zu strampeln. Jetzt war es langsam Zeit, sie Abzunabeln.

Karin hielt ihre Hand schützend auf den Bauch der Kleinen und Michael schnitt die Nabelschnur durch. Es war ein feierlicher Moment, als ihr Vater sie so noch ein zweites Mal und ganz in diese Welt holte.

Später nahm Karin Luisa noch einmal zu sich, um sie in ihrer Tuchwaage zu wiegen.

Sie flüsterte ihr leise ins Ohr und erklärte ihr, was mit ihr passiert. Luisa schien mit großen Augen zuzuhören und blieb ganz entspannt. Leider hatte ich durch den rasanten Endspurt ein paar Abschürfungen, die genäht werden musste.

Der Damm war aber heil geblieben. Später duschte ich und Michael überzog das Bett neu. Dann kuschelten wir uns zu dritt ins feine, warme Nest und lernten einander kennen. Luisa schlief an meiner Seite ein. Karin ging leise und versprach, am nächsten Tag wieder zu kommen.

Ich war sehr glücklich und voller Kraft. Ich schrieb meiner Großen ein sms, um ihre Sorge um mich zu zerstreuen.

Da erst wurde mir bewusst, dass seit ihrem Weggang erst dreieinhalb Stunden vergangen waren.

Luisas Geburt hatte also rund drei Stunden gedauert.

 

Stunden, die mir zeitlos und kraftvoll in Erinnerung geblieben sind.

Nie wieder würde ich die wunderbare Atmosphäre einer Hausgeburt freiwillig gegen eine Klinikgeburt tauschen wollen!

 

Luisa Alma, geb. 18.11.2011, 22:00 Uhr

 

 

1 Interessant ist, dass ich irgendwann im letzten Drittel der Schwangerschaft plötzlich sehr beunruhigt war wegen der Nabelschnur. Ich hatte das Gefühl, mein Baby mache sich „Sorgen“ und bitte um Hilfe und auch ich machte mir Sorgen. Ich recherchierte und fragte auch meine Hebamme, ob denn eine Nabelschnur auch irgendwie geknickt oder abgeschnürt werden kann. Ich beruhigte mich und mein Baby dann mit der Affirmation, dass Nabelschnüre ja von der Natur dafür gemacht sind, das Baby zu versorgen und dass es sich offensichtlich um ein „Erfolgsrezept“ handeln muss, sonst gäbe es da ja ein anderes System. Umso erstaunter war ich, dass es tatsächlich ein Problem gegeben hatte.

 

 

 

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Ich bin durch die Schwangerschaft und Geburt endgültig erwacht

Sie kam wie eine Naturgewalt

 

Cornelia erzählt uns ihre Geschichte

 

Die Schwangerschaft mit meiner Tochter Lilian war eine sehr harte Zeit.

Nicht gerne erinnere ich mich an sie. Massive Übelkeit, Sodbrennen, Rücken- und sonstige Schmerzen machten mir schwer zu schaffen.

Um meinen vierjährigen Sohn Constantin konnte ich mich so gut wie gar nicht kümmern.

Ich hing entweder über der Kloschüssel oder im Bett herum, oder schleppte mich in die Arbeit, um danach völlig kraftlos herumzuliegen.

Schon früh war ich bereit – bereit, diese unendlich lange und schwere Schwangerschaft hinter mir zu lassen, bereit für mein Kind, bereit für die Geburt.

Doch meine Tochter war anderer Meinung.

Sie wäre körperlich schon lange reif gewesen, doch sammelte noch all ihre Kräfte, um uns beiden unsere Traumgeburt zu ermöglichen!

Am vierten Tag nach dem errechneten Geburtstermin und viel vorbereitender Geburtsarbeit und enttäuschter Hoffnung hatten wir einen Termin bei unserer Hebamme im Krankenhaus.

Ganz leicht ging es im Auto los. Der Termin verzögerte sich und am Sofa wartend vernahm ich noch einmal einen Hauch von Wehentätigkeit.

Meine Hebamme begrüßte ich schließlich um dreiviertel sieben mit einem Handschlag und den Worten „Ich glaube, es geht los.“

59 Minuten später war meine Lilian da!

Sie kam wie eine Naturgewalt. So kraftvoll, so stürmisch, so unglaublich weiblich!

 

Die erste Untersuchung ergab eine Muttermundöffnung von 3cm, und danach ging es richtig los.

Doch das bekam meine Hebamme gar nicht mit. Sie hatte den Raum verlassen, um die Aufnahme und die notwendigen vorbereitenden Arbeiten zu erledigen.

Als sie zurückkam, war ich kaum noch in der Lage zu sprechen. Vor allem hatte ich die Zeit dazu gar nicht.

Die Wehen kamen und gingen so schnell, ich hatte kaum Luft zum Durchschnaufen und konnte auch meine Position gar nicht mehr ändern.

Ich hörte meine Hebamme im Hintergrund mit meiner Ärztin telefonieren, und dann sagte sie zu mir, mein Kind wäre in der nächsten Stunde da.

Im Geburtsvorbereitungskurs hatte ich geübt, auf mein Bauchgefühl und meine innere Stimme zu hören, und ich wusste, sie kommt schneller, sie kommt JETZT!

Da waren sie auch schon, diese unbändigen Schmerzen, dieser Drang.

Die Ballonatmung half nicht mehr, mitten in der Wehe hörte ich Ninas Stimme, „Du wirst den Unterschied merken!“, und ich vertraute darauf.

Ich begann zu schreien, ich schrie sie heraus, und Lilian drückte mit.

Mit der dritten Presswehe war ihr Kopf geboren, doch es fühlte sich nicht nach Erleichterung an, also schrie ich nochmal und drückte weiter.

Schon war sie da.

Sie hatte die Hand seitlich am Kopf gehabt, daher waren auch die Schmerzen am Ende der Schwangerschaft gekommen.

Jetzt war sie war da, endlich da!!!

Keine Sekunde, keine Wehe länger hätte ich diese Schmerzen ertragen.

Mein Kind wusste das genau. Sie wusste, was zu tun war, und wann.

Trotz dieser kurzen Geburtsdauer gab es immer wieder Momente, in denen ich an den Kurs erinnert wurde.

Ein besonders wichtiger war jener, in dem ich erkannte, dass das Lob meines Lebensgefährtens mein Anker war. Seine begleitenden Worte versetzten mich in einen ruhenden, nach innen gekehrten Zustand, in dem die Energie fließen konnte. Also bat ich ihn, dies bei jeder Welle zu wiederholen. Und es half.

Doch auch ohne meine Hebamme hätte ich diese Geburt so nicht erleben dürfen.

Danke, Stefanie, für deine Vorbereitung, deine Begleitung, deine Hände, deine Stimme, deine Empathie, dein Wissen!!! Von mir in meiner Geburtsarbeit oft unbemerkt hast du mich berührt, aufgerichtet, bestärkt und mit den notwendigen Handgriffen und Hilfsmitteln versorgt, so dass mein Kind und ich unverletzt blieben.

Das war und ist sooo wichtig für mich!

Es dauerte diesmal nicht lange, bis ich die Geburt verarbeitet hatte.

In der ersten Nacht schon war ich müde und konnte schlafen, konnte träumen, konnte mein Kind versorgen und ihre Nähe genießen.

 

Die Erinnerung an diese schöne Zeit bleibt mir für immer!

 

P.S.: Wie hast Du Deine Geburt erlebt? Hast Du eine ähnliche Erfahrung wie Cornelia gemacht? Erzähl‘ mir doch davon in den Kommentaren! Möchtest auch Du uns Deine Geschichte ganz ausführlich erzählen? Dann mach mit bei der Blogserie ‚Meine Geburt‘!

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