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Lavendel und Honigwaffeln

Lavendel und Honigwaffeln

 

Luisas wunderbare Hausgeburt erzählt von Susanne

 

Es war ein sonniger, klarer Novembertag als sich Luisas Ankunft ankündigte.

Beim nächtlichen Gang zur Toilette hatte ich das Zeichnen bemerkt, ich wusste aber, dass es noch ein wenig dauern konnte. Trotzdem war ich nervös. Luisa war mein drittes Kind.

Ich wusste also, dass die Geburt in den nächsten Stunden losgehen würde und nichts und niemand mir das abnehmen konnte.

Mit Tränen in den Augen kroch ich ins Bett und sagte zu meinem Mann, dass es bald losgeht und dass ich mich fürchte.

Er nahm mich in den Arm und wischte meine Tränen weg.

 

Dann aber beschloss ich, umzusetzen, was ich im Hypnobirthingkurs gelernt hatte. Ich setzte mir die Kopfhörer auf und hörte die Regenbogenentspannung. Augenblicklich wurde ich ruhig und entspannt. Ich schlief dann auch wieder ein und ruhte mich aus.

 

Am nächsten Tag aßen wir noch zu dritt zu Mittag. Ich machte ein Foto von Michael und unserer damals Zweijährigen.

Für mich war es ein besonderer Moment – das letzte Essen als „kleine Schwester“. Bald würde sie die Große sein.

 

Am Nachmittag spürte ich dann leichte Wellen in langen aber regelmäßigen Abständen. Michael brachte unsere Kleine zu den Großeltern und ich rief Karin, unsere Hebamme an.

Sie meinte, ich solle mir noch einen schönen Tag mit Michael machen bevor es losgeht. Vielleicht auf dem Markt spazieren oder essen gehen. Ich wollte ihrem Rat zunächst folgen, spürte dann aber in mich hinein, ob das wirklich das Richtige war.

Und nein, das war es nicht. Ich wollte Ruhe haben. Also legte ich mich ins Bett und entspannte wieder bewusst. Ich freute mich, wie sehr ich es diesmal schaffte, meine eigenen Bedürfnisse zu erkennen – danke Hypnobirthing!

 

Michael setzte Hühnersuppe auf und ich zündete Kerzen im Wohnzimmer an. Ich dachte nämlich, unsere Kleine käme dort zur Welt. Im Bett sicher nicht! Schließlich hatte mir Herumgehen bei der ersten Geburt sehr geholfen.

Ich wollte bei den Wellen ein wenig nachhelfen und bat Michael, mir eine Badewanne einzulassen. Er zündete im Bad Kerzen an und schüttete reichlich Ölbad mit Nachtkerzenöl ins Wasser. Ich stieg in die Wanne, lehnte mich zurück und – sprang augenblicklich wieder heraus! Das Wasser war ein Wehenturbo – viel zu heftig reagierte mein Körper.

Jetzt verstand ich, wieso ich bei der letzten Geburt versucht hatte, mich in den Vierfüßler zu retten sobald die Wellen anrollten! Mein Körper und warmes Wasser vertragen sich bei der Geburt nicht. Das wusste ich damals auch.

Aber ich konnte mich gegen die Entscheidung der Hebamme nicht mehr durchsetzen.

Jetzt aber konnte ich es selbst entscheiden. Wie schön das war!

 

Also zurück ins Bett.

Ich türmte mir Pölster zum Anlehnen auf und wartete, bis sich mein Körper beruhigt hatte. Neben mir stand eine Duftlampe mit Lavendelöl. Das beruhigte und entspannte mich sehr.

Michael rief Karin an, die sich auf den Weg machte.

Meine große Tochter war unschlüssig, ob sie dableiben sollte. Sie war damals 16 und einerseits neugierig, andererseits besorgt um mich. Während ich im Bett saß und mich bewusst entspannte, kam sie zu mir. In der Hand ein paar Fotos von sich und der kleinen Schwester. Sie klebte die Fotos neben mir an den Schrank und sagte: „Falls du mittendrin verzweifelst, dann schau auf die Fotos. Dann weißt du, wieso du das machst!“ Dann stellte sie eine Packung mit Honigwaffeln und eine Tasse Tee neben mich. Ich spürte ihre Nervosität und daher sagte ich ihr, dass es ok wäre, wenn sie jetzt zu ihrer Oma fahre. Spürbar erleichtert, dass ich ihr die Entscheidung abgenommen hatte, machte sie das dann auch.

Sobald sie fort war, konnte ich mich ganz dem Geschehen hingeben. Die Wellen kamen regelmäßig und ich atmete so wie ich es kurz zuvor noch einmal im Buch nachgelesen hatte.

Ich spürte die Wellen vor allem vorne im Bauch, wie eine Art Krampf, aber nicht wirklich schmerzhaft. Karin kam und setzte sich ein wenig zu mir. Dann ging sie hinaus zu Michael, der in der Küche werkte. Ich hörte die beiden im Nebenraum sprechen und mit Geschirr klappern. Michael legte ab und zu eine neue CD ein – Shakti Music oder andere Entspannungsmusik. Ich hingegen konzentrierte mich auf das Atmen.

Bald fand ich einen guten Rhythmus. Ich zählte beim Einatmen bis Zwanzig und atmete dann ganz langsam aus. So konnte ich jede Welle gut veratmen und hatte jedes Mal das Ende der Welle genau im Blick. Ich wusste, dass nach dem Ausatmen wieder Zeit für die Entspannung war und genoss diese Zeit auch ganz bewusst.

Ab und zu schaute Karin vorbei, bleib eine Weile bei mir sitzen, redete in den Pausen mit mir und ging dann auch wieder.

Irgendwann merkte ich, dass sich der Rhythmus geändert hatte. Ich kam mit einem Atemzug nicht mehr aus und musste zweimal langsam und bewusst atmen bis eine Welle vorüber war. Auch die Abstände wurden kürzer. Jetzt begann die richtige „Arbeit“. Karin schaute nun öfter vorbei.

Irgendwann fragte sie, ob sie nachschauen solle, wie weit der Muttermund geöffnet war. Ich überlegte, da ich diese Untersuchungen als sehr unangenehm und schmerzhaft in Erinnerung hatte. Außerdem wusste ich, dass es mich sehr demotivieren würde, wenn sich noch nichts getan hatte. Dann entscheid ich mich dafür.

Karin tastete sehr vorsichtig und fragte, ob ich schätzen wolle. Ich wollte nicht zu hoch ansetzen und dann enttäuscht sein und schätzte auf drei bis vier Zentimeter. Karin lachte und sagte es seien schon acht.

Aus meinen bisherigen Geburtserfahrungen wusste ich, dass es ab acht Zentimetern bei mir sehr schnell gehen konnte. Und tatsächlich ging es nun zügig voran. Pausen gab es kaum mehr.

Karin blieb nun bei mir und unterstützte mich auch energetisch. „Stell dir vor, ein rosa Licht fließt durch dich durch“ sagte sie und hielt ihre Hände knapp über meinem Unterleib.

Sie holte Michael dazu und bat ihm, mir Wasser und einen Strohhalm zu bringen. Ich trank gierig und war sehr dankbar für diese Unterstützung. Ich war jetzt auch hungrig, aber an Essen war nicht mehr zu denken.

Karin legte eine Unterlage in mein Bett und kurze Zeit später spürte ich, wie die Fruchtblase platzte. Ab jetzt spürte ich das Baby in meinem Bauch noch viel deutlicher als zuvor.

Es stieß und strampelte sich mit jeder Welle den Weg nach draußen. Dann spürte ich deutlich den Druck des Köpfchens und drückte mit.

Gleichzeitig kam die Angst vor dem letzten Stück und ich wollte die Beine zusammenpressen und dagegen ankämpfen. Das verhinderte Karin indem sie Michael anwies, meine Knie festzuhalten. Sie versuchte mich aber auch zu bremsen „Nicht so schnell. Lass dir ein bisschen Zeit“, sagte sie. Außer Atem stieß ich hervor: „Das bin nicht ich! Das ist die Kleine!!“. Und so empfand ich es auch. Die Kleine wollte raus und drückte was das Zeug hielt.

Dann spürte ich ein Brennen und im nächsten Augenblick war mein kleines Mädchen da.

Ich setze mich auf und sah, dass Karin sie gut aufgefangen hatte. Als ich sah, dass sie sich bewegte, war ich beruhigt. Ich sagte „Gib sie mir, schnell, ich will sie halten.“, aber Karin wickelte noch an der Nabelschnur herum. Jetzt sah ich, dass die Nabelschnur sich ganz fest um die Knöchel der Kleinen gewickelt hatte. Daher war sie jetzt nicht lang genug, um mir die Kleine auf den Bauch zu legen.

Als Karin mein Baby befreit hatte, stutzte sie kurz. In der Nabelschnur war ein Knoten1. Dieser lag aber genau zwischen den Füßchen und war umwickelt und daher geschützt, so dass die Blutzufuhr auch bei der Geburt nicht unterbrochen war.

Endlich durfte ich meine kleine Luisa zu mir hochheben. Ich sah sie genau an. Sie war groß und trotzdem sehr zart – genauso, wie Karin es ertastet hatte. Ihr Gesichtchen war zusammengedrückt, so dass sie aussah wie ein kleiner flacher Pfirsich.

Ich küsste sie und legte sie gleich an die Brust.

Michael saß neben uns und umarmte mich und das Baby.

Ganz ruhig war es wieder geworden, der Sturm der Geburt war vorbei.

 

Im Hintergrund lief leise indische Musik, die Honigwaffeln neben mir dufteten und die Kerzen gaben ein sanftes Licht.

Nur Luisas Beinchen zuckten und strampelten regelmäßig ganz fest. Karin sagte: „Halte sie fest und sag ihr, dass sie schon da ist. Sie glaubt noch immer, sie muss mithelfen.“

Ich drückte Luisa sanft an mich und flüsterte ihr mein Willkommen ins Ohr. Da hörte sie auf zu strampeln. Jetzt war es langsam Zeit, sie Abzunabeln.

Karin hielt ihre Hand schützend auf den Bauch der Kleinen und Michael schnitt die Nabelschnur durch. Es war ein feierlicher Moment, als ihr Vater sie so noch ein zweites Mal und ganz in diese Welt holte.

Später nahm Karin Luisa noch einmal zu sich, um sie in ihrer Tuchwaage zu wiegen.

Sie flüsterte ihr leise ins Ohr und erklärte ihr, was mit ihr passiert. Luisa schien mit großen Augen zuzuhören und blieb ganz entspannt. Leider hatte ich durch den rasanten Endspurt ein paar Abschürfungen, die genäht werden musste.

Der Damm war aber heil geblieben. Später duschte ich und Michael überzog das Bett neu. Dann kuschelten wir uns zu dritt ins feine, warme Nest und lernten einander kennen. Luisa schlief an meiner Seite ein. Karin ging leise und versprach, am nächsten Tag wieder zu kommen.

Ich war sehr glücklich und voller Kraft. Ich schrieb meiner Großen ein sms, um ihre Sorge um mich zu zerstreuen.

Da erst wurde mir bewusst, dass seit ihrem Weggang erst dreieinhalb Stunden vergangen waren.

Luisas Geburt hatte also rund drei Stunden gedauert.

 

Stunden, die mir zeitlos und kraftvoll in Erinnerung geblieben sind.

Nie wieder würde ich die wunderbare Atmosphäre einer Hausgeburt freiwillig gegen eine Klinikgeburt tauschen wollen!

 

Luisa Alma, geb. 18.11.2011, 22:00 Uhr

 

 

1 Interessant ist, dass ich irgendwann im letzten Drittel der Schwangerschaft plötzlich sehr beunruhigt war wegen der Nabelschnur. Ich hatte das Gefühl, mein Baby mache sich „Sorgen“ und bitte um Hilfe und auch ich machte mir Sorgen. Ich recherchierte und fragte auch meine Hebamme, ob denn eine Nabelschnur auch irgendwie geknickt oder abgeschnürt werden kann. Ich beruhigte mich und mein Baby dann mit der Affirmation, dass Nabelschnüre ja von der Natur dafür gemacht sind, das Baby zu versorgen und dass es sich offensichtlich um ein „Erfolgsrezept“ handeln muss, sonst gäbe es da ja ein anderes System. Umso erstaunter war ich, dass es tatsächlich ein Problem gegeben hatte.

 

 

 

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Sie kam wie eine Naturgewalt

 

Cornelia erzählt uns ihre Geschichte

 

Die Schwangerschaft mit meiner Tochter Lilian war eine sehr harte Zeit.

Nicht gerne erinnere ich mich an sie. Massive Übelkeit, Sodbrennen, Rücken- und sonstige Schmerzen machten mir schwer zu schaffen.

Um meinen vierjährigen Sohn Constantin konnte ich mich so gut wie gar nicht kümmern.

Ich hing entweder über der Kloschüssel oder im Bett herum, oder schleppte mich in die Arbeit, um danach völlig kraftlos herumzuliegen.

Schon früh war ich bereit – bereit, diese unendlich lange und schwere Schwangerschaft hinter mir zu lassen, bereit für mein Kind, bereit für die Geburt.

Doch meine Tochter war anderer Meinung.

Sie wäre körperlich schon lange reif gewesen, doch sammelte noch all ihre Kräfte, um uns beiden unsere Traumgeburt zu ermöglichen!

Am vierten Tag nach dem errechneten Geburtstermin und viel vorbereitender Geburtsarbeit und enttäuschter Hoffnung hatten wir einen Termin bei unserer Hebamme im Krankenhaus.

Ganz leicht ging es im Auto los. Der Termin verzögerte sich und am Sofa wartend vernahm ich noch einmal einen Hauch von Wehentätigkeit.

Meine Hebamme begrüßte ich schließlich um dreiviertel sieben mit einem Handschlag und den Worten „Ich glaube, es geht los.“

59 Minuten später war meine Lilian da!

Sie kam wie eine Naturgewalt. So kraftvoll, so stürmisch, so unglaublich weiblich!

 

Die erste Untersuchung ergab eine Muttermundöffnung von 3cm, und danach ging es richtig los.

Doch das bekam meine Hebamme gar nicht mit. Sie hatte den Raum verlassen, um die Aufnahme und die notwendigen vorbereitenden Arbeiten zu erledigen.

Als sie zurückkam, war ich kaum noch in der Lage zu sprechen. Vor allem hatte ich die Zeit dazu gar nicht.

Die Wehen kamen und gingen so schnell, ich hatte kaum Luft zum Durchschnaufen und konnte auch meine Position gar nicht mehr ändern.

Ich hörte meine Hebamme im Hintergrund mit meiner Ärztin telefonieren, und dann sagte sie zu mir, mein Kind wäre in der nächsten Stunde da.

Im Geburtsvorbereitungskurs hatte ich geübt, auf mein Bauchgefühl und meine innere Stimme zu hören, und ich wusste, sie kommt schneller, sie kommt JETZT!

Da waren sie auch schon, diese unbändigen Schmerzen, dieser Drang.

Die Ballonatmung half nicht mehr, mitten in der Wehe hörte ich Ninas Stimme, „Du wirst den Unterschied merken!“, und ich vertraute darauf.

Ich begann zu schreien, ich schrie sie heraus, und Lilian drückte mit.

Mit der dritten Presswehe war ihr Kopf geboren, doch es fühlte sich nicht nach Erleichterung an, also schrie ich nochmal und drückte weiter.

Schon war sie da.

Sie hatte die Hand seitlich am Kopf gehabt, daher waren auch die Schmerzen am Ende der Schwangerschaft gekommen.

Jetzt war sie war da, endlich da!!!

Keine Sekunde, keine Wehe länger hätte ich diese Schmerzen ertragen.

Mein Kind wusste das genau. Sie wusste, was zu tun war, und wann.

Trotz dieser kurzen Geburtsdauer gab es immer wieder Momente, in denen ich an den Kurs erinnert wurde.

Ein besonders wichtiger war jener, in dem ich erkannte, dass das Lob meines Lebensgefährtens mein Anker war. Seine begleitenden Worte versetzten mich in einen ruhenden, nach innen gekehrten Zustand, in dem die Energie fließen konnte. Also bat ich ihn, dies bei jeder Welle zu wiederholen. Und es half.

Doch auch ohne meine Hebamme hätte ich diese Geburt so nicht erleben dürfen.

Danke, Stefanie, für deine Vorbereitung, deine Begleitung, deine Hände, deine Stimme, deine Empathie, dein Wissen!!! Von mir in meiner Geburtsarbeit oft unbemerkt hast du mich berührt, aufgerichtet, bestärkt und mit den notwendigen Handgriffen und Hilfsmitteln versorgt, so dass mein Kind und ich unverletzt blieben.

Das war und ist sooo wichtig für mich!

Es dauerte diesmal nicht lange, bis ich die Geburt verarbeitet hatte.

In der ersten Nacht schon war ich müde und konnte schlafen, konnte träumen, konnte mein Kind versorgen und ihre Nähe genießen.

 

Die Erinnerung an diese schöne Zeit bleibt mir für immer!

 

P.S.: Wie hast Du Deine Geburt erlebt? Hast Du eine ähnliche Erfahrung wie Cornelia gemacht? Erzähl‘ mir doch davon in den Kommentaren! Möchtest auch Du uns Deine Geschichte ganz ausführlich erzählen? Dann mach mit bei der Blogserie ‚Meine Geburt‘!

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Was, wenn ich einfach nicht gebären kann?

Katharina erzählt ihre Geschichte

 

 

Um die Bedeutung meines zweiten Geburtserlebnisses zu verstehen, muss ich kurz über meine erste Geburt berichten.

Ich war damals ziemlich naiv und blauäugig, habe den Ärzten vertraut.

Ich bin einfach davon ausgegangen, dass diese Menschen alles für mich und mein Baby tun würden, damit wir eine angenehme und schöne natürliche Geburt erleben konnten.

Die Hausgeburt im Krankenhaus sollte es sein.

Aber, ihr Lieben, die gibt es nicht!

 

 

An meine erste Geburt habe ich keine einzige schöne Erinnerung.

Von Anfang an war das Gebären im Krankenhaus eine Qual.

Fremde Menschen gehen ein und aus, untersuchen dich, sprechen so gut wie gar nicht mit dir, gehen wieder.

Ich habe nichts ausgelassen: Blasenkatheder (weil die Hebamme nicht wollte, dass ich selbst auf`s WC gehe), Wehentropf (weil die vorherigen Wehenhemmer zu lange gewirkt haben), Wehenhemmer, weil ich gerade zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt in die Austreibungsphase kam (Schichtwechsel!), Dammschnitt, weil der Arzt jetzt endlich Zeit hatte, aber ich gerade keine Wehen mehr hatte (Wehenhemmer!), Saugglocke, weil das Baby und ich zu langsam waren, schwere Dammverletzungen dritten Grades.

Als ich das Krankenhaus verlassen durfte, hatte ich nicht nur ein Baby im Arm, sondern auch ein posttraumatische Belastungsstörung im Gebäck.

Und die ständige Frage: Bin ich einfach nicht geeignet zum Gebären?

 

 

Diese Frage hat mich auch während meiner zweiten Schwangerschaft enorm beschäftigt.

In der Zwischenzeit hatte ich mich allerdings intensiv mit Schwangerschaft und Geburt auseinandergesetzt, so dass ich zumindest in der Theorie wusste, dass der traumatisierende und demütigende Geburtsverlauf nicht meinem körperlichen Versagen verschuldet war, sondern dass ganz viele Frauen, die sich dem System Krankenhaus ausliefern, ähnliche oder sogar schlimmere Geburtserfahrungen machen.

Ich hatte erfahren, dass die Wahrscheinlich irgendeiner Art von Intervention ausgesetzt zu werden, im Krankenhaus etwa 95% beträgt, dass die Wahrscheinlichkeit einen Kaiserschnitt verpasst zu bekommen, bei etwa 30% liegt.

Und ich habe gelernt, dass diese Maßnahmen in den seltensten Fällen tatsächlich notwendig sind.

Mir wurde bewusst, dass ich mich in einer Sache während meiner ersten Schwangerschaft grundlegend getäuscht hatte: Ärzte und Krankenhaushebammen handeln nicht im Interesse ihrer Patientinnen, sondern orientieren sich an Leitlinien, juristischen und ökonomischen Vorgaben.

 

Unter diesen Bedingungen wollte ich mein zweites Kind nicht zur Welt bringen.

Ich hatte große Angst vor einer weiteren Krankenhausgeburt.

Für mich kam nun nur mehr eine Hausgeburt in Frage.

Ich wusste mittlerweile, dass Frauen und Kinder die Geburt im Großen und Ganzen viel besser über die Bühne bringen, wenn sie in diesem sensiblen Prozess nicht unnötig gestört werden.

Und doch quälte mich immer wieder die Frage: Was, wenn ich einfach nicht gebären kann?

Aber was soll ich sagen?

Leute, ich kann gebären!

Meine zweite Geburt verlief genauso, wie ich es mir gewünscht hatte.

 

Zuhause war ich die Königin.

Alle Anwesenden haben sich an meinen Bedürfnissen orientiert.

Ich hatte die Möglichkeit, mich ganz nach meinem körperlichen Empfinden zu bewegen, konnte umhergehen, tanzen, tönen, singen.

Ich wurde nur untersucht, wenn ich ausdrücklich darum gebeten habe.

 

Gegen 22 Uhr wurden die Vorwehen, die ich seit Wochen immer wieder einmal gespürt habe, so intensiv, dass ich mir ziemlich sicher war, dass die Geburt nun tatsächlich losgehen würde.

Noch wollte ich etwas Zeit mit meinem Partner allein verbringen und mich gemeinsam mit ihm auf das neue Leben einstimmen, dass bald unsere Familie bereichern würde.

Kurz nach Mitternacht waren dann Hebamme und Doula da und ich habe mich nach dem Muttermundbefund „4 cm“ in die Badewanne zurückgezogen.

Dort hat mich mein Mann unterstützt und ich konnte mich richtig fallen lassen. Ich kann mich erinnern, dass ich sehr konzentriert und in mich gekehrt war.

Ich habe mich immer wieder selbst motiviert, jede Welle freudig begrüßt.

Kein einziges Mal kam ich an den Punkt, an dem ich mir gedacht habe, dass ich das nicht schaffen könnte.

Ich habe dem Schmerz entgegengeatmet mit dem Bewusstsein, dass mich jede einzelne Welle der Geburt ein Stück näher bringt.

Das Mitschieben mit jeder Presswehe war für mich eine ganz neue Erfahrung, etwas, das mir bei der ersten Geburt verwehrt geblieben ist.

Ganz sanft habe ich dem Druck nachgegeben und Stück für Stück hat sich das Köpfchen durch den Geburtskanal geschoben.

Nachdem die Hebamme im engen und dunklen Badezimmer das Geschehen nicht unter Kontrolle hatte, hat sie mich noch dazu gebracht, das Wasser zu verlassen und die Geburt im Wohnzimmer zu beenden. Dafür hasse ich sie noch heute 😉

Die Umstellung vom warmen Wasser auf das Gebären an Land fiel mir gar nicht leicht und es hat einige Zeit gedauert, bis ich wieder in meine Mitte und in meinen Rhythmus gekommen bin.

Nachdem ich einige Positionen ausprobiert hatte, kam mein Baby letztendlich etwa 5,5 Stunden nach Wehenbeginn am Geburtshocker zur Welt.

 

 

Unaufgeregt, unspektakulär und doch das Großartigste, das ich je erlebt hatte!

Und immer wieder:

Ich kann es! Ich kann gebären! Ich habe es geschafft!

 

P.S.: Wie hast Du Deine Geburt erlebt? Hast Du eine ähnliche Erfahrung wie Katharina gemacht? Erzähl’ mir doch davon in den Kommentaren! Möchtest auch Du uns Deine Geschichte ganz ausführlich erzählen? Dann mach mit bei der Blogserie ‘Meine Geburt’!

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“Vertraue dir selbst. Du wurdest geboren, um zu gebären. Du bist eine Frau.”

Jede Frau hat ihre eigene Geschichte.

Jede Geburtserfahrung ist wertvoll.

Und jede erzählte Geburtsgeschichte hat das Potenzial, die Geburt einer anderen Frau positiv zu beeinflussen.

Die Geschichten brauchen einen Platz.

Dieser Platz ist hier.

In der Blogserie ‘Meine Geburt’ erzählen Mamas von ihrem Geburtserlebnis.

Ob Hausgeburt, ob Kaiserschnitt, ob entspannte Geburt mit PDA oder Wassergeburt mit freilebenden Delphinen (just joking)  – alles darf seinen Platz haben.

 

Inka erzählt ihre Geschichte

 

 

Wie hast Du Deine Schwangerschaft erlebt?

Sehr ruhig. Ich habe auf meinen Körper gehört und intuitiv gewusst, dass Ruhe sehr wichtig für mich und den Kleinen ist. Besonders in den letzten 10 Wochen habe ich viel und lange auf unserem Sofa gelebt. Da musste ich einige Erwartungen streichen, aber wir sind dadurch völlig gesund durch die Schwangerschaft gekommen. Mit meiner Großen wurde ich wegen Vorwehen zur Bettruhe verdonnert. Heute weiß ich, ich brauche wohl viel Ruhe zum Brüten.

 

Was waren große Ängste, Unsicherheiten oder Stressfaktoren in der Schwangerschaft?

Die Übelkeit am Anfang war einfach eklig und es war sehr herausfordernd wie wenig ich in dieser Zeit für meine Große da sein konnte. Am Ende war es herausfordernd, dass ich mich wegen Beckenschmerzen kaum noch bewegen konnte und zwei Familientreffen absagen musste. Je mehr ich mich für die Geburt geöffnet habe, desto energetisch sensibler wurde ich. Ansonsten war ich sehr im Vertrauen.

 

Was hat Dir in der Schwangerschaft geholfen, ruhig und vertrauensvoll zu bleiben?

Meine Intuition und die Kommunikation mit meinem Kind. Ich und mein Mann sind beide sensibel für Feinstoffliches und haben regelmäßig nach unserem Kleinen geschaut, ob alles in Ordnung ist. Die Vorsorgen mit der Hebamme haben unsere Wahrnehmungen immer nur bestätigt. Wir haben auch einen Ultraschall gemacht, bei dem sich zeigte, dass es wirklich ein Junge wird.

 

Wie hast Du Dich auf die Geburt vorbereitet?

Ich habe meine Ängste immer wieder wahrgenommen und gespürt. Mit meinem Mann darüber gesprochen und sie dann ins Fließen gebracht, meine Art sie loszulassen. Was mir am Anfang vielleicht noch Angst machte, hat sich im Laufe der Schwangerschaft in Luft aufgelöst.

Mit meiner Hebamme habe ich viel über meine erste Geburt im Krankenhaus gesprochen und konnte dadurch super verarbeiten, was nicht so schön war und wo ich damals aus meiner Mitte kam. Auch hier haben wir immer wieder verborgene Ängste gefunden und mich neu ausgerichtet.

Wir alle haben auch immer gespürt, dass alles gut wird und wir eine harmonische Hausgeburt erleben dürfen. Trotzdem blieben wir auch offen für anderes und wären auch im Krankenhaus auf unserem Weg geblieben. Vor einem Kaiserschnitt hatte ich am meisten Angst, aber auch da konnten mich offene Gespräche mit meinem Mann beruhigen.

Die Hypnobirthing Affirmationen haben mir sehr geholfen, ein schönes Geburtserlebnis zu visualisieren und meinem Körper und der Natur noch mehr zu vertrauen.

Aus meiner ersten Geburt wusste ich noch, wie sehr mich das Atmen und Tönen durch die Wellen trägt. Damals hatte ich mich jedoch nicht genug mit der Erde verbunden, das wollte ich während dieser Geburt anders machen.

Mir war von der ersten Geburt auch schon ganz klar, dass ich im Wasser gebären wollte. Eigentlich hätte ich mir auch eine Delfin und Meeresgeburt vorstellen können, daher hab ich mich immer wieder mit diesen Energien verbunden. Als ich das erste Mal trocken im Pool Probe liegen durfte, wusste ich sofort das ist mein Geburtsplatz.

 

Was war besonders herausfordernd für Dich? Was hast Du Dir vielleicht auch anders vorgestellt?

Eigentlich nichts. Ich habe jeden der Schritte und die ganze Reise der Geburtsvorbereitung sehr genossen.

 

Wie hast Du dann Deine Geburt erlebt?

Kraftvoll, selbstbestimmt, wunderschön und trotzdem auch herausfordernd. Da ich einfach keinen Geburtsbeginn festlegen kann und auch die Fehlalarme schon alle zu Geburt gehörten, ging meine Geburt für mich über drei Tage.

 

Hier mein Geburtsbericht von Raphael (27.6.- 29.6.2015)

Samstag: 27.6.

Morgens, juchhu ich habe gezeichnet. Soweit ich mich erinnere, könnte mein Baby in den nächsten Tagen kommen. Auf jeden Fall bewegt sich was am Muttermund. Bin überglücklich, denn es geht voran.

Den Tag über bin ich noch ganz normal schwanger, mache noch ein paar Besorgungen und hoffe auf Wehen.

Abends geht es dann langsam los, gegen acht werden sie rhythmisch und ich beginne die Wehen auch zu veratmen. Wenn der Kleine sich bewegt, pickst es ganz schön am Muttermund. Freue mich und begrüße jede Welle.

Um 22 Uhr legen wir uns hin und wollen uns einfach noch ausruhen, doch mein Mann findet keine Ruhe und bereitet im Wohnzimmer schon mal alles vor.

Um zwölf kommt er ins Bett und gemeinsam merken wir, dass sich meine Wehen beruhigen und die Abstände wieder größer werden. Ein bisschen enttäuscht schlafen wir ein.

Meine Wehen hören jedoch nicht ganz auf, in der Tiefenentspannung waren sie gut zu nehmen, im Schlaf fällt es mir schwerer. Meine Nacht ist unruhig.

Sonntag: 28.6.

Ich erwache früh, gerädert und völlig überfordert von meiner großen Tochter. Ich spüre, ich will für mich sein. Da ich hoffe, dass die Wehen wieder kommen oder ich vielleicht noch etwas schlafen kann, rufe ich meine Freundin an, die Pauline schon früh morgens abholt und zu einem sehr schönen Gartentag entführt.

Ich bin erleichtert und dankbar, dass ich mir diesen Luxus gönnen konnte.

Um zehn gehen wir spazieren. Es ist wunderschön draußen und ich genieße den Spaziergang. Ich halte immer mal wieder an und veratme eine Wehe am Gartenzaun. Die Abstände werden wieder kürzer und ich bin voller Hoffnung, dass die Bewegung wieder alles aktiviert.

Zuhause kommen sie jedoch wieder zur Ruhe. Oh Mann das war wohl wieder nix, aber sie hören trotzdem auch nicht auf. Die Abstände werden nur wieder länger, aber die Intensität nimmt zu. Schlafen klappt immer schlechter, ich finde es sehr unangenehm nach zwanzig Minuten von einer starken Wehe geweckt zu werden.

Mittags kommt die Hebamme. Das Köpfchen ist noch nicht ganz eingestellt. Sie meint er drückt vielleicht ab und zu und rutscht dann wieder nach oben. Nach ihrer Einschätzung geht es noch nicht auf die Geburt zu.

Mein Mann ist mittlerweile ziemlich frustriert und geht ein bisschen Sport machen. Ich hab Angst davor, dass meine Tochter wieder heim kommt und ich mit ihr und den Wehen alleine bin, aber sein Frust nervt mich auch und ich will, dass es ihm besser geht.

Mit Pauline wird es leichter als gedacht, sie hatte einen fantastischen Tag und da ich mittlerweile auch töne oder seufze, versteht sie auch was passiert und lässt mir meinen Raum. Wir schaffen den Bettzug und ich will auch früh ins Bett.

Ich bringe mich mit meinem Atem in die Tiefenentspannung und schlafe ein, wälze mich jedoch herum und stöhne im Schlaf, was meinen Mann extrem mitleiden lässt. Er will lieber im Wohnzimmer schlafen, für mich bricht die Welt zusammen. Ich will mit diesen Schmerzen nicht alleine sein und bekomme sofort einen Heulanfall.

Nach kurzem Türenknallen haben wir ein wunderschönes, klärendes Gespräch. Andreas hilft mir wieder, in meine Kraft zu kommen, raus aus meinem Elend, wieder rein in meine Göttin. Wir klären noch mal unsere Rollen für die Geburt, teilen was uns gerade überfordert und was wir brauchen.

Um eins gehen wir getrennt schlafen, ich fühle mich emotional sehr gut und schaue ein bisschen Film und versuche mit der Regenbogenentspannung zu schlafen. Mindestens alle zwanzig Minuten kommt jedoch eine Welle.

Um drei Uhr nehme ich den Wecker in die Hand und schaue mal wie häufig sie kommen. Nachdem ich eine Stunde alle 5 min. Wellen hatte, wecke ich meinen Mann, weil ich mir seine Energie und Anwesenheit wünsche.

Gemeinsam bauen wir wieder unseren Heilraum für die Geburt auf, entzünden Kerzen, bitten Mutter Erde und den Himmel um Unterstützung.

Jetzt wo er da ist geht es mir gut, die Wellen sind stark und häufig und ich kann sie wirklich gut nehmen. Ich bin im Geburtsflow. Unsere Tochter lassen wir grade schlafen, denn wir sind noch etwas skeptisch.

Montag: 29.6.

Um sechs beruhigen sich die Wehen wieder. Sie bleiben kraftvoll, aber die Abstände werden länger. Also starten wir wieder mit dem normalen Alltag.

Na ja ich nicht ganz, denn die Wehen sind ja immer noch da und haben es in sich. Ich bleibe den Vormittag über auf den Beinen, denn ich muss mittlerweile mit jeder Welle am Stuhl stehen und sie im Stehen veratmen. Ich konzentriere mich auf mein Becken, meine Beine und leite jede Welle nach unten in die Erde. Sitzen tut weh, im Liegen werden sie mir zu viel, stehen tut gut.

Über Mittag lege ich mich noch mal hin, will Kräfte sammeln und schlafe in den Wehenpausen. Die Wehe, die mich dann weckt, ist die Hölle. Ich springe auf, um sie an der Wand zu veratmen. Von Nickerchen will ich jetzt nichts mehr hören. Ich bleibe weiter in Bewegung und habe schon einen ganz verspannten Rücken vom Stehen.

Ich kann die Wehen verarbeiten, doch die Ungewissheit macht mich verrückt. Ich kann mich nicht richtig in den Geburtsflow sinken lassen, da das doch nur Vorwehen sind. Ich bekomme Angst vor den nächsten Tagen, Angst weil ich so wenig Schlaf habe, Angst vor der bevorstehenden Geburt, weil ich mich schon so geschwächt fühle. Ich bin verzweifelt, ich will ein Zauberkügelchen, dass meinem Körper und meinem Baby hilft zu entscheiden, ob es sich beruhigt oder ob wir jetzt durchstarten. Ich beschließe auch ohne Geburt bald den Pool zu befüllen. Ich brauche Erleichterung.

Ich teile meine Ängste mit meinem Mann und meine Tränen bringen sie ins Fließen. Die Hebamme kommt um halb drei und ich öffne verheult die Tür. Sie nimmt mich in die Arme und ich muss auch schon gleich wieder eine Wehe veratmen.

Sie untersucht den Muttermund und fühlt und fühlt. Ich befürchte schon, es hat sich immer noch nichts getan. Doch sie schaut mich an und sagt, Inka das sind stolze 7 cm.

Oh mein Gott. Erleichterung, wieder Tränen. Freude, Überraschung alles auf einmal und endlich kann ich auf Geburt schalten.

Mein Mann klärt die Kinderbetreuung und joggt zum Kindergarten um unsere Tochter noch zu übergeben. Die Hebamme isst zwei Bananen und befüllt den Pool. Ich veratme erleichtert und beschwingt jede Welle. Sie tun mir kaum noch weh, so freudig erregt bin ich. Jede Welle bringt mich meinem Baby näher und es dauert auch nicht mehr lang. Ich hoffe es geht nicht zu schnell, denn ich bin noch immer sehr überrascht.

Um vier ist der Pool voll und ich kann endlich in mein geliebtes Wasser. Ich verbinde mich mit der Energie des Meeres und spüre Delfine um mich herum. Die Abstände sind immer noch sehr entspannend und die Wellen gut zu veratmen. Ich bin für die Wellen auf den Knien und kreise mein Becken im Wasser. Immer wieder achte ich auf meine Erdung, damit ich in meinem Körper bleibe und die Energien ableiten kann. Genauso versorgt mich die Erde immer wieder mit neuer Energie.

So arbeite ich mich bis viertel nach sechs auf 10 cm vor. Zum Ende wird mein Tönen lauter und tiefer. Ich halte mich fest an meinem U und der Verbindung zur Erde. Mein Mann fragt mich, wie schmerzhaft die Wehen sind, weil ich so ruhig und zentriert wirke. Da bin ich schon stolz, dass ich mich so hingeben kann und so fokussiert bleibe.

Zwischen den Wellen spreche ich über meine Ängste. Ich hab Angst vor der Austreibung, Angst vor dem Druck und der Dehnung. Als ich vollständig eröffnet bin, warte ich auf den Pressdrang oder das Schieben meines Babys, doch es bleibt alles ruhig. Die Hebamme meint ich muss mein Baby selbst auf den Weg bringen. Ich merke ein Teil in mir will nicht. Etwas in mir hat Angst, vor der Urkraft, vor der Dehnung. Wir reden darüber und über meine erste Geburt, die in dieser Phase entmachtend war. Ich sehe die Urkraft, aber ein Staudamm, die alte Erfahrung, hält sie von mir. In einer Energiearbeit lösen wir den Staudamm immer mehr auf, so dass die Wellen wieder kraftvoller werden und sich in ihrer Energie verändern.

Zwischendurch schaue ich zur Hebamme, weil ich unsicher bin, ob sie die Geburtspause nervös macht, doch sie versichert mir, dem Baby geht es in der Fruchtblase gut und ich habe alle Zeit der Welt. Ich bin überrascht, was wir hier machen scheint für sie ganz normal zu sein. Unsere Energiearbeit dauert fast eine Stunde.

Endlich fließt die Kraft durch mich, ich kann mich wirklich ganz dafür öffnen. Ich empfinde mich als laut, obwohl ich häufig den Mund zu habe und presse. Ich halte die Hände meines Mannes und drücke sie mit aller Kraft, während sich mein Körper aufbäumt und drückt. Der Druck in meinem Becken wird enorm, zwischendurch versuche ich mich zu entspannen, doch ich arbeite mit aller Kraft. Ich fühle, wo das Köpfchen ist, doch anders als mein Gefühl kommt es nicht gleich, es drückt enorm Richtung Enddarm. Ich motiviere mich, indem ich mir jedes mal einen weiteren Zentimeter vornehme. Ich bin erschöpft, arbeite mit aller Kraft und doch wirkt eine weibliche Ur-Kraft durch mich, die nicht meine ist. Ich gebäre.

Bei den nächsten Wellen spüre ich die Dehnung meiner Scheide. Ich wollte langsam machen, keine Geburtsverletzungen riskieren, doch es fühlt sich nicht mehr stimmig an. Ich nehme Anlauf mit der nächsten Welle, spüre ein Brennen in meinen Schamlippen und der Kopf ist durch. Die Hebamme ist überrascht, will dass ich fühle, doch ich muss nur meinen Schmerz veratmen. Der Kleine dreht sich in mir und ich weiß in zwei Wellen hab ichs geschafft. Ich presse die Schultern und dann in einem Flubsch den ganzen Körper. Die Hebamme greift ihn so schnell, schon ist er auf meinem Bauch. Ich höre meinen Mann hinter mir weinen. Ich erkenne meinen Kleinen, weiß, das ist mein Raphael und ich habs geschafft. Um 21: 10 habe ich meinen Schatz geboren. Ich hab sogar den schwierigsten Teil geschafft. Zwischendurch wollte ich schon zu einem Kaiserschnitt in Krankenhaus fahren.

Und ich hab meine Hausgeburt geschafft, keiner hat mich gedrängelt oder mir Druck gemacht, sie war herausfordernd, aber das war meine Geburt.

 

 

Was war besonders schön?

So vieles. Ich hatte meine selbst bestimmte Haus- und Wassergeburt. Wie gut ich die Wellen bewältigen konnte, nachdem endlich klar war, dass auch Wellen mit langen Abständen Geburtswehen sein können. Da habe ich mich so mächtig, kraftvoll und als Göttin der Weiblichkeit gefühlt. Es war so toll, dass der Kleine im Wasser kommen konnte und bis kurz vor knapp sicher in seiner Fruchtblase war. Wir hatten Zeit und durften uns, dank unserer tollen Hebamme, sogar eine Geburtspause gönnen. Und der Hauptpreis natürlich, wenn das Baby da ist.

 

Was war nicht so schön oder überhaupt nicht schön? Was war herausfordernd?

Dass ich am Anfang nicht wusste, dass ich bereits gebäre. Es ist blöd, wenn einem Zahlen das Leben schwer machen. Mein Körper und mein Baby wollten mir damit etwas Gutes tun, aber wegen der langen Abstände habe ich an mir selbst gezweifelt.

Und die Austreibung war für mich herausfordernd. Ich habe die Hypnobirthing Atmung versucht, aber nichts hat sich sanft bewegt. Erst ein wirklich urgewaltiger Pressdruck hat ihn über lange Zeit nach unten gebracht.

Manchmal bin ich etwas neidisch, wenn andere ihre Kinder mit 2 Presswehen geboren haben. Und dann weiß ich aber auch, dass mich eine schnellere Geburt emotional überwältigt hätte. Ich brauchte meine Zeit, um bereit für mein Baby zu sein.

 

Was würdest Du das nächste Mal anders machen?

Nichts. Ich würde mich einfach wieder ganz auf dieses Kind und seine Geburt einlassen.

 

Was würdest Du anderen Mamas empfehlen, denen die Geburt noch bevorsteht?

Lerne mit Yoga oder Hypnobirthing dich mit deinem Atem tief zu entspannen. Meine Atmung und die Tiefenentspannung haben mich wirklich getragen. Mit der Zeit habe ich den Atem immer lauter werden lassen, dadurch kannst du dich noch besser darauf konzentrieren.

Mich persönlich hat die Verbindung mit der Erde enorm weitergebracht. Ich habe mich dabei immer auf meine Hüfte, meine Beine und Füße konzentriert, auch den Kopf und Blick immer nach unten gerichtet. In meiner Vorstellung habe ich mein Kind nach unten sinken lassen und die Schmerzen über meine Beine in die Erde fließen lassen. Zum Ende hin habe ich ein sehr tiefes UUUUU getönt. Der Vokal U und die tiefe Stimme aktiviert die Verbindung zur Erde. Wenn dir ein A oder Om angenehmer ist, ist das natürlich auch gut.

Mehr darüber habe ich in meinem Blog geschrieben.

 

Wie hat Dein Mama-Sein Dein (Er)Leben als Frau verändert?

Durch beide Geburten bin ich standfester geworden. Mich haut so schnell einfach nichts mehr um. Ich habe mehr Selbstvertrauen und trete auch in meinem Beruf klarer und sicherer auf. Ansonsten bin ich eine Mama geworden und jetzt auch eine Mama von zwei Kindern und glaube das kann man nicht beschreiben nur fühlen.

 

Gibt es sonst noch irgendetwas, was Du anderen Mamas mitteilen möchtest?

Vertraue dir selbst. Du wurdest geboren, um zu gebären. Du bist eine Frau.

 

 

Über Inka:

Inka lebt mit ihrer Familie im wunderschönen Heidelberg ganz in der Nähe des Waldes. Raphael ist mittlerweile 4 Monate und Pauline im September in die Schule gekommen. Wenn die Kinder bei ihrem Papa sind, hilft sie als spiritueller Coach besonders sensiblen Menschen mit ihrem Potential mehr auf die Erde zu kommen. Sie bloggt, macht Videos und gibt Seminare für Kinder und Erwachsene. Mehr über ihre Arbeit findest du auf ihrer Webseite: “Die Erde ist ein wunderbarer Ort” www.inka-cardona.de

 

Wie hast Du Deine Geburt erlebt?

Was war schön?

Was war herausfordernd?

Hast Du vielleicht eine traumatische Geburt erlebt und möchtest anderen Mamas davon erzählen?

Oder hast Du eventuell eine ganz lustvolle Geburt erlebt und noch keinen wirklichen Platz für diese Geschichte gefunden?

Hier kannst Du Deine Geschichte erzählen!

Mir geht es darum, einen Raum für jede Geschichte zu schaffen, ganz ohne Urteil.

Aus jeder Geschichte kann man lernen.

Man kann sich inspirieren lassen, sich zum Nachdenken anregen lassen, Mut schöpfen.

 

Willst Du mir Deine Geschichte erzählen? Dann mach mit!

Klick diesen Link und teile Deine Geschichte in der Blogserie ‘Meine Geburt’!

 

Willkommen auf meinem Blog!

Hallo! Ich bin Nina und Dein Birth Coach und Mama Mentor.

Auf diesem Blog wirst Du immer wieder wertvolle Beiträge über Schwangerschaft, Geburt und Mama-Sein bekommen, die Dir Mut machen sollen, Dich inspirieren sollen und Dir zeigen sollen, dass Du sehr wohl dazu in der Lage bist, selbstbestimmt zu gebären und ein erfülltes Mama-Leben zu führen.

Hier erfährst Du mehr über mich und über Dich…

Aktuell bei Geburt und Mama-Sein:

Selbstbestimmt, angstfrei und entspannt in die Geburt

In diesem kostenlosen dreiteiligen Online Workshop lernst du die wichtigsten Punkte, die eine positive Geburtserfahrung möglich machen.

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Hier geht es um alle Frauenthemen, die rund um die Zeit der Schwangerschaft, die Vorbereitung auf die Geburt, die Verarbeitung der Geburtserfahrung und das Hineinwachsen in die Mama-Rolle auftauchen.

Interview mit Judith Raunig von ‘Meine Narbe’

Interview mit Judith Raunig von ‘Meine Narbe’

Die Diskussionen rund um den Kaiserschnitt sind seit jeher hitzig, sehr emotional und polarisierend – besonders auf Seiten der in der Geburtshilfe arbeitenden Menschen. Immer wieder geht es um das Thema Sicherheit, Verunsicherung, Angst, Schuld, Versagen, Macht und Wirtschaftlichkeit. Nur ganz selten kommen die Mütter zu Wort, die eine Kaiserschnitt-Geburt erlebt haben. Es wird nicht viel drüber gesprochen. Irgendwie muss es ja weiter gehen. Hauptsache das Kind ist gesund. Wie aber geht es den Kaiserschnitt-Müttern? Wie haben sie ihre Geburt erlebt? Womit haben sie zu kämpfen? Diesem Thema widmet sich der Dokumentationsfilm ‘Meine Narbe’ von Judith Raunig und Mirjam Unger. Am 25.11.2014 wird dieser zum ersten Mal auf ORFII ausgestrahlt. In bewegenden Interview-Szenen taucht die Doku ein in die Gefühlswelt der betroffenen Mütter und Väter und macht sichtbar und vor allem spürbar, was allzu oft verschwiegen bleibt. Aus aktuellem Anlass gibt es daher ein ganz besonderes Interview. Darf ich vorstellen? Judith Raunig!

Liebe Judith, erzähl’ uns ein bisschen was über Dich.

“Ich bin Klinische- und Gesundheitspsychologin, arbeite in freier Praxis und bin auf das Thema Kaiserschnitt spezialisiert. Ich berate und betreue Frauen und Paare vor oder nach einem Kaiserschnitt. Ich biete Einzelstunden und Seminare an, in denen die Frau ihre Geburt aufarbeiten kann. Weiters arbeite ich in der Prävention- ich halte Vorträge und Seminare für Hebammen und Geburtshelferinnen zum Thema Kaiserschnitt.”

Woher kam die Idee, die Dokumentation ‘Meine Narbe’ zu machen?

“Nachdem ich schon einige Zeit mit Frauen nach belastender Kaiserschnittgeburt gearbeitet hatte, habe ich bemerkt, dass sich die Themen, über die die Frauen sprachen immer wiederholten: da ging es um Enttäuschung, Schuld, Traurigkeit, Scham, Schmerzen, Minderung des Selbstwertes oder Wut. Gleichzeitig beobachtete ich die Darstellung des Kaiserschnitts in der Öffentlichkeit als »sanfte, sichere, moderne« Geburtsform. Ich hörte Aussagen von GeburtshelferInnen wo mir klar wurde, dass diese oft gar nicht wußten, wie es einer Frau einige Wochen oder Monate nach der Geburt gehen kann. Da dachte ich mir: Wie könnte ich es schaffen, diesen Leuten zu zeigen, wie es manchen Frauen geht, was sie fühlen, womit sie zu kämpfen haben und warum. Ich dachte, wenn nur diese Leute sehen und hören könnten was ich sehe und höre, dann könnte das vielleicht etwas ändern… Gleichzeitig war mir klar, dass es etliche Frauen geben musste, die durch ihren Kaiserschnitt belastet waren, die sich aber bis dato vielleicht niemandem anvertraut haben. Ich dachte mir, es könnte diese Frauen vielleicht stärken und ihnen Mut machen, wenn sie sehen würden, dass sie mit ihrer Geschichte nicht alleine sind.”

Worum geht es in der Doku?

“Es geht um Frauen und Männer die aus unterschiedlichen Gründen den Kaiserschnitt als belastende Geburt erlebt haben. Es sind sowohl Frauen mit geplantem als auch Frauen mit ungeplantem Kaiserschnitt interviewt worden. Es geht NICHT darum, den Kaiserschnitt zu verteufeln, es geht um kritisches Hinterfragen und um persönliche Erlebnisse dieser Menschen. Zusätzlich kommen Expertinnen zu Wort.”

Wie hast Du die Zeit der Entstehung von ‘Meine Narbe’ erlebt? Was hat Dich besonders herausgefordert oder was war schwierig?

“Diese Zeit war wie eine Hochschaubahnfahrt. Zuerst ganz prompte Zusagen von der Regisseurin Mirjam Unger und unserer Produktionsfirma Geyrhalter, dann eine lange Zeit der Unsicherheit ob der Film nun wirklich finanziert werden kann. Das war sehr spannend und aufregend. Die letzten Tage vor Drehbeginn waren dann noch extrem herausfordernd für mich- da ich mir nicht sicher war, ob es funktionieren wird, dass sich die Frauen vor der Kamera auch wirklich öffnen können. Du hast da ein paar Tage Zeit und in diesen muss alles im Kasten sein. Ich hab Tag und Nacht darüber nachgedacht. Nach den ersten 2 Stunden Dreh war klar: Es klappt.”

Was ist Dein persönlicher Bezug zum Thema Kaiserschnitt?

“Ich hatte bei meinem ersten Kind selbst einen Kaiserschnitt. Zum Glück wurde ich dabei sehr gut begleitet und betreut- durch meine Hebamme und meine Ärztin. Enttäuscht war ich trotzdem, ich wollte mein Kind auf natürlichem Weg zur Welt bringen.”

Was genau machst Du in Deiner Arbeit mit Kaiserschnitt-Mamas?

“Im Grunde geht es in meiner Arbeit darum, dass sich die Frauen mit ihrem Kaiserschnitt ein Stück mehr aussöhnen können. Der Kaiserschnitt ist diesen Frauen ja schon passiert, er kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Also ist der nächste Schritt, zu lernen mit dieser Herausforderung umzugehen. Es geht zum Beispiel darum, zu trauern, oder endlich einmal mit Gleichgesinnten seine Gedanken und Gefühle zu teilen. Es geht darum, herauszufinden, was am Kaiserschnitt der verletzende Punkt war, oder wie dieses Erlebnis persönlich genutzt werden kann. In der Auseinandersetzung mit dem Geburtserlebnis finden die Frauen wieder zu mehr Selbstvertrauen, Kraft, Körperbewusstsein und Lebensfreude zurück. Zusätzlich arbeite ich auch oft mit den Vätern- denn die waren meist dabei und haben auch ihr Geburtserlebnis. Und sehr häufig brauchen Paare Unterstützung dabei, den Kaiserschnitt gut besprechen zu können. So dass er im Endeffekt zusammenschweissen kann.”

Was würdest Du erstgebärenden Müttern raten?

“Ich glaube, das Wichtigste ist, angstfrei zu werden. Wenn man als Erstgebärende von Angst geleitet wird, lässt man sich schnell alles einreden. Ich würde einer Erstgebärenden raten, sich von einer Hebamme durch die Schwangerschaft und durch die Geburt begleiten zu lassen. Denn Hebammen stärken Frauen und unterstützen sie in ihren Fähigkeiten. Das ist ein nachhaltiges Konzept- eine gestärkte, selbstbewusste Mutter kann sich auch wunderbar nach der Geburt um sich selbst und ihr Kind kümmern.”

Was würdest Du Frauen raten, die sich – nach vorangegangenem Kaiserschnitt – eine Vaginalgeburt nach Kaiserschnitt wünschen?

“Wenn die Frau mit der Kaiserschnittgeburt noch nicht »ausgesöhnt« ist, wenn sie noch traurig wird, die »warum« Frage wälzt oder es ihr unangenehm ist, daran zu denken, dann würde ich ihr zuerst raten, diese Geburt aufzuarbeiten. Dann ist es möglich, frei von dieser Geschichte in die zweite Geburt zu gehen. Wenn das nicht passiert, besteht immer die Möglichkeit, dass die Frau während der zweiten Geburt von ihrer ersten Geburt »eingeholt« wird, dass sie diese dann belastet und in ihren Möglichkeiten einschränkt. Besonders wenn der Kaiserschnitt sehr belastend oder gar traumatisch war, ist das ganz wichtig. Und dann rate ich jeder dieser Frauen- auch wie den Erstgebärenden: Nimm dir eine Hebamme und such dir ein Spital aus, in dem eine vaginale Geburt nach Kaiserschnitt unterstützt wird.”

Was können Frauen tun, die ihren Kaiserschnitt als sehr traumatisch erlebt haben? Wo gibt es Hilfe?

“Frauen können sich bei mir melden oder auch bei einer Therapeutin/einem Therapeuten oder einer Psychologin, die traumatherapeutisch ausgebildet sind.”

Liebe Judith, vielen Dank für das Interview mit Dir, ich wünsche Dir alles Liebe und viel Erfolg die Premiere von ‘Meine Narbe’!

Mehr Informationen zum Film ‘Meine Narbe’ gibt es hier:

http://www.geyrhalterfilm.com/meine_narbe

https://www.facebook.com/meinenarbe

 

Und wer ORFII empfangen kann, bitte unbedingt einschalten und anschauen!

Am Dienstag, 25.1.2014 um 22:35 Uhr im Rahmen von ‘kreuz und quer’. Wiederholung läuft am Donnerstag, 27.11.2014, um 11:50 Uhr.

Judith Raunig, Wien 05.09.2012 Foto: Michele Pauty

Mehr Informationen über Judith Raunig und ihre Angebote findest Du hier:

http://www.nach-dem-kaiserschnitt.at/

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Geburt ohne Schmerz? Are you kiddin’?

Geburt ohne Schmerz? Are you kiddin’?

Meine Geburt mit HypnoBirthing

 

Ich war anfangs sehr skeptisch was das Ganze mit dem Geburtsschmerz betraf…

Es wird doch ein großer Rummel drum gemacht.

Meine erste Geburt war eine Hausgeburt, die laut meiner Hebamme ganz super war.

Mein Sohn war in 4 Stunden geboren und alles verlief bestens.

Aber die Schmerzen waren überwältigend – eine Urkraft, die durch mich tobte, über mich schwappte, durch die ich durch tauchen musste und die mich ehrfürchtig und ergeben zurückließ.

Mein Mann und ich entschieden uns im Gegensatz zur ersten Schwangerschaft, in der zweiten Schwangerschaft einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen.

Ich wollte einfach Zeit mit unserem zweiten Kind und meinem Mann verbringen, ohne dass mein Großer dabei war. Ich wollte wieder ein wenig meine Schwangerschaft zelebrieren, so wie ich es beim ersten Mal getan hatte.

HypnoBirthing hat mich sofort angesprochen, weil die Philosophie auch meine Ansichten über die natürliche, sanfte und selbstbestimmte Geburt widerspiegelten.

Und die Sache mit der schmerzfreien Geburt? Hell, yes!

Einmal in der Woche ließen wir unseren Sohn beim Babysitter und genossen die Zeit für uns mit unserem Baby.

Unsere Kursleiterin erklärte uns, wie die Gebärmuttermuskeln arbeiten und wie Angst und Stress den Geburtsvorgang verändern. Wir lernten auch, wie Sprache und Gedanken unser Inneres beeinflussen.

Wir machten die Regenbogenentspannung, gingen auf eine Reise zu unserem Baby, lernten die Ruhe-, die Wellen- und die Geburtsatmung und erfuhren am eigenen Leib, wie wir uns mittels Hypnose von Schmerz und Angst befreien konnten.

Immer wieder wurden wir mit Hausaufgaben nach Hause geschickt und ich übte fleißig jeden Tag die Tiefenentspannung und hörte die HypnoBirthing CD mit den positiven Geburtsaffirmationen.

Ich wusste von unserer Kursleiterin: je mehr Wiederholung desto effektiver die Konditionierung. Wenn es dann soweit ist, reagiert der Körper ganz automatisch mit tiefer Entspannung.

In dieser tiefen Entspannung können die Gebärmuskeln so arbeiten, wie sie sollen.

 

Es kam der Geburtstag meiner kleinen Mia.

Zu Hause war alles vorbereitet. Ich spürte schon morgens leichte Wellen (das Wort ‚Wehe’ wird im HypnoBirthing nicht verwendet, so wie alles andere, was Schmerz suggeriert) und verbrachte einen ganz normalen Tag mit meinem Sohn, so wie ich es visualisiert hatte.

Ich wollte eine ganz unspektakuläre, einfache Geburt, die Teil unseres Familienlebens sein sollte.

Ich hing die Wäsche auf, spielte mit meinem Sohn in der Sandkiste, rief die Hebamme kurz an und fegte die Herbstblätter zusammen. Die Gute-Nacht-Geschichte am Abend musste ich dann allerdings vorzeitig abbrechen, weil die Wellen nun wirklich stark, ja unangenehm wurden.

Nachdem mein Sohn im Kinderzimmer eingeschlafen war, rief ich schnell meine Hebamme an und sagte ihr, dass es nun wohl losginge. Dann legten mein Mann und ich uns endlich ins Schlafzimmer.

Es war so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Wir löschten das Licht und zündeten Kerzen an. Die nächsten paar Stunden verbrachten wir mit Streicheln, Atmen, Entspannen.

Mein Mann übernahm perfekt die Rolle des Geburtspartners, immer wieder sagte er mir positive Affirmationen und erinnerte mich daran, alles loszulassen. Ich brauchte einige Zeit, um die gelernten Techniken während der Wellen anzuwenden.

Aber dann funktionierte es sehr gut. Die Wellen waren nun gut auszuhalten. Ich war entspannt und fokussiert zugleich.

Ich spürte eine starke Anspannung der Muskeln, besonders im Unterleib und in den Oberschenkeln. Ich lenkte meinen Fokus auf diese Muskelgruppen, um sie immer weiter zu entspannen.

Ich war total in Kontrolle – keine Sturmböen, die mich hilflos umher rissen – tief entspannt und sehr konzentriert war ich verbunden mit meinem Geburtskörper. Diese wahnsinnige Ur-Kraft war MEINE Kraft!

Es war nicht easy-peasy,es erforderte meine ganze Konzentration während der Welle alles loszulassen statt mich mitreißen zu lassen, aber es war definitiv gut machbar.

Ab und zu kam die Hebamme ins Schlafzimmer, kontrollierte die Herztöne meiner Tochter und ließ uns dann wieder alleine weiterarbeiten.

Die zweite Geburtsphase war anstrengender.

Ich spürte den starken Drang, mein Baby runter zu schieben. Ich hatte eine Geburtswelle (Presswehe) nach der anderen und zeitgleich bewegte sich meine Tochter in mir sehr viel. Im Nachhinein wussten wir dann warum: die Nabelschnur meines Babys war sehr kurz und dick und sie schaffte es nicht,– und bemühte sich so – sich in die optimale Geburtsposition zu drehen.

Nun wurde es sportlich. Mit Hilfe meiner Hebamme wurden viele Positionen ausprobiert, um Mia zu helfen. Es war anstrengend und ich spürte meine Muskeln, wie sie heiß wurden und kribbelten, ich spürte meinen Hals, der trocken vom vielen Atmen und Tönen war, und meine Arme wurden müde vom Aufstützen/Anhängen/Hochhalten.

Aber: ich spürte KEINEN Schmerz! Ich war voller Kraft und tief konzentriert.

Eine Geburt ohne Schmerz

Und noch besser: ich war so entspannt, dass ich voller Ruhe und Zuversicht war, dass es halt so lange dauern würde, bis meine Tochter den Weg ins Leben auf ihre Weise fand.

Mia wurde schließlich mit dem Gesicht nach oben geboren.

Sie war wundervoll rosig, da sie immer genug Sauerstoff bekam, weil ich kein forciertes Pressen einsetzte. Nach einem ersten kräftigen „Hey, das war aber echt harte Arbeit!“, hatte sie nur noch Augen für ihre neue Welt. Wir warteten, bis die Nabelschnur auspulsiert war und nabelten sie dann ab, damit ich sie endlich zu mir nehmen konnte und sie stillen konnte (die Nabelschnur war verdammt kurz).

Nachdem auch die Plazenta geboren war, kuschelten wir alle gemeinsam, tranken Champagner und aßen Suppe. Meine Hebamme blieb noch lange und wir plauderten.

Ich fühlte mich angenehm erschöpft und unendlich stolz.

Mein Mann und ich haben so toll zusammengearbeitet – es war wirklich ‚unsere’ Geburt.

HypnoBirthing hat mir ein so gut anwendbares Geburtshandwerkzeug gegeben.

Es ist leicht verständlich und leicht anwendbar UND : Übung macht den Meister!

 

Bist du schwanger und möchtest HypnoBirthing lernen?

Dann schau doch mal hier!

 

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